Borussia Mönchengladbach hat das Trainingslager am Tegernsee hinter sich gebracht und ist nun auch in Sachen Sommer-Vorbereitung ein ordentliches Stück weitergekommen.

Das Blitz-Turnier in Heimstetten wurde durch Siege gegen 1860 München (2:1) und den VfB Stuttgart (5:1) gewonnen, darüber hinaus nimmt auch der Kader der Fohlen immer mehr Form an – nicht zuletzt, da sich in Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (26) ein weiteres Fohlen zu Borussia bekannt und seinen 2024 auslaufenden Vertrag bis 2027 verlängert hat.

Der 26-Jährige hat im Rahmen seiner Vertragsverlängerung im Trainingslager am Tegernsee mit den anwesenden Medienvertretern über die Vorbereitung gesprochen und auch klare Worte über die enttäuschende Vorsaison verloren. 

Dabei bestätigt der Nationalspieler unverblümt: Der VfL hatte in der vergangenen Spielzeit durchaus ein Disziplin-Problem!

Gladbach: Neuhaus verlängert Vertrag und offenbart Disziplin-Probleme in vergangener Spielzeit

Florian Neuhaus bleibt Borussia Mönchengladbach erhalten. Das ist seit Freitag (28. Juli 2023) klar. Der Mittelfeldspieler verlängerte seinen Vertrag am Niederrhein bis 2027 – ein klares Bekenntnis für die Zukunft, die nach mehreren enttäuschenden Spielzeiten nach Möglichkeit wieder erfolgreicher verlaufen soll.

Ob das gelingt, ist derzeit zwar noch offen, Neuhaus allerdings gibt an, durchaus positiv gestimmt in die neue Spielzeit zu gehen. „Ich hab schon ein gutes Gefühl. Wir arbeiten hart im Trainingslager, haben wieder eine gute Stimmung im Verein, eine gute Stimmung in der Mannschaft. Und das ist sehr, sehr wichtig“, verriet der 26-Jährige im Rahmen einer Medienrunde am Tegernsee.

Er fährt fort: „Ich glaube, man hat es auch letztes Jahr gesehen, es ist einfach auch wichtig, wie man Fußball spielt. Und da wollen wir auf jeden Fall einen Schritt nach vorne machen. Man kann Bundesliga-Spiele verlieren, das passiert mal. Aber es geht dann schon um die Art und Weise und da wollen wir als Mannschaft ein ganz anderes Gesicht zeigen, als es teilweise letzte Saison der Fall war. Also wir wollen schon wieder zurück zur Borussia-DNA, dass es sehr unangenehm ist, gegen uns zu spielen, dass man sieht, die Jungs, die auf dem Platz stehen, identifizieren sich mit Borussia zu 100 Prozent. Und dann können wir auch mit den Fans eine sehr gute Einheit sein, dann wird es sicher schwierig für andere Mannschaften sein, uns zu schlagen. Darum wird es auch nächste Saison gehen.“

Dass die Stimmung im Gladbach-Kader wieder gelöster sei, liege auch am neuen Trainer Gerardo Seoane (44), betont Neuhaus. Der Schweizer, der im Juni als neuer Trainer auf Daniel Farke (46) folgte, wisse genau, wie er die Mannschaft anpacken müsse, so der Fohlen-Profi. „So wie ich ihn kennengelernt habe, trifft er den Ton sehr gut. Er weiß schon genau, wann wir ein Zuckerbrot brauchen, aber wann auch die Peitsche rausgeholt werden muss. Bisher muss ich sagen, ist das wirklich gut.“

Dass das in der Vergangenheit nicht immer so war, daraus macht Neuhaus keinen Hehl. Im Gegenteil spricht der deutsche Nationalspieler unverblümt an, dass die Fohlen in der vergangenen Saison durchaus ein Disziplin-Problem hatten. Neuhaus: „Ich glaube, es ist kein Geheimnis, dass wir letztes Jahr im Thema Disziplin ein bisschen Nachholbedarf hatten.“

Er ergänzt: „Ich sag’ mal so, da war auf jeden Fall Entwicklungspotenzial da. Ich glaube, das ist kein Geheimnis. Man hat das dann auch teilweise auf dem Platz gesehen, das muss man ja auch sagen. Das waren dann schon so Punkte, wo wir dann auch gesagt haben: nee, das geht jetzt nicht mehr so weiter und das ist nicht das, wofür wir stehen wollen. Wir wollen da für andere Dinge stehen und da wollen wir auch in der nächsten Saison auf jeden Fall einen Schritt nach vorne machen, damit die Fans und die Zuschauer auch sehen: okay, die Mannschaft steht füreinander ein, die brennt auf dem Platz.“

Dies habe sich unter Seoane allerdings schon jetzt sichtbar verbessert, so Neuhaus. „So wie ich mir das jetzt anschaue, und wie pünktlich alles abgegeben wird, wie pünktlich alle Spieler beim Essen sind, haben wir diesbezüglich schon einen Schritt nach vorne gemacht“, betont er.

Dass es nun so bleibe, sei Aufgabe der Spieler. „Wir haben uns auch vorgenommen, untereinander, wenn Spieler mal zu spät kommt oder sich nicht an Regeln halten, dass wir das einfordern werden. Das ist auch einfach wichtig für eine Gemeinschaft, dass jeder weiß, in dem Rahmen kann er sich bewegen. Und wenn dann auch mal was gut gemacht wird, dann wird man auch mal belohnt“, erläutert Neuhaus.

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Es sei nun vor allem an den erfahrenen Spielern wie ihm, die jungen Spieler diesbezüglich an die Hand zu nehmen und deren Entwicklung zu fördern, so Neuhaus.

Neuhaus betont zwar, dass dem Team auch in der vergangenen Saison daran gelegen war, mehr Disziplin an den Tag zu legen und dies im Team durchzusetzen. „Nur dann hat es meistens nicht so viel Wirkung gezeigt, weil man vielleicht nicht so ganz die Unterstützung von allen hatte“, erklärt er.

„Das muss sich dieses Jahr auf jeden Fall ändern. Wenn es Regeln gibt, da haben wir uns jetzt auch schon comitted, dann werden die von allen getragen. Und wenn dann was gesagt wird, von erfahreneren und älteren Spielern, dann wird das auch auf jeden Fall eingehalten.“

Damit das gelinge, gebe es einen Verhaltenskodex, sagt Neuhaus. „Und es wird auch wie jedes Jahr einen Strafenkatalog geben. Tony Jantschke wird das weiterhin übernehmen.“

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Ob die Rückkehr zu mehr Disziplin auch wieder zu mehr Erfolg bei den Fohlen führen wird, wird sich zeigen. Dass mittlerweile aber wieder eine ganz andere Grundstimmung bei der Elf vom Niederrhein herrscht, verdeutlicht Neuhaus mit seinen Aussagen in jedem Fall.

„Der neue Coach fordert extrem viel, aber es ist richtig Zug drin. Genau das, was wir brauchen.“ Im Trainingslager herrschte demnach totale Pünktlichkeit, alle seien hochkonzentriert bei der Sache gewesen.

Neuhaus: „Man sieht, dass in der Mannschaft ein ganz neuer Geist drin ist und hier wieder richtig was entstehen kann. Das hat am Ende auch den letzten Kick gegeben, dass ich meinen Vertrag hier verlängert habe.“