„Extrem zu Herzen genommen“ Gladbachs Acht-Millionen-Mann lässt auf Farke-Ansage Taten folgen
Die Ansage des Borussia-Trainers hat offenbar gesessen – und Wirkung gezeigt!
In den vergangenen Wochen nutzte Daniel Farke (46) die Pressekonferenzen vor den Bundesliga-Spielen immer wieder, um auch kritische Worte über einige seiner Spieler zu verlieren – verknüpft damit, sie zu motivieren, es besser zu machen.
Gladbach-Flitzer: Nathan Ngoumou reagiert auf Farke-Ansage
Mitte März erwischte es da in einem Mediengespräch gleich zwei Spieler, die Borussia Mönchengladbach eigentlich mit ihren Fähigkeiten sehr gut helfen könnten.
Bei Nathan Ngoumou (23) und Yvandro Borges Sanches (18) zeigte sich Farke jeweils nicht zufrieden damit, was sie in den vorherigen Wochen in den Trainingseinheiten geliefert hatten. Bei Teenager Borges Sanches kann noch hinzu, dass er bei der U23 als Höchststrafe für eine schwache Leistung zur Halbzeitpause ausgewechselt wurde.
Über Ngoumou, den Gladbach im vergangenen Sommer immerhin für acht Millionen Euro aus Toulouse verpflichtet hatte, sagte Farke: „Zuletzt hatten wir das Gefühl, dass er im Training nicht immer am Leistungs-Limit war. Und dann werden keine Einsätze weggeschenkt. Das muss man sich verdienen.“
In den darauffolgenden Wochen untermauerte der 46-Jährige seinen Standpunkt, er werde aufgrund der ungefährdeten Tabellenposition im Niemandsland keine Einsatzzeiten „verschenken“, nur um jungen Spielern Spielpraxis zu geben – wenn sie es sich nicht verdient hätten.
Am Ostersonntag (9. April 2023) bot sich für Ngoumou die erste Gelegenheit, auf diese Farke-Ansagen der vergangenen Wochen zu reagieren.
Und das gelang ihm bravourös! Der 23-Jährige belohnte sich selbst mit seinem ersten Bundesliga-Tor zum 1:0 und lieferte beim 2:0 von Marcus Thuram (25) die Flanke, die Vorlagengeber Alassane Plea (30) dann auf Thuram köpfte.
Ist der Ngoumou-Knoten nun geplatzt? Es war die mit Abstand beste Pflichtspiel-Leistung des Fohlen-Flitzers im Borussia-Trikot.
Farke sprach im Anschluss an den Heim-Dreier selbst die Phase Mitte März an, als er den Franzosen öffentlich und offensichtlich auch intern deutlich gemacht hatte, dass er eine Steigerung erwartete.
„Wir haben mit ihm in den vergangenen Monaten intensiv gearbeitet. Da hatten wir vor drei, vier Wochen auch eine Situation, bei der wir auch etwas fordernder waren, was wir von ihm im Training sehen wollen, damit er sich weiterentwickelt. Da haben wir auch das eine oder andere ernstere Gespräch geführt“, erklärte der Borussia-Coach und fügte hinzu: „Seitdem haben wir das Gefühl, dass er sich das extrem zu Herzen genommen hat.“
Aufgrund der angespannten Personallage zeichnete sich schon unter der Woche ab, dass entweder Ngoumou oder Hannes Wolf (23) mal wieder eine Gelegenheit von Beginn an bekommen würden.
Farke entschied sich für Ngoumou – und der bedankte sich mustergültig bei seinem Trainer. Aber: Im Borussia-Umfeld hätten sich viele erhofft, dass der Acht-Millionen-Mann früher einschlägt.
Nun hat es bis zum 27. Spieltag gedauert, bis Ngoumou die erste Torbeteiligung lieferte. „Daran werden Offensivspieler letztlich auch gemessen“, machte auch Farke deutlich.
Was die Leistung des Franzosen zeigt, brachte Borussia-Manager Roland Virkus (56) in einem Satz auf dem Platz: „Für ihn war es wichtig zu sehen, dass er Bundesliga kann.“
Bei seinen vorherigen drei Startelf-Einsätzen konnte der 23-Jährige seine Qualitäten nicht unter Beweis stellen. In den neun Rückrunden-Spielen vor Wolfsburg kam er ohnehin nur auf 23 Einsatzminuten.
Dann kam das Spiel am Ostersonntag mit dem erlösenden ersten Bundesliga-Treffer. Damit dürfte Ngoumou den Fans, aber allen voran auch sich selbst, gezeigt haben, dass er mit seinen Fähigkeiten auch in Deutschlands Eliteklasse glänzen kann. Farkes gewähltes Mittel, Ngoumou öffentlich anzuzählen, scheint beim Acht-Millionen-Euro-Mann gewirkt zu haben.