Für Seoane kompliziert Es geht auch um eine Millionen-Perspektive – greift Gladbach-Trainer dennoch durch?
Das 3:3 im Derby am Samstagnachmittag (9. März 2024) brachte zahlreiche Erkenntnisse mit sich – allerdings wahrlich nicht alle positiv.
Mehrere Profis von Borussia Mönchengladbach, die um den Jahreswechsel zu den stärksten Fohlen zählten, präsentierten sich beim Remis gegen den 1. FC Köln wieder in Top-Form.
Gladbach-Trainer Seoane steht vor komplizierten Entscheidung
Robin Hack (25) kam im Dezember und spätestens mit seinem Doppelpack beim 3:1 gegen Stuttgart so richtig bei Borussia an, gegen die Kölner traf er ebenfalls doppelt. Auch Rocco Reitz (21) knüpfte nach zuletzt einigen unauffälligen Leistungen daran an, was er schon in der Hinrunde gezeigt hatte.
Ein Teamkollege der beiden läuft seiner Form – besonders spielerisch – allerdings weiterhin hinterher. In seinen besten Phasen seit seinem Gladbach-Wechsel 2021 war Manu Koné (22) der Dreh- und Angelpunkt und zweifelsfrei einer der talentiertesten Spieler im Borussia-Korsett.
Seit seiner hartnäckigen Knieverletzung im Sommer 2023 läuft er aber seiner Form hinterher, bringt längst nicht mehr das Esprit und die Stärken am Ball auf den Rasen wie zu seinen Borussia-Hochzeiten.
Das zeigte sich auch im Derby, da war ohne Frage Flo Neuhaus (26) das Kreativ-Zentrum der Fohlen. Nach 70 Minuten war dann für Koné Schluss – das aber immerhin mit den meisten gewonnen Zweikämpfen (13) seines Teams.
Der Franzose versucht zwar viel, ihm gelingt aber wenig. Ganz im Gegenteil zu den wiedererstarkten Neuhaus und Reitz, der spätestens nach seinem Top-Kurzeinsatz im Derby (GladbachLIVE-Note 1,5) wieder bereit für einen Platz in der Startelf ist.
Und da lauert ein großes Problem für Borussia! Setzt Gerardo Seoane (45) auch in den kommenden Partien auf ein 4-3-3 mit Julian Weigl (28) als Ankerspieler auf der Sechs, gibt es immer weniger Argumente dafür, dass Koné Neuhaus oder Reitz hinter sich lassen kann.
Bei der Personalie Koné geht es aber wahrlich nicht nur um das Sportliche, sondern auch den wirtschaftlichen Wert des 22-Jährigen. Borussia hoffte bereits im Sommer 2022 darauf, mit einem Koné-Verkauf den Großteil des Umbruchs finanzieren zu können.
Die mittlerweile ominöse Summe im Bereich von 35 Millionen Euro hielt sich hartnäckig, dann verletzte sich Koné bei der U21-Europameisterschaft – und ein Deal kam nie zustande.
Das ist Koné, wenn nur die Leistungen aus der laufenden Saison in Betracht gezogen werden, keinesfalls wert. Der Mittelfeld-Wirbler muss aber spielen, um wieder an alte Stärke anknüpfen zu können – und eine Wertanlage für die Fohlen zu bleiben.
Ein weiterer Aspekt dabei: Der Sommer 2024 ist bereits der vorletzte, in dem Borussia die Möglichkeit hat, Koné bei seinem aktuellen Vertrag bis 2026 für eine Ablöse zu verkaufen. Dass es bei zwölf Monaten Restlaufzeit schnell mal zu langwierigen Ablöse-Pokern kommen kann, weiß Borussia spätestens seit der Personalie Nico Elvedi (27) im Sommer 2023.
Die Wolverhampton Wanderers hatten zwar Interesse an Elvedi, die geforderte zweistellige Millionen-Ablöse war der Schweizer ihnen aber nicht wert – wenn er doch zur kommenden Saison auch ablösefrei zu haben sein könnte.
Manu Koné sportlich außer Form und ohne Markt in Hinblick auf einen möglichen Transfer in den kommenden Monaten, das ist für Borussia ein absolutes Worst-Case-Szenario.
In den vergangenen Jahren flutschten den Gladbachern einige Millionen-Deals durch die Finger – unter anderem verließen Ramy Bensebaini (28), Marcus Thuram (26) und Matthias Ginter (29) den Verein ablösefrei.
Eigentlich bestand nun wieder die Hoffnung, sich in eine starke Verhandlungsposition beim Interesse an etwaigen Gladbach-Leistungsträgern zu bringen. Die gibt es beim aktuellen Stand nicht – es spricht immer mehr für das Mittelfeld-Duo Neuhaus und Reitz und nicht für Koné.