Nach Tränen-Abschied Eberl enthüllt neue Details zu Gladbach-Aus – und rechtfertigt RB-Wechsel
Dieser Abschied ist vielen Fohlen-Fans in Erinnerung geblieben: Ende Januar 2022 hatte Borussia Mönchengladbachs damaliger Sportdirektor Max Eberl (51) unter Tränen seinen Rücktritt am Niederrhein erklärt.
„Ich bin einfach erschöpft und müde und habe keine Kraft mehr, dieses Amt auszuüben, das ist ein ganz simpler Grund für meine Entscheidung“, sagte Eberl seinerzeit auf einer denkwürdigen Pressekonferenz. Kurz darauf, im Februar, übernahm Roland Virkus (57) den Eberl-Job, fungiert seitdem als Sportdirektor und Sport-Geschäftsführer bei den Fohlen.
Borussia Mönchengladbach: Max Eberl spricht erneut über Fohlen-Aus
Eberl wiederum gönnte sich eine Auszeit, heuerte dann, zehn Monate nach seinem Gladbach-Abschied, bei RB Leipzig als Sport-Geschäftsführer an. Seit März dieses Jahres ist Eberl mittlerweile Sport-Vorstand beim FC Bayern München.
Nun hat Eberl nochmals über die Hintergründe seines Abschieds gesprochen. „Ich bin marschiert ohne Ende, um den Menschen gerecht zu werden. Auch, um mir gerecht zu werden, meinen Anforderungen, meinem Anspruch an mich selbst“, sagte der Bayern-Boss jetzt im Sport1-Podcast „Leadertalk“ über seine Gladbach-Zeit.
Eberl erklärte weiter: „Wir haben mit Borussia Mönchengladbach dreimal die Champions League erreicht, und an dem Spieltag, wo die Saison zu Ende war und wir die Champions League erreicht hatten, haben alle gefeiert und meine Gedanken kreisten nur darum: Wie muss der Kader aussehen, welche Spieler müssen wir verpflichten, wie sind die finanziellen Möglichkeiten? Ich habe irgendwann meine Flamme, die jeder Mensch in sich trägt, immer mehr zum Erlöschen gebracht.“
Eberl habe dann auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen. „Ich war bei meinem Psychologen, der mir die Frage gestellt hat: Was macht dich glücklich? Eine simple Frage, die jeder ganz schnell beantworten kann. Die habe ich im Übrigen auch ganz schnell beantwortet… Dann lag ich abends im Bett und habe über die Frage noch mal nachgedacht und mir gesagt: Wenn du jetzt nicht ehrlich zu dir bist, dann nie mehr.“ Es folgte der Entschluss, Borussia nach 23 Jahren in verschiedenen Positionen zu verlassen.
Heute gehe es Eberl besser, erklärte er. „Ehrlich zu sich sein. Das ist das, was ich gelernt habe“, sagte er und ergänzte: „Man stumpft in dieser Welt des Fußballs auch ein Stück weit ab. Ich habe keine Angst davor, noch mal in eine Burnout-Situation zu kommen, weil ich ganz bewusst lebe, arbeite, tue, agiere und Menschen um mich herumhabe, mit denen ich mich extrem austausche.“
Auch zur heftigen Kritik an seinem Leipzig-Engagement äußerte sich der ehemalige Fohlen-Manager. „Darüber kann man diskutieren, ganz klar. Ich wollte mit RB Deutscher Meister werden“, so Eberl. „Ich habe in RB diese Chance gesehen und die wollte ich einfach ergreifen. Dass Menschen das schlecht oder gut finden, ist völlig legitim. Aber wenn das in Hass umschlägt, dann ist das genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte.“