Legenden gibt es am Niederrhein so einige. Er gehört zweifelsohne dazu: Mit Borussia Mönchengladbach feierte Winfried Schäfer (75) im Jahr 1970 die Meisterschaft und 1979 den Triumph im Uefa-Cup.

Zwischen 1968 und 1970 sowie 1977 bis 1985 lief der damalige Mittelfeldmann insgesamt 267-mal für die Borussia auf (22 Tore, sieben Assists). Nach seinem Karriereende bei den Fohlen begann Schäfer dann seine Trainer-Laufbahn, coachte unter anderem den Karlsruher SC und den VfB Stuttgart, aber auch die kamerunische und jamaikanische Nationalmannschaft. Rumgekommen ist er viel.

Borussia Mönchengladbach: Winfried Schäfer feiert 75. Geburtstag

Am Freitag (10. Januar 2025) wurde Schäfer nun 75 Jahre alt. Und erinnert sich an seine ereignisreiche Zeit am Niederrhein zurück.

Aus seiner tiefen Verbundenheit zu den Fohlen macht Schäfer dabei keinen Hehl. „Ich sage immer noch, auch mit 75, ‚meine Borussia‘“, schrieb der ehemalige Gladbach-Profi jetzt in einer Kolumne für die „Rheinische Post“.

Natürlich wird Schäfer am Samstagabend (11. Januar, 18.30 Uhr) auch das Spiel seiner geliebten Fohlen gegen Rekordmeister FC Bayern München verfolgen. „Wenn ich an das Spiel der Borussen gegen die Bayern denke, bin ich in meinem Element, auch mit 75 bin ich heiß, es kribbelt, wieder an der Linie zu stehen, das gebe ich zu“, so Schäfer, der seine Trainer-Karriere noch nicht für beendet erklären will. Zuletzt coachte die Gladbach-Legende bis November 2021 den Al-Khor SC in der ersten katarischen Liga.

An seine Duelle mit den Bayern als Gladbach-Profi erinnert sich Schäfer ebenfalls gern zurück. „Mit Borussia habe ich fünfmal gegen die Bayern gewonnen – vor allem der allererste Sieg ist mir in Erinnerung geblieben. 2:1 ging es am 23. August 1969 aus, Werner Kaiser, zur Halbzeit eingewechselt, traf nach einer Netzer-Flanke zum 1:1, Herbert Laumen schaffte dann das Siegtor. Ich habe im zentralen Mittelfeld gespielt, heute würde man sagen als Sechser. Es war eine große Aufgabe für mich als damals 19-Jährigen.“

Vor allem die Saison 1969/70, welche Schäfer und Borussia Mönchengladbach mit dem Meistertitel krönten, ist dem langjährigen Coach in Erinnerung geblieben. „Was war das für ein Jahr in meiner Karriere. Ich war mit Gladbach Meister und holte in derselben Saison mit Offenbach den DFB-Pokal – weil das Endspiel erst im August ausgetragen wurde wegen der WM in Mexiko.“ Schäfer war da schon vom Niederrhein zu den Kickers gewechselt.

Im Endspiel im Niedersachsenstadion Hannover feierten Schäfer und Offenbach am 29. August seinerzeit einen 2:1-Erfolg gegen den großen Borussia-Rivalen aus Köln. „Für mich als Ex-Gladbacher war es natürlich herrlich, ausgerechnet den 1. FC Köln im Endspiel zu besiegen. Zumal wir als Aufsteiger des Sommers nicht gerade als Favorit ins Finale gegangen sind gegen den Vierten der Vorsaison“, blickte Schäfer zurück.

Für Coach Gerardo Seoane (46) und sein Team hat Schäfer für das Top-Spiel am Samstag gegen den Rekordmeister zudem noch einen Rat: „Borussia muss Borussia-Fußball spielen, schnell und offensiv, immer gleich den Weg zum Tor suchen. So können sie der Angstgegner der Bayern bleiben. Ein Sieg gegen die Bayern würde mir den Geburtstag noch mal versüßen. Ich bitte darum!“