Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von GladbachLIVE Redaktion

Gladbach-Ikone feiert 80. Geburtstag Netzer auf einer Stufe mit Pelé? „Ich war nicht so besessen“

Günter Netzer steht in der Münchner Allianz-Arena auf dem Rasen und hat die Hände gefaltet.

Borussia Mönchengladbachs Vereinslegende Günter Netzer feiert 80. Geburtstag. Hier ist der ehemalige Welt-Star am 19. Januar 2024 in der Münchner Allianz-Arena zu sehen.

Wenn Borussia Mönchengladbach am Samstag (14. September 2024) in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart antritt, soll es für die Fans doppelten Grund zum Feiern geben: Auf dem Rasen sollen drei Punkte her, obendrein ehrt der Klub aber auch seinen einstigen Welt-Star Günter Netzer an dessen Ehrentag.

Der gebürtige Mönchengladbacher und ehemalige Borusse wird am Samstag 80 Jahre alt. In einem Interview hat er nun auf seine glanzvolle Karriere zurückgeblickt.

Borussia Mönchengladbach: Günter Netzer feiert 80. Geburtstag

Netzer erinnerte sich anlässlich seines 80. Geburtstags voller Genugtuung an seine aktive Fußball-Karriere zurück. Dabei hätte er nach eigenen Aussagen noch viel Luft nach oben gehabt. „Ich war nicht so besessen vom absoluten Erfolg, sonst hätte ich sicher die Klasse von Pele erreicht, mit mehr Ehrgeiz“, sagte der frühere Welt- und Europameister im Interview mit dem „Kicker“.

Während seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach (358 Spiele und 137 Tore zwischen 1963 bis 1973) seien ihm „die Konzessionen“ gemacht worden, „dass ich Fußball spielen konnte, wie ich es mir vorstellte“, sagte Netzer. Im Nationalteam aber habe er dies nicht verlangen können, „weil die Spieler aus verschiedenen Vereinen kamen und nicht so auf mich eingestellt waren wie die Gladbacher“.

Seine Weggefährten Franz Beckenbauer (†72) und Wolfgang Overath (80) hätten ihn „mit der Pistole im Rücken“ vom Nationalteam überzeugen müssen, verriet Netzer. „Sie sagten immer, der Ruhm im Verein ist wunderschön, und du genießt das auch und bist dort zu Recht der Beste, aber nur durch die Nationalmannschaft wird man weltberühmt. Das habe ich zwar verstanden, war aber nicht bereit, die dafür notwendigen Opfer zu bringen.“

Später, während seiner Jahre beim spanischen Welt-Klub Real Madrid (1973 bis 1976) aber habe er mit einem Konditionstrainer arbeiten müssen. Dies sei „etwas Großartiges“ gewesen, „obwohl ich so gelitten habe, weil ich in meinem Leben noch nie so trainiert hatte“, erinnerte sich Netzer. Dabei habe er sich auch manchmal selbst überprüft und sich gesagt: „Wenn es das ganze Leben so gewesen wäre, mit dieser Fitness, dann wärst du vielleicht der Pele geworden.“ Der Brasilianer (†82) gilt bei vielen Fans und Experten als bester Fußballer der Geschichte.

Dennoch habe Netzer, den die Fohlen am Samstag mit einem Sonder-Trikot ehren, „zu keinem Zeitpunkt irgendwas bedauert“. Er bezeichnete sich als „Glückskind, das das so erleben konnte und dessen Karriere so verlief, wie ich sie mir besser nicht vorstellen konnte“. Auch heute würde er seine Karriere nicht mit mehr Ehrgeiz oder Verbissenheit angehen, diese Attribute gehörten „nicht zu meinem Charakter“, sagte Netzer. (kos/sid)