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Von Leo Bach (lb)

„Unvergessliche Zeit“ Nach zwölf Jahren: Yann Sommer tritt aus der Nationalmannschaft zurück

Granit Xhaka und Yann Sommer bei der Schweizer Nationalhymne.

Borussia und die Schweiz, das passt. Granit Xhaka (l.) und Yann Sommer (rechts oben), hier am 15. Juni 2024 in Köln, gemeinsam für die Schweiz im Einsatz.

Nach über zwölf Jahren endet die Reise – das lässt auch seine Ex-Kollegen aus Gladbach nicht unberührt.

Borussia Mönchengladbach verließ er als Legende, so macht es Yann Sommer nun auch bei der Schweizer Nationalmannschaft. Der 35-Jährige gab am Montag (19. August 2024) bekannt, dass er nicht mehr für die „Nati“ antreten wird.

Sommer denkt an Bundesliga-Zeit zurück – knapp neun Jahre Gladbach

Für neun Millionen Euro kam er und für neun Millionen Euro ging er – neun Jahre später. Yann Sommer wechselte 2014 vom FC Basel an den Niederrhein und verließ damit erstmals in seiner Profi-Karriere die Schweiz.

Zu diesem Zeitpunkt war der Keeper bereits Nationalspieler, mit sechs Länderspielen und einem Kaderplatz bei der WM 2014 in Brasilien im Gepäck. Dann folgten knapp neun Jahre im Gladbach-Trikot. Als der Torwart sich im Januar 2023 dem FC Bayern München anschloss, verabschiedete ihn der Borussia-Park als aktive Legende.

Insgesamt 335 Spiele absolvierte der für seine spektakulären Paraden bekannte Schlussmann für die Fohlen, bevor er das Kapitel Borussia Mönchengladbach beendete. Nach einem halben Jahr und der Meisterschaft mit dem deutschen Rekordmeister verschlug es Sommer in die Serie A zu Inter Mailand, wo er prompt ebenfalls Meister wurde und dort nach wie vor die Nummer eins ist.

Seine Zeit bei der Nationalmannschaft hingegen beendete der Keeper nun. Zwölf Jahre, 94 Länderspiele, zahlreiche gehaltene Elfmeter und Last-Minute-Saves zählen zur reich bestückten Vita seiner Nati-Karriere.

In den Jahren 2016, 2018 und 2021 wurde Sommer zum Fußballer des Jahres in der Schweiz ernannt, bis heute genießt er ein sehr hohes Ansehen im süddeutschen Nachbarland. 

In einem emotionalen Abschieds-Video wendete sich Sommer an die „Fussballschweiz“ mit einem Einblick in seine Gefühlswelt: „Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, meine Karriere als Torhüter der Schweizer Nationalmannschaft zu beenden. Es war mir eine große Ehre und ein Privileg, mein Land während 12 Jahren und in 94 Länderspielen auf höchstem Niveau vertreten zu dürfen.“

Dabei denkt der 1,83 Meter große Torwart auch an seine Zeit in Deutschland zurück: „Mit dem Abschluss einer weiteren großartigen Endrunde bei der Europameisterschaft in unserem Nachbarland Deutschland, wo ich zuvor unvergessliche Jahre in der Bundesliga verbracht habe, ist nun der Moment gekommen, um Abschied zu nehmen.“

Unter seinem Instagram-Post kommentieren auch ehemalige Borussia-Weggefährten. So schreibt Oscar Wendt (38) „Hut ab, Brudi“ und Christoph Kramer, der jüngst ebenfalls eine Trennung bekanntgab, kommentiert verschmitzt: „Der schönste, beste und heißeste Schweizer Sommer, den es je gab“.

Sommer, der vor Wendt (305 Spiele) Gladbachs Rekord-Legionär ist (335 Spiele), hinterlässt natürlich eine Lücke in der Schweiz. Diese soll fortan Dortmund-Keeper Gregor Kobel (26) füllen, der in der Hack-Ordnung klar vor Gladbachs Jonas Omlin (30) steht. Für dessen Vorgänger begann am Samstag (17. August) der Liga-Alltag in der Serie A, auf den sich Yann Sommer ab sofort wieder voll konzentrieren kann.