Cvancara-Alternative Komplett verpokert: Gladbach-Wunschspieler wechselt jetzt doch
Borussia mit großem Interesse – der Transfer-Poker aber mit mehr als nur einer merkwürdigen Entwicklung.
Nicht einmal 13 Monate ist es her, da freuten sich die Fans von Borussia Mönchengladbach darüber, einen ihrer Stars im WM-Finale erleben zu können. Marcus Thuram (26), zum damaligen Zeitpunkt Borussias herausragender Spieler im ersten Farke-Halbjahr, kam beim Endspiel-Krimi gegen Argentinien nicht nur zum Einsatz, sondern bereitete auch einen Treffer vor.
Gladbach lange Top-Kandidat im Transfer-Poker – nun der Wechsel
Parallel zu Thurams Top-Leistungen auf der größtmöglichen Bühne zeichnete sich aber immer mehr ab: Über den Sommer 2023 bleibt der Franzose nicht am Niederrhein. Für Roland Virkus (57) ging es darum, frühzeitig einen Nachfolger zu verpflichten.
Letztlich holte der Fohlen-Manager gleich zwei Angreifer: Jordan Siebatcheu (27) und Tomas Cvancara (23). Leihspieler Siebatcheu macht seine Sache bisher sehr ordentlich, kam ursprünglich als Unterstützung für Königstransfer Cvancara.
Der Fokus lag in erster Linie auf dem tschechischen Nationalspieler, für den Borussia mehr als zehn Millionen Euro zahlte. Nach einem guten Start kämpfte der 23-Jährige zuletzt immer wieder mit Rückschlägen. Cvancara verpasste eine Vielzahl an Trainingseinheiten krankheits- und verletzungsbedingt, verlor so seinen Rhythmus.
Noch bevor sich die Gespräche mit Cvancara im Endspurt der Vorsaison konkretisieren, unternahm Virkus eine Übersee-Reise, um einen weiteren Top-Kandidaten für die Thuram-Nachfolge hautnah zu beobachten.
Im Frühjahr reiste er in die Vereinigten Staaten und nahm Stürmer Brandon Vazquez (25) ganz genau unter die Lupe. Anschließend hielt sich das Thema, dass Borussia großes Interesse an dem US-Nationalstürmer hat, über Monate hartnäckig.
Ein Deal kam aber nicht zustande! Woran lag das? In erster Linie stemmte sich Vazquez’ Klub Cincinnati dagegen, den Leistungsträger vor Saisonende zu verkaufen. Die Verantwortlichen hofften darauf, in der Liga ein Top-Ergebnis zu erzielen – und dann Vazquez im besten Falle für eine zweistellige Millionen-Ablöse zu verkaufen.
Der Angreifer hoffte unterdessen selbst auf einen schnellen Wechsel nach Europa, um in einer der Top-Fünf-Ligen seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt legte Borussia den Fokus auf die Verpflichtung von Cvancara, die im Juli über die Bühne ging. Manager Virkus bestätigte aber im Sommer, dass der Tscheche bereits im Sommer 2022 auf der Borussia-Liste stand – da allerdings die finanziellen Mittel fehlten.
Vazquez betonte im Herbst, dass er unbedingt in Europa spielen wolle – am besten schon mit einem Wechsel im Winter. Zu einem Wechsel kommt es nun offenbar, aber nicht nach Europa.
Nach übereinstimmenden Medienberichten fehlt nur noch die offizielle Bestätigung des Transfers von Brandon Vazquez zu CF Monterrey. Somit zieht es den 25-Jährigen nicht in die Bundesliga oder in die Premier League, Klubs aus beiden Ligen waren interessiert, sondern nach Mexiko.
Das dürfte sich der US-Stürmer ganz anders vorgestellt haben! Verpokert hat sich unterdessen offenbar auch der Vazquez-Klub Cincinnati, der im Sommer noch auf eine zweistellige Millionen-Ablöse hoffte.
Laut „The Athletic“ geht der Wechsel für eine Ablöse von unter sieben Millionen Euro über die Bühne. Über Monate noch Top-Kandidat im Rennen um die Thuram-Nachfolge – nun geht es für Vazquez in eine Liga, die sportlich deutlich niedriger als Europas Top-Ligen einzustufen ist.
Nach dem geplatzten Sommer-Wechsel verlor Vazquez erst einmal seinen Platz im US-Nationalteam, wurde für die letzten drei Länderspielreisen 2023 nicht nominiert.
Sollte Jordan Siebatcheu bei Borussia an seine starken Leistungen vor seinem Muskelfaserriss anknüpfen, gibt es einen zusätzlichen Konkurrenten für Vazquez. Für den Angreifer geht es nun darum, in Mexiko zurück in die Spur zu kommen.