GladbachLIVE-Kommentar Sieg gegen Leipzig zeigt: Borussia kann, wenn sie will
Borussia Mönchengladbach schlägt am 32. Bundesliga-Spieltag Angstgegner RB Leipzig mit 3:1! Schon das alleine wäre eine Schlagzeile wert gewesen. Immerhin hatte die Fohlenelf in der Vergangenheit erst ein Duell gegen „die Roten Bullen“ gewonnen.
Borussia-Sieg gegen RB zeigt Kampfgeist, Willensstärke und Charakter
Wenn man dann aber noch bedenkt, dass die Fohlen das Ergebnis sogar 30 Minuten lang mit einem Mann weniger über die Zeit brachten – und das, obwohl die Elf von Adi Hütter (52) in der aktuellen Spielzeit nicht gerade dafür bekannt ist, in der zweiten Halbzeit zu Bestleistungen aufzulaufen – ist das Ergebnis gegen den Pokalfinalisten noch höher zu bewerten.
Hatten die Fans der Elf vom Niederrhein in den vorigen Wochen immer wieder Kampflosigkeit, Willenlosigkeit und Charakterlosigkeit vorgeworfen, widerlegte das Team gegen RB diese Eigenschaften eindrucksvoll. Borussia kann, wenn sie will!
Eine Tatsache, die nicht nur die Stimmung bei den eigenen Anhängern nach den aufreibenden Wochen endlich besänftigen dürfte. Auch in der Bundesliga-Tabelle sieht es mittlerweile so aus, als könnte die Saison noch zu einem halbwegs versöhnlichen Abschluss kommen und nach dem „Minimal-Ziel Klassenerhalt,“ sogar auch noch die in der Vergangenheit immer angestrebte Einstelligkeit erreicht werden.
Bei all der Freude über den Erfolg gegen RB lässt sich aber auch ein bitterer Beigeschmack nicht vollständig vermeiden. Zu sehr brennt die Frage danach, warum Borussia eine solche Leistung nicht schon viel früher in der Saison auf den Platz gebracht hat, unter den Nägeln. Konnte Gladbach nicht? Oder wollte das Team nicht? Eine Antwort auf diese Fragen gibt's auch nach dem 3:1-Sieg gegen RB nicht.
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Denn: Eine wirkliche Erklärung für die plötzliche Leistungsexplosion seiner Mannschaft und dafür, warum sie in der Vergangenheit eben häufig nicht konnte, hatte auch Trainer Hütter nicht.
„Es ist nicht immer einfach, zu jedem Zeitpunkt eine Erklärung zu haben. Ich habe gefühlt aber in der ersten Halbzeit eine Mannschaft gesehen, die spielerisch überzeugt hat, die immer wieder gute Balleroberungen gehabt, zum richtigen Zeitpunkt nach vorne gespielt und defensiv wenig zugelassen hat. In der zweiten Halbzeit war es dann nach der Roten Karte von Nico Elvedi schwieriger und wir waren teilweise zu passiv. Aber sobald wir wieder aktiver geworden sind, wurde es besser. (...) Das ist dann auch das erkämpfte Glück, dass im Fußball dazugehört. Das haben wir uns heute sicherlich erarbeitet“, so der Borussia-Trainer.
Trotz dem immer noch vorhandenen Unmut darüber, dass Borussia diese Glanzleistung erst am Ende der Spielzeit abruft, sollte am Ende aber die Freude überwiegen. Denn: Das Spiel gegen RB macht Mut und lässt darauf hoffen, dass die teilweise sehr ernüchternde Saison doch noch zu einem einigermaßen versöhnlichen Ende kommen wird – und es in der nächsten Saison vielleicht auch von Beginn an wieder runder laufen könnte.