Erstmals öffentlich ein Thema Investor von Union-Schreck plaudert über Gespräche mit Borussia
Den kommenden Borussia-Gegner hat sein Team gerade erst geärgert!
Am Donnerstag (20. April 2023) hat Royale Union Saint-Gilloise die Möglichkeit, sich im internationalen Wettbewerb endgültig den Ruf als Schreckgespenst der Bundesliga-Klubs zu erarbeiten.
Gladbach offenbar einst mit Saint-Gilloise in Verhandlungen
Union Berlin, den kommenden Gegner von Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga, hat der belgische Erstligist schon aus der Europa League geworfen. Nun steht für Saint-Gilloise am Donnerstag (20. April, 21 Uhr) das Viertelfinal-Rückspiel gegen Bayer Leverkusen an.
Vor den Aufeinandertreffen mit den Bundesliga-Klubs war Saint-Gilloise nur den wenigsten Fußball-Fans in Deutschland überhaupt ein Begriff.
Auch zahlreiche Anhänger von Borussia Mönchengladbach dürften nur mit den Schultern gezuckt haben, wenn der Vereinsname der Belgier noch vor wenigen Jahren gefallen wäre – die Gladbach-Verantwortlichen hingegen kennen Saint-Gilloise offenbar bestens.
Dass das nun öffentlich wurde, hängt mit Jürgen Baatzsch (60) zusammen. Baatzsch ist ein deutscher Unternehmer, laut „Kicker“ Multimillionär und der mächtige Mann in der jüngeren Vereins-Historie von Royale Union Saint-Gilloise.
Er wurde 2014 Mehrheitsanteilseigner des belgischen Klubs, als der kurz vor dem Abstieg in die vierte Liga stand. Er krempelte den verschuldeten Verein um, sorgte dafür, dass sich Saint-Gilloise sportlich stabilisierte.
Im Sommer 2018 verkaufte er seine Anteile dann an den Eigentümer des Premier-League-Klubs Brighton & Hove Albion. Seitdem ist Baatzsch Ehrenpräsident des Vereins und agiert in erster Linie aus dem Hintergrund.
Rund um das bevorstehende Kräftmessen des amtierenden belgischen Vizemeisters mit Bayer Leverkusen verriet Baatzsch aber im „TZ“-Interview, dass er einst mit Borussia Mönchengladbach am Verhandlungstisch saß.
Ein Investoren-Einstieg bei Borussia? Nein! Das hat der VfL seinen Fans nicht vorenthalten. Es ging damals offenbar um eine Kooperation mit dem belgischen Klub.
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Angesprochen auf eine kolportierte Kooperation mit RB Leipzig sagte der Unternehmer: „Das waren Fake News. Die Leipziger, die damals noch in der 3. Liga waren, haben uns eingeladen, ihre Akademie anzuschauen und beim Derby gegen Lokomotive Leipzig dabei zu sein. Das war schon beeindruckend. Mit Gladbach war ich mal in Verhandlungen, waren sehr interessiert, weil sie auch viele Belgier hatten. Sportdirektor Eberl war aber dagegen.“
Wie fiel die Entscheidung von Borussia, in erster Linie des damaligen sportlichen Entscheiders Max Eberl (49), aus?
Laut Baatzsch entschied sich der Ex-Borussia-Manager dafür, eine Zusammenarbeit mit einem anderen belgischen Klub einzugehen – Zulte Waregem. „Viele haben uns damals unterschätzt“, fügt der Ehrenpräsident des Europa-League-Viertelfinalisten hinzu.
Zu einer Zusammenarbeit zwischen Borussia und dem Klub, der Union Berlin zuletzt aus der Europa League kegelte, kam es also nicht.
Übrigens: Eine offizielle Verkündung einer Kooperation zwischen Gladbach und Zulte Waregem gab es nicht. Alle Verbindungen der beiden Klubs in der jüngeren Vergangenheit gehen ins Jahr 2017 zurück.
Da bestritt Borussia zunächst im Januar unter dem damaligen Trainer Dieter Hecking (58) ein Testspiel gegen die Belgier. Im Sommer absolvierte dann das ehemalige Borussia-Talent Tsiy William Ndenge (25) ein Probetraining bei Zulte Waregem, als sich abzeichnete, dass er den Durchbruch in Gladbach nicht schaffen würde.
Im November berichtete dann belgische Medien darüber, dass es Gespräche zwischen den Belgiern und Borussia bezüglich einer Kooperation gegeben habe – es sei damals ein weiteres Treffen vereinbart worden. Ein weiteres Update zu diesem Medienbericht gab es dann aber nicht mehr.
Nun, rund sechs Jahre später, plaudert in Baatzsch ausgerechnet ein Unternehmer aus Deutschland, der nach eigenen Aussagen einst mit Borussia am Verhandlungstisch saß, über die einstigen Belgien-Pläne der Gladbach-Verantwortlichen.