Invasion in Sinsheim? Seoane schwärmt von Gladbach-Fans: „Ein Grund, warum wir hergekommen sind“
Kurz vor Weihnachten wird nochmal kräftig gereist. Menschen verlassen ihre Wohnorte, um die Familie über die Feiertage zu besuchen, entfliehen dem Trubel der Vorweihnachtszeit mit einem Urlaub oder – wie in diesem Fall – sammeln sich mit Tausenden Gleichgesinnten im Fußballstadion.
Am Samstag, dem 21. Dezember, heißt es um 15.30 Uhr für Borussia Mönchengladbach noch einmal: Einsatz in der Bundesliga. Bei der TSG Hoffenheim steht am 15. Spieltag das letzte Spiel des Jahres 2024 an. Für Trainer Gerardo Seoane (46) ist der angekündigte Support ein absolutes Highlight – und auch ein Grund dafür, dass er überhaupt erst Gladbach-Trainer geworden ist.
Gladbach will in Hoffenheim vor tausenden Fans erneut siegen
So richtig in Weihnachtsstimmung dürften die Fohlen-Fans wohl vor allem dann kommen, wenn in Sinsheim der zweite Dreier in Folge gelingen würde.
Nach dem 4:1-Heimerfolg gegen Aufsteiger Holstein Kiel am 14. Dezember startet Gladbach den 27. Anlauf, erstmals wieder zwei Ligaspiele hintereinander zu gewinnen. Tabellarisch befindet sich Borussia vor der TSG, die mit 14 Punkten nach 14 Spielen auf Rang 14 steht und aktuell sieben Zähler Rückstand auf den kommenden Gegner hat.
Dennoch geht die Mannschaft von Coach Seoane nicht unbedingt als Favorit in das Duell im Kraichgau. Auswärts fuhr Gladbach in der laufenden Saison erst einen Sieg in der Bundesliga ein.
Umso wichtiger, dass die mitgereisten Fans den Spielern auf dem Feld von den Rängen aus das Gefühl eines Heimspiels geben. Und am Samstag versuchen das wohl rund 7000 bis 8000 treue Seelen des Borussia-Anhangs. Für den Schweizer Trainer ist die kleine Gladbach-Invasion in der PreZero-Arena (Kapazität: 30.000) ein besonderer Ansporn, wie er auf der letzten Pressekonferenz des Jahres am Donnerstag (19. Dezember) erzählte.
„Borussia ist ein Klub mit großer Fan-Anhängerschaft, mit großem Support und einer gewissen Emotionalität. Das ist auch ein Grund, warum wir (das Trainerteam, Anm. d. Red.) hierhergekommen sind. Wenn am Samstag 7.000 oder 8.000 Fans präsent sind, man auch immer wieder Gladbach-Shirts in den anderen Blöcken sieht, freut uns das sehr und gibt uns zusätzliche Motivation.“
Eine große Wertschätzung des Fußballlehrers für die, die ihn noch während der ersten Hälfte der bisherigen Saison teilweise scharf kritisierten. Immer wieder gab es in sportlich eher mauen Phasen vor dem Spiel Pfiffe, wenn der Name des 46-Jährigen im Stadion vorgelesen wurde.
Einen Groll hegt der pragmatische Seoane aber nicht gegen die VfL-Fans. Vielmehr will er die Rückendeckung vor Weihnachten nun nutzen, um gegen Hoffenheim eine stabile Leistung auf den Platz zu legen.
Die vergangene Fahrt nach Sinsheim nahm auch aus Trainersicht allerdings kein schönes Ende. Nach der 3:4-Niederlage am 20. Spieltag der Saison 2023/24 (20. April 2024) tobte Seoane noch auf der Rückreise. Unter anderem sollen die Worte „nicht bundesligatauglich“ gefallen sein. So will er – und sicher auch die knapp 8000 Gladbach-Fans – seine Schützlinge an diesem Samstag nicht noch einmal sehen.