Gladbach erlebt historisches Debakel Fohlen lassen sich von Freiburg schlachten
Was für ein Debakel! Borussia Mönchengladbach hat am Sonntagabend (5. Dezember 2021) die wohl schwärzesten Momente der jüngeren Vereinshistorie erlebt. 0:6 lagen die Fohlen im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg hinten. Nach nur 45 Minuten! Weitere Tore fielen im zweiten Durchgang nicht mehr. Dennoch: Borussia erlebte einen Horror-Tag.
Gladbach erlebt zwei Peinlich-Pleiten in Serie
Acht Tage nach dem 1:4-Derby-Debakel beim 1. FC Köln hatte sich die Fohlen-Elf beim historischen 0:6 gegen Freiburg kopf- und emotionslos gezeigt. „In erster Linie gilt es sich zu entschuldigen für unseren Auftritt heute, der auch nicht zu akzeptieren ist“, sagte Gladbach-Trainer Adi Hütter später.
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Gladbach-Fans fühlten sich an das 2:8 im Oktober 1998 gegen Bayer Leverkusen erinnert. Vor 23 Jahren hatte es zur Pause aber nur 0:4 gestanden.
Sechs Gegentore wie die von Maximilian Eggestein (2. Minute), Kevin Schade (5.), Philipp Lienhardt (13.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) bei der ersten Heim-Niederlage in dieser Saison hatte die Borussia daheim in der ersten Halbzeit in der Bundesliga noch nie kassiert.
Am 29. April 1978 hatte es schon einmal 6:0 zur Pause mit Gladbach-Beteiligung gestanden. Allerdings für die Fohlen. Im Düsseldorfer Rheinstadion gegen Borussia Dortmund. Am Ende hieß es 12:0 für Gladbach.
Nun das Halbzeit-Debakel für Gladbach. „Wer letzte Woche gedacht hatte, es geht nicht tiefer, ist heute eines besseren belehrt worden“, sagte Nationalspieler Jonas Hofmannn und kritisierte, dass man „desolat verteidigt“ habe. „Nach dem 0:2 stellst du dir die Frage, ob alle noch in der Kabine sind.“
Sein Gladbacher Teamkollege Patrick Herrmann fand deftige Worte: „Wir haben absolute Scheiße und Katastrophe gespielt. Das wird eine schlaflose Nacht.“
Aufseiten der Freiburger herrschte hingegen eitel Sonnenschein. „Ich weiß, dass wir eine brutale Leistung gebracht haben. Es war einfach surreal“, sagte Nico Schlotterbeck. Philipp Lienhardt befand, dass es „ein sehr schönes Gefühl“ ist. Nüchterner reagierte Trainer Christian Streich: „Das war fast ein bisschen skurril. Fast jede Aktion in der ersten Halbzeit führt zu Toren, das ist unerklärlich.“
Angesichts des desolaten Auftritts konnten die Borussen froh sein, dass pandemiebedingt nur 10.025 Zuschauer bei der denkwürdigen Klatsche dabei waren.
Zahlreiche Zuschauer waren zur Pause ohnehin nicht mehr da. Etliche hatten den Borussia-Park bei der Mega-Blamage gegen die Freiburger, die zuletzt 1995 in Gladbach gewonnen hatten, bereits verlassen.
Nicht nur sie dürften sich gefragt haben, was in der Zeit seit dem furiosen 5:0 im Pokal gegen den FC Bayern Ende Oktober in Hütters Team passiert sein mag.
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Die Trainerfrage aber stellt sich für Borussia-Manager Max Eberl nicht: „Da heißt es mal, durch dick und dünn zu gehen.“
Immerhin wurde das Ergebnis nach der Pause nicht noch übler. Das Gästeteam von Trainer Christian Streich spielte allerdings auch lange nicht mehr so zielstrebig und effektiv wie vor dem Wechsel.
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Schon nach fünf Minuten stand es 0:2, weil die Borussen defensiv nahezu jeden Einsatz verweigerten. Zwei Gegentore in den ersten 300 Sekunden, das hatte es zuletzt vor 56 Jahren in der Bundesliga gegeben, damals gegen den Hamburger SV.
So schlecht war die Borussia daheim in der ersten Halbzeit noch nie. 1979 hatte sie schon einmal fünf Gegentore in einer Spielzeit gegen den FC Bayern kassiert. Vor über 40 Jahren fiel das fünfte Gegentor aber erst in der 45. Minute und nicht schon in der 25. Auch für die Breisgauer war das Spiel ohne defensive Gegenwehr ein Novum. Sechs Treffer in einem Bundesliga-Spiel hatte es auch für sie noch nie gegeben.