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Von Achim Müller

Geiles Derby, keine Gewalt! Gladbach-Boss appelliert an die Fans

Der Borussia-Park ist am Sonntag (9. Oktober 2022) im Derby zwischen Gladbach und dem 1. FC Köln Fans ausverkauft. Dieses Bild zeigt die Fohlen-Fans in der Nordkurve am 17. September 2022. Es sind zahlreiche Fahnen, Banner und Schals der Gladbach-Fans zu sehen.

Der Borussia-Park ist am Sonntag (9. Oktober 2022) im Bundesliga-Derby zwischen Gladbach und dem 1. FC Köln ausverkauft. Dieses Bild zeigt die Fohlen-Fans in der Nordkurve am 17. September 2022. 

Es wäre so wunderbar! Ein Derby ohne Fan-Randale. Was übrigens voll im Sinne der verstorbenen Trainer-Legende Hennes Weisweiler wäre, der sowohl in Mönchengladbach als auch in Köln für Meisterschaften und Pokal-Triumphe gesorgt hat.

Leider ist der „Weisweiler-Spirit“, dieses gewisse rheinländische „Jönne-Könne“, der Fairplay-Gedanke, Teilen der aktiven Fanszene am linken Niederrhein sowie in der Domstadt seit Jahren abhanden gekommen. 

Gladbach-Manager Virkus: „Gewalt im oder außerhalb des Stadions – das geht gar nicht!“

Gewaltexzesse, Prügeleien, Verletzte, Straftaten – diese Schattenseiten haben ursprünglich NIE zum Rheinland-Gipfel gehört.

So hat beispielsweise Borussia-Legende Wolfgang Kleff (75) der GladbachLIVE-Redaktion immer wieder in Gesprächen verdeutlicht, „wie das früher“ war.

„Es war immer schon ein besonderes Spiel. Klar, da ist es auch mal hoch hergegangen, auf dem Platz und auch unter den Fans. Aber das da Menschen teilweise mit Eisenpöllern aufeinander einprügeln und was weiß ich noch alles sich antun, so war das früher nicht. “

Vielmehr wurde die Rheinland-Rivalität in erster Linie auf dem Rasen, zwischen den Spielern der beiden Klubs, ausgelebt.

Geiles Derby, keine Gewalt – so war das mal. 

Inzwischen sind die Duelle zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln allerdings immer wieder Hochsicherheitsgipfel! 

Am Sonntag (9. Oktober 2022, 15.30 Uhr) sind erneut mehrere Hundertschaften der Polizei im Einsatz, es gelten zig verschärfte Maßnahmen.

Was das mit der sogenannten „Fankultur“ noch zu tun haben soll? Gute Frage!

Umso schöner, dass Gladbach-Manager Roland Virkus (55) vor der Partie gegen den Erzrivalen einen Friedens-Appell an die Fans der beiden Rheinland-Großmächte richtet.

Auf GladbachLIVE-Nachfrage sagt Virkus zu diesem Thema: „Ich komme aus Mönchengladbach. Ich weiß, dass das ein besonderes Spiel ist. Sicherlich ein hochemotionales Spiel. Auf dem Platz, zwischen den beiden Mannschaften. Aber...“

Ja?

Virkus: „Der ganz klare Appell: Gewalt im oder außerhalb des Stadions – das geht gar nicht! Das hat nichts im Fußballsport zu suchen. Ich appelliere daher: Wir bekämpfen uns auf dem Platz vernünftig, mit Respekt, aber außerhalb des Platzes und im Umfeld, sollten alle entsprechend ruhig bleiben.“

Borussias Sportdirektor sagt weiter: „Ob in der Schule oder am Arbeitsplatz, da treffen Gladbacher und Kölner aufeinander, da wird gefrotzelt, was auch in Ordnung ist. Das ist ja auch cool, das macht den Fußball aus, diese Rivalität.“

Und: „Aber alles andere hat nichts auf dem Fußballplatz zu suchen. Das möchte ich ganz klar betonen. Eine gesunde Rivalität – das ist in Ordnung. Alles andere nicht.“

Ob der Appell des neuen Gladbach-Managers fruchten wird, bleibt abzuwarten.

Ein Hennes Weisweiler, der sich auch für die deutsch-jüdische Aussöhnung nach den Gräuel-Taten der Nazi-Diktatur während des zweiten Weltkrieges eingesetzt hat, würde Gladbach-Manager Virkus sicherlich in jeglichen Punkten ebenfalls in aller Deutlichkeit unterstützen.