Gegen 22.15 Uhr sah es noch nach dem einem idealen Spieltags-Szenario für Borussia aus!

Borussia Mönchengladbach führte kurz vor Schluss am 16. Bundesliga-Spieltag mit 1:0 bei Eintracht Frankfurt – und steuerte darauf zu, mit dem fünften Saisonsieg noch in die obere Tabellenhälfte zu springen.

GladbachLIVE-Kommentar nach der Borussia-Pleite bei Eintracht Frankfurt

Was dann folgte, dürften zehn Minuten des Horrors gewesen sein – für alle Borussia-Fans, Gerardo Seoane (45) und die Spieler auf dem Rasen. Erst flog Max Wöber (25) vom Platz, dann kassierte Borussia noch zwei Gegentreffer und verlor das Spiel.

Das Bittere: Es war eigentlich alles angerichtet für Borussias bisher größten Big-Point-Sieg in den 16 Liga-Spielen unter Seoane. In Frankfurt winkte der erste Sieg gegen einen Europapokal-Teilnehmer – dazu gegen ein Team, das wie Borussia einen harten Umbruch hinter sich hat.

Die Eintracht zog in den vergangenen Jahren Stück für Stück an Borussia vorbei und feierte das, woran sich die Fohlen-Fans gerne auch länger gewohnt hätten: magische Nächte im internationalen Geschäft.

Statt des Sieges gegen ein Team mit einem höheren Marktwert und dem Sprung auf den neunten Platz herrscht nun Tristesse am Niederrhein!

Das Problem: Die Schlussphase in der Main-Metropole war kein Ausrutscher. Die Zahlen zeigen, dass sich Gladbach zum wiederholten Male um einen Erfolg bringt – insgesamt 17 Punkte verspielten die Fohlen schon nach Führung.

Der Blick auf die Tabelle dürfte den Borussia-Fans das Weihnachtsfest trüben: Platz neun? Nun steht Borussia nur noch einen Punkt vor dem Tabellen-14. aus Bochum. Die Fohlen stehen gar drei Punkte hinter Heidenheim.

Die Borussia-Verantwortlichen betonten immer wieder: Es ist die erste Saison nach dem Umbruch und Schwankungen sind eingeplant – dennoch muss es der Anspruch der Fohlen sein, vor Heidenheim zu stehen und nicht Gefahr zu laufen, in den Abstiegsstrudel zu geraten.

Durch das Last-Minute-Drama in Frankfurt bringt sich Borussia selbst in eine Situation, die in einer potenziellen Notlage enden kann. Im neuen Jahr steht Borussia unter Druck!

Gladbach-Gefahr: Hammer-Programm zum Jahresauftakt

In den ersten vier Spielen 2024 geht es gegen Stuttgart, Leverkusen und Bayern München, die aktuellen drei Top-Teams der Liga – dazu kommt der FC Augsburg in den Borussia-Park.

Es wäre keine Überraschung, wenn die Fohlen in nur einem der vier Spielen punkten – und der Konkurrenz, die nun nicht mehr aus Frankfurt und Freiburg, sondern aus Bremen und Bochum kommt, die Chance gibt, weiter aufzuholen. Die missliche Lage ist jetzt: Will Borussia sich zum Jahresauftakt schnell wieder absetzen, muss da eigentlich eine Überraschung her.

Das Ziel war es immer, eine sorgenfreie und kontrollierte Saison zu spielen. Gerade mit dem jungen Team nach dem Umbruch ist es wichtig, Situationen, in denen der Baum brennt, zu meiden. Jetzt droht Borussia das Risiko aufgrund der zahlreichen verspielten Führungen im November und Dezember. 

Gegen 22.15 Uhr sah alles noch nach einem ruhigen Weihnachtsfest mit Rückenwind aus – mit dem bisher wohl größten Prestige-Erfolg unter Seoane. Jetzt wird über die Festtage mit Blick auf die nächsten Gegner die Anspannung größer als die Entspannung sein.