Mehrere alte Bekannte dabei Neuer Kreativ-Kopf für Gladbach? Fünf Fohlen-Optionen aus Deutschland
Neue Offensiv-Power für die Fohlen?
Für Borussia Mönchengladbach gilt es in dieser Saison, die Klasse zu halten und dann in der nächsten Spielzeit neu anzugreifen. Dabei wollen die Borussia-Verantwortlichen um Roland Virkus (57) einen besonders wichtigen Schlüsselspieler künftig offenbar entlasten.
Gladbach-Transfer in der Offensive – diese Kandidaten passen statistisch
Nach einer Knochenprellung fehlt Alassane Plea (30) den Fohlen weiterhin. Die Kreativität in der Offensive ist mit dem Ausfall des Franzosen damit massiv eingeschränkt.
Bereits seit Mitte Januar plagt sich der Franzose mit der Fußverletzung herum – sein Fehlen hat ein Kreativloch bei den Fohlen verursacht. Plea kann schlichtweg nur schwer ersetzt werden.
Die „Rheinische Post“ berichtete, dass der Plan von Virkus ist, einen Spielertypen zu verpflichten, der ab dem kommenden Sommer Plea entlasten kann.
GladbachLIVE hat Pleas Stärken genauer unter die Lupe genommen – und Alternativen aus den deutschen Profi-Ligen herausgesucht, die als Kandidaten für diese Rolle infrage kommen könnten.
Wichtig dabei: Es geht es nicht darum, bei welchen Spielern aktuell konkretes Interesse besteht, sondern ist ein auf Statistiken und Spielerdaten basierendes Gedankenspiel – wobei kurioserweise einige dieser Profis Medienberichten zufolge ohnehin schon bei Borussia auf dem Zettel stehen oder standen.
Daniel-Kofi Kyereh (27) – SC Freiburg
Der Offensiv-Mann des SC Freiburg war bereits vor seinem Wechsel in den Breisgau ein heißer Kandidat am Niederrhein. Beim FC St. Pauli überzeugte der ghanaische Nationalspieler: In 67 Spielen für die Hamburger schoss er 22 Tore und legte 21 weitere auf.
Damit spielte er sich in den Fokus der Bundesliga-Teams – Gladbach und Freiburg waren an dem kreativen Offensiv-Spieler dran. Schließlich wechselte er für 4,5 Millionen Euro zum SC Freiburg.
Dort erlitt Kyereh gleich zwei Kreuzbandrisse hintereinander. Bis heute kämpft er mit den Folgen der Verletzung. Im Freiburg-Trikot kam er vor den Rückschlägen noch nicht zum Durchbruch.
Vor seinen Verletzungsproblemen spielte er sich mit seinem Stil, der sich durch Offensiv-Dribblings und Zug zum Tor auszeichnet, in den Fohlen-Fokus. Ein Spielstil, der dem von Alassane Plea nicht unähnlich ist. Kyereh bringt eine weitere spannende Komponente mit: Physis im Angriff. In der Saison 2021/22 führte kein Spieler in der 2. Bundesliga mehr Offensivzweikämpfe als der damalige Pauli-Profi (74). In der Vorsaison landete er in dieser Statistik auf dem zweiten Platz (69).
Sein aktueller Marktwert beläuft sich auf sechs Millionen Euro, eigentlich hat sich seine Situation durch die Verletzungen in den vergangenen 24 Monaten kaum verändert. Zunächst einmal ist ihm zu wünschen, dass er schnell wieder zur alten Stärke zurückfindet. Möglicherweise findet er dann ja noch seinen Weg an den Niederrhein. Die Vergangenheit zeigte, dass Spieler auch immer wieder im zweiten Anlauf bei Borussia landeten.
Philipp Förster (29) – VfL Bochum
Ein Spieler, den die meisten Borussia-Fans wohl nicht als Plea-Ersatz auf dem Zettel haben: Philipp Förster vom VfL Bochum. Beim Ruhrpott-Klub war er in der Regel nur Ersatzspieler, ein Wechsel im Sommer scheint wahrscheinlich.
Da sein Vertrag im Juni ausläuft, müsste Mönchengladbach keine Ablöse für den offensiven Mittelfeldspieler zahlen. Sein Spielstil ist in Teilen dem vom Plea durchaus ähnlich: Förster spielt gerne lange diagonale Bälle zur Spieleröffnung, verschafft mit seinen Dribblings und Ballabgaben Raum und setzt seine Mitspieler im vorderen Drittel in Szene.
Pro 90 Minuten spielt nur Mitspieler Kevin Stöger (30) mehr wichtige Pässe (3,54) als Förster (2,19). Bei Pässen in den Strafraum ist er im Schnitt auf 90 Minuten ebenfalls der zweitbeste Bochumer – den mannschaftsinternen Spitzenwert erreicht er bei Flanken (8,44 pro 90 Minuten).
Marcel Hartel (28) – FC St. Pauli
Eine pikante Personalie am Niederrhein!
Marcel Hartel steht bereits im Fokus der Borussia-Verantwortlichen. Aufgrund seiner Leistungen beim FC St. Pauli überrascht das erstmal nicht, jedoch ist der Profi nicht nur in Köln geboren, sondern wurde auch noch vom Gladbach-Rivalen, dem 1. FC Köln, ausgebildet.
Ins Profil würde Hartel auf jeden Fall passen: Mit den meisten Scorern (22) in der 2. Bundesliga bringt der Offensiv-Mann genau das mit, was Plea ausmacht – eigene Gefahr vor dem Tor und die Fähigkeit, seine Mitspieler in Szene zu setzen.
Darüber definiert sich auch Hartels Spielstil – in bereits drei Saisons kreierte der Kölner die zweitmeisten Schüsse für seine Mitspieler im Liga-Vergleich. Auch die Torgefahr lässt sich statistisch belegen: In der laufenden Spielzeit schoss in der 2. Bundesliga nur Robert Glatzel (30; 30) so häufig auf das Tor wie Hartel (30) – durchaus bemerkenswert für einen Spieler auf seiner Position.
Ein Wechsel zu Gladbach wäre vor allem dann wahrscheinlich, wenn St. Pauli den Aufstieg verpassen würde. Zuletzt bezeichnete er einen Gladbach-Wechsel trotz Köln-Vergangenheit als „nicht unmöglich“.
Bence Dardai (18) – Hertha BSC
Er wäre eine Lösung für die Zukunft!
Bence Dardai, jüngster Sohn von Hertha-Trainer Pal Dardai (47), hat es ebenso wie seine älteren Brüder Palko (24) und Marton (22) unter seinem Vater in den deutschen Profi-Fußball geschafft. Nachdem er alle Hertha-Jugendteams durchlaufen hatte, kam er in dieser Saison zu seinem Profi-Debüt in der 2. Bundesliga und absolvierte bereits 13 Einsätze im Trikot der alten Dame.
Bisher wurde er immer zentral eingesetzt, meist im offensiven Mittelfeld oder als hängende Spitze. Was er bis dato zeigte, ist mehr als vielversprechend.
Im vergangenen Sommer hatte Dardai Medienberichten zufolge bereits einen unterschriftsreifen Vertrag von Borussia vorliegen. Sein aktuelles Arbeitspapier läuft im Juni 2024 aus.
Statistiken zum jungen Talent sind rar, da seine Spielzeit im Profifußball noch durchaus überschaubar ist, dennoch lässt sich schon herauslesen, wie wertvoll Dardai für ein Team sein kann. Im Schnitt erzeugt er in 90 Minuten gleich 5,0 Schüsse seiner Mitspieler durch vorangegangene Pässe oder Dribblings durch ihn. Zum Vergleich: Alassane Plea sorgt in dieser Saison für durchschnittlich 3,81 Schüsse seiner Kollegen.
Auch in der Effizienz kurzer Pässe ähnelt der Herthaner dem Borussen - 85,0 Prozent Passquote auf kurze Distanz schlagen die 81,4 Prozent von Plea, der in absoluten Zahlen natürlich schon deutlich mehr Bälle spielte.
Paul Nebel (21) – FSV Mainz 05 / Karlsruher SC
Auch Paul Nebel könnte als junger Spieler mit Potenzial eine Option für ein Back-up des eigentlich unersetzlichen Alassane Plea sein.
Der 21-Jährige ist aktuell vom FSV Mainz 05, seinem Ausbildungsverein, an den Karlsruher SC verliehen. Ebenso wie Plea ist Paul Nebel variabel in der Offensive einsetzbar. Er kann die Außen genau wie die Zentrale bedienen und sticht durch seine vielen Ballaktionen im vorderen Drittel hervor. Kein Spieler gab so viele Pässe in den Strafraum in der 2. Bundesliga ab, wie Nebel in der laufenden Saison (47).
Das spiegelt sich auch in der Statistik zu erwarteten Torvorlagen wider. Sechs Vorlagen verbucht der gebürtige Frankfurter in der aktuellen Saison, da sein xAG-Wert, also erwartete Torvorlagen, bei 6,1 liegt, liegt er hier genau im Soll – und ist immer wieder ein wichtiger Kreativ-Kopf des KSC.
Ähnlich wie Plea versucht er seine Mitspieler da einzusetzen, wo es gefährlich werden kann. Nebel ist ein klassischer Spielmacher. Vorteil Borussia: Teamkollege beim KSC ist Lars Stindl (35), der sicherlich ein gutes Wort für Mönchengladbach einlegen könnte.
Allerdings hängt in Bezug auf Nebels Zukunft sicherlich vieles davon ab, ob einerseits Mainz in die 2. Bundesliga absteigt – und darüber hinaus, ob die Mainzer langfristig mit ihm planen. Obwohl Nebel erst 21 Jahre alt ist, steht im Grunde schon in Brajan Gruda (19) ein Nachfolger in der Kategorie „junger Strippenzieher aus der eigenen Jugend“ in den Startlöchern. Nebels Vertrag läuft noch bis 2025.