Aus Borussia-Sicht bitter Fohlen werden sich ärgern: Virkus spricht über Durchstarter des Erzrivalen
Analog zu Rocco Reitz (21) lässt er die Fan-Herzen höher schlagen!
Borussia Mönchengladbach will die Revanche für die Derby-Pleite in Köln im Oktober 2023. Die Fohlen waren beim Hinspiel in Köln chancenlos und unterlagen nach einer schwachen Leistung mit 1:3.
Gladbach-Verlust schmerzhaft – ausgerechnet der 1. FC Köln der Profiteur
Ausgerechnet beim für die Fans wichtigsten Spiel der bisherigen Saison saß der Gladbach-Spieler mit der höchsten Vereins-Identifikation auf der Bank. Rocco Reitz (21) kam in Köln-Müngersdorf erst in der zweiten Halbzeit in die Partie.
Reitz ist zweifelsfrei Borussias Durchstarter in der laufenden Saison. Sein Pendant hat sich nach dem Hinspiel immer mehr in den Fokus gespielt. Das Pikante: Er ist gebürtiger Mönchengladbacher.
Max Finkgräfe (19) wurde zu Saisonbeginn von Steffen Baumgart (52) zum Bundesliga-Spieler gemacht, ist aber spätestens seit dem Trainerwechsel zu Timo Schultz (46) Leistungsträger und unumstrittener Stammspieler bei den Kölnern. Lothar Matthäus (62) verglich Finkgräfe sogar schon mit FC-Legende Jonas Hector (33).
Die vergangenen mutigen Auftritte von Finkgräfe in der Bundesliga sollten Warnung genug für Gerardo Seoane (45) sein. Immer wieder schaltete sich der Youngster stark in der Offensive ein – glänzte durch kluge Ideen und starke Dribblings. Da müssen die Fohlen im Spiel gegen den Ball aufpassen.
Am Wochenende des Hinspiels stand der Teenager noch in der Regionalliga auf dem Rasen. Nun steht Finkgräfe vor seinem Borussia-Park-Debüt. Was die Fohlen ärgern wird: Dabei setzt der Linksverteidiger nicht im Trikot des Vereins aus seiner Heimatstadt, sondern für dessen Erzrivalen auf dem Platz. Denn Finkgräfe wechselte 2021 zum 1. FC Köln.
Vor seinem Wechsel zum 1. FC Köln 2021 spielte Finkgräfe für den Düsseldorfer Stadtteil-Klub SG Unterrath. Von 2018 bis 2020 trug er das Trikot von Borussia Mönchengladbach.
In seinen zwei Spielzeiten bei den Fohlen erlitt der jetzige Bundesliga-Profi eine Horror-Verletzung, fiel lange wegen eines Unterschenkelbruchs aus. Während Finkgräfes Zeit im Fohlenstall war Roland Virkus (57), mittlerweile Bundesliga-Boss bei Borussia, für den Gladbach-Nachwuchs verantwortlich.
Der Manager sprach nun erstmals seit Finkgräfes außergewöhnlichem Aufstieg der vergangenen Wochen und Monate über seinen einstigen Schützling – und seine Situation, als der Linksfuß noch in Gladbach spielte.
„Max ist ein richtig guter Junge, deshalb haben wir ihn ja damals auch aus Dortmund zu uns geholt. Natürlich waren wir von ihm überzeugt und haben ihm zugetraut, dass er es auch bei uns bis nach oben schafft. Aber er hatte in seiner Zeit in Gladbach viel Pech mit Verletzungen, viele Kleinigkeiten, die ihn ausgebremst haben. Dann kam auch noch Corona“, erklärte Virkus bei „Bild“. Wenige Monate nach Beginn der Pandemie gingen Finkgräfe und Borussia aber getrennte Wege.
Virkus weiter: „Max hat dann für sich überlegt, noch einmal einen Umweg über die SG Unterrath in Düsseldorf zu gehen. Der Klub ist ein Partnerverein vom 1. FC Köln – so ist er schließlich beim FC gelandet.“
Wieder trumpft ein vielversprechendes Talent, das schon im Borussia-Nachwuchs spielte, bei einem anderen Klub auf. Andere Beispiele dafür sind die deutschen A-Nationalspieler Malick Thiaw (22, spielt bei Milan) und Armel Bella-Kotchap (22, PSV Eindhoven).
Übrigens ist es kein ungeschriebenes Gesetz, dass Spieler, die in Unterrath unterkommen, dann auch nach guten Leistungen in Köln aufschlagen müssen. Bestes Beispiel dafür ist Finkgräfes ehemaliger Teamkollege Tony Reitz (19), der jüngere Bruder von Rocco.
Während Finkgräfe aus Unterrath in die Domstadt wechselte, ging es für Reitz zu seinem Lieblingsverein Borussia. Aktuell spielt der 19-Jährige für die U23 der Fohlen, stand aber schon bei Testspielen für Seoanes Bundesliga-Mannschaft auf dem Platz.
Umso ärgerlicher ist es für Borussia und sicherlich in erster Linie die treuen Fans der Fohlen, dass der einzige gebürtige Mönchengladbacher im Derby das Trikot des Erzrivalen trägt.
Das Top-Talent der Kölner hätte auch Gladbach beim aktuell angestrebten und häufig thematisierten Borussia-Weg, wieder mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Profi-Bereich unterzubringen, gut zu Gesicht gestanden.