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Von Daniel Thiel

„Teilweise taub“ Gladbach feiert neuen Hardcore-Profi – das fiel in Bochum gar nicht auf

Ko Itakura und Maximilian Wöber liegen sich nach einem Borussia-Tor in den Armen.

Ko Itakura (r.) und sein Borussia-Teamkollegen Maximilian Wöber feiern einen Gladbach-Treffer am 30. September 2023.

In Bochum funktioniert es nur über den Kampf!

Die klare Maßgabe von Gerardo Seoane (44) für die Spieler von Borussia Mönchengladbach vor dem Keller-Kracher gegen den VfL Bochum (3:1) wurde deutlich: Einerseits war es unumgänglich, gegen den intensiven Spielstil des VfL gegenzuhalten – dann sollte Borussia aber die spielerische Dominanz auf den Rasen bringen.

Gladbach-Rückhalt im Hardcore-Modus: Wöber spielt mit taubem Fuß

Für zwei Fohlen hatte das noch während des Spiels Folgen: Nico Elvedi (27) und Jordan Siebatcheu (27) mussten nach rund einer Stunde angeschlagen ausgewechselt werden.

Beiden war anzumerken, wie ihnen die kampfbetonte Partie im Ruhrstadion schon knapp eine halbe Stunde vor Abpfiff in den Knochen steckte. Ein anderes Fohlen biss sich hingegen bis zum Spielende kurz – obwohl es ihn noch früher hart erwischte.

Wie Elvedis Dreierketten-Kollege Maximilian Wöber (25) im Anschluss an die Partie zu „Bild“ sagte, kämpfte er schon in der ersten Halbzeit mit starken Schmerzen.

„Da war der Fuß teilweise taub, es tat einfach sauweh“, erklärte der Österreicher. Ihn erwischte es schon vor dem Halbzeitpfiff am Knöchel. Bei zwei Fohlen ging Seoane kein Risiko ein, entschied sich für einigermaßen frühe Auswechslungen.

Wöber biss auf die Zähne: „Aber das Spiel hat es dann einfach nicht hergegeben, dass ich mich nach 60 Minuten auswechseln lassen konnte. Es wurde am Ende noch einmal ein richtiger Kampf.“ Hardcore-Profi Wöber zog im wohl intensivsten Auswärtsspiel der Saison mit teils taubem Fuß durch.

Bemerkenswert: Dem Leih-Spieler von Leeds United waren die Probleme in den 90 Minuten gar nicht anzumerken. Wieder einmal zeigte Wöber eine starke Leistung (GladbachLIVE-Note 2).

In den Zweikämpfen hielt er immer wieder dagegen, organisierte gemeinsam mit Ko Itakura (26) Borussias Defensive. Und ein weiteres Plus des Nationalspielers: Mit ihm als linker Innenverteidiger spielt Luca Netz (20) als Flügel-Verteidiger aktuell so gut wie vorher noch nie in seinen etwas mehr als zwei Gladbach-Jahren.

Wöber bringt das ins Borussia-Spiel, was den Fans in den vergangenen Jahren immer wieder gefehlt hat: Er wirft sich auch in die unangenehmen Zweikämpfe – und geht, das hat er in Bochum perfekt unter Beweis gestellt, bis an die Schmerzgrenze.

Bei der bitteren 0:1-Pleite gegen Leipzig stach er dabei mit einer Rettungstat in höchster Not gegen Mega-Talent Benjamin Sesko (20) heraus.

Alles sah schon nach einer Riesenchance auf die Leipziger Führung aus, als der Youngster auf Moritz Nicolas (25) zulief. Dann arbeitete sich Wöber aber noch einmal in den Zweikampf zurück und warf sich im letzten Moment zum Block in die Schussbahn.

Auch bei den Gladbach-Fans kommt die Spielweise des Österreichers gut an. Er wird immer wieder gefeiert – auf den Rängen und auf Social Media.

Die Anhängerinnen und Anhänger werden hoffen, dass Wöbers Knöchel wieder so gut verheilt, dass er sich auch gegen Mainz (6. Oktober 2023, 20.30 Uhr) schmerzfrei in alle Zweikämpfen werfen kann.