„Der kompletteste Linksverteidiger der Liga“ Gladbach-Coach Farke adelt Doppeltorschütze Bensebaini
Ramy Bensebaini (27) war am Sonntag (9. Oktober 2022) maßgeblich am 5:2-Derbysieg von Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln beteiligt. Zwei Treffer steuerte der Algerier zum Erfolg der Fohlenelf bei und das, obwohl er in der Woche zuvor beim Auswärtsspiel in Bremen noch einen absolut gebrauchten Tag erwischt hatte.
Gladbach-Verteidiger Bensebaini avanciert gegen Köln zum Matchwinner
Zwei Tore erzielte Linksverteidiger Ramy Bensebaini von Borussia Mönchengladbach im Derby gegen den 1. FC Köln am Sonntag (9. Oktober 2022). Zwei Tore, die für den algerischen Nationalspieler Balsam für die Seele gewesen sein dürften.
Denn: Noch eine Woche zuvor, beim Auswärtsspiel in Bremen, hatte Bensebaini das komplette Gegenteil erlebt. Bei der 1:5-Niederlage musste der 27-Jährige einen gebrauchten Tag inklusive Eigentor verkraften, wurde danach auch medial ordentlich für seinen schwachen Auftritt in die Mangel genommen.
Sein Auftritt gegen Köln war nun eine fabelhafte Antwort auf das unglückliche Spiel der Vorwoche. Das freute nach der Partie nicht nur die Fans, die in Borussias Voting zum „Spieler des Spiels“ für den Algerier stimmten.
Auch Trainer Daniel Farke (45) war mit dem Spiel seines Linksverteidigers mehr als zufrieden. Zwar gab der 45-Jährige zu, im Vorfeld keinerlei Zweifel daran gehabt zu haben, dass sein Team nach der unglücklichen Niederlage in Bremen, gegen Köln eine Reaktion zeigen werde. „Das stand für mich außer Frage“, sagte der 45-Jährige zur Reaktion der Mannschaft, die sich seit seinem Amtsantritt im Sommer „auch Kredit erwirtschaftet“ habe.
Dennoch zeigte er sich beeindruckt von der Leistung Bensebainis. „Wenn ich einen Spieler wie Ramy Bensebaini sehe, der hart kritisiert worden ist, nach dem Bremen-Spiel, da er dort einen total gebrauchten Tag erwischt hatte und dann sehe, dass der Junge auf der Liste der Spieler zum Monat September ist – das sagt alles über ihn.“
Er fuhr fort: „Für mich ist er der kompletteste Linksverteidiger, den es aktuell in der deutschen Bundesliga gibt. Er ist top in der Defensive, sehr ballsicher, kopfballstark, gewinnt seine Zweikämpfe, ist taktisch clever und eine Top-Persönlichkeit. Heute hat er dann auch nochmal zwei Tore abgeliefert, um das zu bestätigen.“
Er könne sich nicht vorstellen, dass Trainer-Vorbild Ottmar Hitzfeld (73) in einer ähnlichen Situation einen Top-Spieler wie Bensebaini, nur wegen 20 schwachen Minuten in einem Spiel, in der darauffolgenden Partie draußen gelassen hätte, so Farke. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn ich auf seiner Position schaue, Ottmar Hitzfeld Bixente Lizarazu (ehemaliger Linksverteidiger bei Bayern München, Anm. d. Red.) nach schlechten 20 Minuten irgendwie infrage gestellt hätte.“
Ein Blick in die Statistik zeigt: Farke hat mit seinen Schwärmereien über Bensebaini nicht ganz unrecht. Denn: Der 1, 87 Meter große Verteidiger der Fohlen ist extrem torgefährlich. Mit den beiden Treffern im Derby zusammen erzielte der Algerier in 92 Pflichtspielen nun bereits 23 Tore – ein beeindruckender Wert für einen Abwehrspieler!
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Zum Vergleich: Stürmer Marcus Thuram (25) hat in 112 Pflichtspielen 36 Treffer für die Fohlen beigesteuert.
Kein Wunder also, dass Farke genau weiß, was er an seinem Schützling hat. „Er ist, glaube ich, zwei oder dreimal schon für das ‚Tor des Monats‘ nominiert worden. Wir brauchen über seine Qualität also nicht zu sprechen. Und, dass ich einen solchen Spieler dann nicht infrage stelle, ist, glaube ich, klar“, so der 45-Jährige.
Und Bensebaini selbst? Der war nach seinem beeindruckenden Auftritt gegen die Kölner und dem Erfolg seines Teams glücklich und feierte gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen den ersten Derbysieg nach zuvor drei verlorenen Duellen gegen die rheinischen Rivalen in Folge.
Sehen Sie hier die Videobotschaft von Gladbach-Profi Ramy Bensebaini:
Nach dem Spiel wandte er sich sogar mit einer persönlichen Nachricht an die Fohlen-Anhänger. „Hallo zusammen, ich bin es, Ramy!“, begann er darin seine Ausführungen. „Danke, dass ihr uns während des Spiels unterstützt habt. Es war etwas kompliziert, aber wir haben verdient gewonnen. Wie sagt man nochmal? DERBYSIEGER!“