Auch nicht mitbekommen? Karriereende! Gladbach-Fanliebling hängt Fußballschuhe an den Nagel
Mit einem Bein in der 2. Bundesliga – und dann wenige Jahre später in der „Königsklasse“.
Sechs Spieler erlebten das wohl größte Auf und Ab in der jüngeren Vereins-Historie von Borussia Mönchengladbach mit. Das Sextett zählte bereits in der Relegations-Saison 2010/11 zum Bundesliga-Kader der Fohlen.
Gladbach: Relegations-Held überrascht mit ruhigem Karriereende
Nach der Rettung in letzter Sekunde vollbrachten sie aber unter Lucien Favre (65) eine beeindruckende Entwicklung, die Borussia schließlich in der Spielzeit 2015/16 in die Champions-League-Gruppenphase führte.
Zum Fohlen-Kader in der Königsklasse zählten dann schon Star-Spieler wie Granit Xhaka (30), Yann Sommer (34) und Andreas Christensen (27) – einige arrivierte Größen aus der Relegation waren aber weiterhin mit dabei.
Zwölf Jahre nach der Relegation und insgesamt sieben Jahre nach seinem Gladbach-Abschied hat in diesem Sommer aber ein Held aus dem Sommer 2011 seine Profi-Karriere beendet.
Im Alter von 33 Jahren ist für Borussias langjährigen Fanliebling Havard Nordtveit Schluss! Er wechselte kürzlich nach einer letzten Station in der Heimat die Seiten.
Künftig ist der Norweger als Spielerberater tätig, arbeitet nun in der Agentur von Jim Solbakken – übrigens nicht verwandt mit dem einstigen Köln-Trainer Stale Solbakken (55).
Während zahlreiche Profis ihre große Bühne und die Followerschaft nutzen, um emotionale Abschieds-Statements zum Karriereende über ihre sozialen Kanäle zu veröffentlichen, hielt sich Nordtveit stark zurück.
Auf seinem Instagram-Profil gab es nach einer Nachricht an die Fans der TSG Hoffenheim im April 2022, für die er von 2017 bis 2022 spielte, lange überhaupt keinen neuen Post.
Über ein Jahr später bereitete der 33-Jährige dann mit einem Sieben-Wörter-Post „die Karriere nach der Karriere“ vor. „New chapter, joining my agent Jim Solbakken“, schrieb der Norweger und machte so kurz und knapp öffentlich, was er nach Ende seiner aktiven Laufbahn beruflich plant.
Darüber hinaus hielt sich Nordtveit stark zurück, über sein neues Lebens-Kapitel zu sprechen. Keine Interviews, keine groß angelegten Besuche bei Ex-Klubs – Nordtveit entschied sich für ein ruhiges Ende seiner Laufbahn.
Ex-Gladbach-Profi Nordtveit nach Karriereende als Berater tätig
Auf Twitter gibt es in den vergangenen Monaten aus diesem Grund auch immer wieder User, die überrascht darauf reagieren, wenn ihnen auffällt, dass Nordtveit nicht mehr aktiv ist – die überraschten Fußball-Fans stammten etwa aus Norwegen und Großbritannien. Auf der Insel spielte „Howie“ für Arsenal und West Ham United.
Allerdings passt auch dieser sehr wortkarge und ruhige Abschied zur Art Nordtveits, die ihn in seinen fünfeinhalb Jahren am Niederrhein bei zahlreichen Fans so beliebt machte.
Er stellte sich eigentlich nie in den Vordergrund, erledigte seinen Job in der Defensive mit voller Einsatzbereitschaft und wusste die Wertschätzung der Anhängerinnen und Anhänger zu genießen.
In seiner letzten Phase in der Bundesliga hatte Nordtveit mit schweren Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wegen muskulärer Probleme verpasste er über die Hälfte der Spielzeit 2021/22.
Anschließend ging es für Nordtveit zurück in die Heimat – allerdings nicht zu einem der norwegischen Spitzenteams im Oberhaus. Stattdessen unterschrieb er noch einmal bei seinem Jugend-Klub Skjold IL in der vierten Liga.
Kurz vor seinem 33. Geburtstag im Juni war Schluss für Nordtveit, der dem Profi-Fußball aber weiterhin als Berater erhalten bleibt. In Mats Möller Daehli (28) kickt aktuell ein Spieler von Nordtveits Berateragentur in Deutschland. Der Offensiv-Spieler arbeitet mit Ex-Gladbach-Trainer Dieter Hecking (59) in Nürnberg zusammen.