Einst in Gladbachs Champions-League-Gruppe Ex-Barca-Profi im Virkus-Visier? Spieler bestätigt
Der vergangene Transfer-Sommer der Borussia-Verantwortlichen verlief alles andere als alltäglich!
Die Kaderplanung von Borussia Mönchengladbach lief bis zum Trainingslager am Tegernsee schon auf Hochtouren, als plötzlich publik wurde, dass sich ein weiterer Leistungsträger vorstellen könne, Gladbach zu verlassen.
Gladbach: Spieler plaudert über Transfer-Plan
Manager Roland Virkus (56) forderte zuvor von Florian Neuhaus (26) und Nico Elvedi (27) ein, zeitnah bekannt zu geben, ob sie ihre 2024 auslaufenden Verträge langfristig verlängern würden. Neuhaus‘ Vertragsverlängerung wurde am Tegernsee vermeldet, bei Elvedi lief es zunächst anders.
Bei ihm standen die Zeichen bis zum „Deadline Day“ Anfang September eher auf Abschied – ein Premier-League-Wechsel wurde allerdings nicht finalisiert. Mittlerweile hat der Schweizer seinen Vertrag bis 2027 verlängert – und sich zu Borussia bekannt.
Parallel zum drohenden Elvedi-Transfer lief bei Borussia die Personalplanung auch auf der Innenverteidiger-Position. Wer könnte den Schweizer ersetzen, sollte er in den kommenden Woche wechseln?
Virkus wurde schnell tätig und verpflichtete Maximilian Wöber (25) auf Leihbasis von Leeds United. Wie aber nun öffentlich wurde, war offensichtlich nicht nur der Österreicher im Visier des Fohlen-Managers.
Im Interview mit dem italienischen Journalisten Gianluca di Marzio bestätigte ein Brasilianer, dass auch Borussia Interesse daran gehabt habe, ihn an den Niederrhein zu lotsen: Verteidiger Marlon (28).
Der 28-Jährige kickt aktuell bei Fluminense in der ersten brasilianischen Liga, steht aber eigentlich bei Borussias einstigem Champions-League-Gegner Schachtar Donezk unter Vertrag.
Im Sommer 2021 wechselte der 1,82-Meter-Mann zum ukrainischen Erstligisten. Nun ist er, in Folge des Ukraine-Krieges, zum zweiten Mal ausgeliehen. In der Vorsaison spielte er beim Serie-A-Klub Monza, inzwischen wieder in seiner Heimat.
In der Saison 2016/17 stand Marlon sogar beim FC Barcelona unter Vertrag, als die Katalanen und Borussia in der Champions-League-Gruppenphase aufeinandertrafen. Im Gruppenspiel gegen Celtic (2:0) kam der einstige Junioren-Nationalspieler zum Einsatz, stand gemeinsam mit Lionel Messi (36) und Neymar (31) auf dem Rasen. Die Gladbach-Duelle verfolgte er von der Tribüne.
Im Gespräch mit di Marzio erklärte Marlon, dass er im Sommer einige Möglichkeiten hatte, auch in einer Top-Fünf-Liga zu bleiben – schlug diese aber aus. So seien Napoli und Lazio interessiert gewesen. Der französische Erstligist OGC Nizza habe sogar ein Angebot angegeben.
Ihm war es aber nach eigener Aussage wichtiger, nach zuletzt turbulenten Jahren in Europa – fünf Stationen seit 2017 – in die Heimat zurückzukehren, um sich dort für die Nationalmannschaft zu beweisen: „Ich habe mich für diesen Weg entschieden, um meinem Ziel näherzukommen. Viele dachten vielleicht, dass ich es getan habe, um meiner Familie und meinen Freunden nahe zu sein, aber ich möchte das Selecao-Trikot tragen.“
Aufgrund der Umstände, dass eine weitere Marlon-Leihe im Sommer 2023 sehr wahrscheinlich war, dürfte er eine Alternative zur Wöber-Verpflichtung gewesen sein. Beim österreichischen Nationalspieler ergab sich die Leih-Option durch seinen Abstieg mit Leeds United.
Nur ein halbes Jahre nach dem Premier-League-Wechsel entschied sich der 25-Jährige für den Schritt in die Bundesliga, um sich bestmöglich auf die bevorstehende Europameisterschaft 2024 vorzubereiten.
In Gladbach ist er längst unangefochtenen Stammspieler und auf dem besten Wege, ein Führungsspieler bei Borussia zu werden. Die letztendliche Transfer-Entscheidung der Fohlen-Verantwortlichen ist in dieser Personalie auf jeden Fall geglückt.