„Ein ganz feiner Mensch“ Borussia ernennt Günter Netzer zum Ehrenspielführer
„Ich spiel’ dann jetzt.“
Ein jeder Fußball-Fan in Deutschland kennt diesen so eng mit der Klubgeschichte von Borussia Mönchengladbach verknüpften Satz. Günter Netzer (80) machte sich mit seiner Selbsteinwechslung, dem Tor und dem Triumph im DFB-Pokalfinale 1973 gegen den 1. FC Köln zu einer ewigen Legende. Nach seinem 80. Geburtstag ehrte der VfL den Weltmeister von '74.
Gladbach ehrt Netzer – Bonhof besucht Legende in der Schweiz
Neben dem legendären Pokal-Gewinn feierte Netzer mit Borussia auch zwei Meisterschaften (69/70 und 70/71). Er galt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten des Vereins und sorgte auch nach seinem Wechsel zu Real Madrid noch für Furore.
Mit 358 Pflichtspielen für die Fohlen reiht sich der Mittelfeldspieler auf Rang neun der Rekordspieler Gladbachs ein. 137 Tore und 75 Vorlagen zeugen von seiner Torgefahr und was vielleicht zu selten erwähnt wird: In seiner Gladbach-Zeit sah Netzer nie eine Rote Karte.
Am 14. September 2024 feierte der Ex-Nationalspieler seinen 80. Geburtstag. Wenige Wochen später darf Netzer gleich nochmal die Korken knallen lassen.
Wie Borussia am Freitagnachmittag (8. November) vermeldete, ernannte der Verein die Klub-Legende nun zum Ehrenspielführer. Dazu reisten Präsident Rainer Bonhof (72) und Geschäftsführer Kommunikation Markus Aretz (58) nach Zürich in die Schweiz, wo sich Netzer zu Hause fühlt.
Die beiden Vereins-Verantwortlichen überreichten dem gerührten Mönchengladbacher eine gerahmte Kapitänsbinde. Wie der Gladbach-Präsident angab, freute sich der 80-Jährige sehr über die besondere Auszeichnung.
„Günter war in der Außendarstellung ein extravaganter Popstar, intern aber ein waschechter Spielführer, der verlängerte Arm von Trainer Hennes Weisweiler und dazu ein ganz feiner Mensch, mit dem man über alles reden konnte“, beschreibt Bonhof seinen ehemaligen Mitspieler.
Auch bei den Fans ist der neue Ehrenspielführer hoch angesehen. Im vergangenen Jahr würdigte die Nordkurve Netzer mit einer eigenen Choreo im DFB-Pokal (26. August 2023). Die Aufschrift? Na klar: „Ich spiel’ dann jetzt“.