Plötzlich ganz nah dran Gladbach im Abstiegskampf – kein Halten mehr bei Borussia-Boss Virkus
270 Minuten Bundesliga-Fußball sind in der laufenden Saison noch zu spielen – Borussia ist endgültig in der Crunchtime angekommen!
Im Großen und Ganzen war der Auftritt beider Mannschaften eine Enttäuschung: Borussia Mönchengladbach kommt im vorletzten Heimspiel der Saison gegen Union Berlin nicht über ein 0:0 hinaus.
Gladbach im Abstiegskampf – auch bei den Bossen wird die Anspannung deutlich
Bei beiden Teams, die noch nicht gerettet sind, war deutlich zu sehen, dass es erst einmal darum ging, in den 90 Minuten keinen entscheidenden Fehler zu machen. Das Ergebnis: ein trostloser Kick im Borussia-Park.
Weil es auf dem Platz so gut wie keine Szenen gab, die den Fans beider Mannschaften – und den neutralen Zuschauerinnen und Zuschauern – lange in Erinnerung bleiben wird, lohnt sich umso mehr der Blick auf das, was drumherum passierte.
Noch am Montag (22. April 2024) legten die Borussia-Verantwortlichen bei der Mitgliederversammlung den Fokus darauf, die Saison ordentlich zu Ende zu bringen – und sich für etwaige TV-Gelder, die noch zusätzlich zu generieren sind, in eine gute Position zu bringen.
Während der 90 Minuten war aber nicht nur den Fans im Stadion anzumerken: Hier geht es nicht um TV-Geld-Tabellen, sondern ums sportliche Überleben! Gerade in der zweiten Halbzeit gab es bei vielen Rückpässen Pfiffe, die Zuschauerinnen und Zuschauer wirkten angespannt wie lange nicht.
Auch bei den Verantwortlichen war deutlich zu erkennen, dass eine besondere Spannung in der Luft lag: Das machte Roland Virkus (57) mit einer Kehrtwende zum Union-Spiel deutlich. Immerhin nahm er sich von der Saison vor, während der Pflichtspiele einen Schritt zurückzunehmen – und sich künftig nicht in den Innenraum, sondern auf die Tribüne zu setzen.
Seinen Platz neben dem Trainerteam von Gerardo Seoane (45) hat seitdem Sportdirektor Nils Schmadkte (35) inne. Eine große Distanz zum Spielfeld und dem Geschehen, als das Spiel auf Messers Schneide stand? Das hielt auch Virkus nicht aus.
In der Schlussphase war zu sehen, dass es auch bei ihm kein Halten gab. Er setzte sich neben Stadionsprecher Torsten Knippertz (53) auf die Bank, die unmittelbar neben der Borussia-Bank auf Höhe der Mittellinie platziert ist.
Auch das wird ein Zeichen im Abstiegskampf sein: Der Geschäftsführer will möglichst nah am Team dran sein. Ein etwaiger Jubellauf blieb aber aus. Bei der letzten Chance für Marvin Friedrich (28) in der Nachspielzeit sprangen fast alle Borussia-Mitarbeitende schon vorher auf – sie wurden aber nicht belohnt.
Borussia stehen emotional und nervlich aufwühlende Wochen bevor. Ein Heimspiel folgt vor Saisonende noch: Am 11. Mai (15.30 Uhr) empfängt Borussia Eintracht Frankfurt. Alle Borussen, auch Roland Virkus, werden hoffen, dass sich die Ausgangslage durch ein gutes Resultat in Bremen (4. Mai,15.30 Uhr) etwas entspannt hat.