EM-Drama um Gladbach-Profi Wöber tragische Figur gegen Frankreich – Borussia-Zukunft weiter unklar
In seiner Haut wollte wahrlich keiner stecken: Mit leerem Blick und komplett gefrustet saß Gladbach-Profi Maximilian Wöber (26) am späten Montagabend (17. Juni 2024) auf der Bank der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Soeben hatten seine Österreicher den EM-Auftakt gegen Titel-Favorit Frankreich knapp mit 0:1 verloren.
Wöber avancierte dabei zur entscheidenden Figur. Der Defensiv-Spezialist hatte nämlich das einzige Tor des Abends erzielt – zum Leidwesen der Österreicher allerdings auf der falschen Seite.
Borussia Mönchengladbach: Wöber mit EM-Eigentor gegen Frankreich
Zur verhängnisvollen Wöber-Szene war in der 38. Minute gekommen: Frankreichs Mega-Star Kylian Mbappé (25) hatte die Kugel in den Sechzehner geflankt, der Gladbacher Leih-Profi vom englischen Zweitligisten Leeds United beförderte die scharfe Hereingabe daraufhin unglücklich per Kopf in die eigenen Maschen.
Die Österreicher kämpften daraufhin leidenschaftlich für den Ausgleich. Doch dem Team von Nationaltrainer Ralf Rangnick (65) wollte letztlich kein Treffer mehr gelingen. Für Wöber war nach 59 Minuten zudem Schluss, der Verteidiger hatte sich bereits in der Anfangsphase eine Gelbe Karte abgeholt, wurde im zweiten Durchgang ausgewechselt.
Frust und Enttäuschung waren bei Wöber daher mehr als verständlich. Mehrere Teamkollegen und Coaches versuchten, den Defensivspieler nach dem Schlusspfiff aufzumuntern. Zunächst vergebens.
In den verbleibenden zwei Gruppen-Partien gegen Polen (Freitag, 21. Juni, 18 Uhr) und die Niederlande (Dienstag, 25. Juni, 18 Uhr) will Österreich nun noch um den Traum vom EM-Achtelfinale kämpfen. Ob Rangnick dann wieder auf Pechvogel Wöber setzt, bleibt abzuwarten.
Vorwürfe musste sich der Borussia-Mann jedenfalls nicht anhören. „Niemand, kein Mensch macht Maxi einen Vorwurf. Das war eine sehr unglückliche Situation, dass er in dem Moment genau da stand. Den Kopf abschrauben kann er sich auch nicht“, sagte Ösi-Coach Rangnick.
Ein schwacher Trost für den Gladbacher: Er befindet sich immerhin in prominenter Gesellschaft. Auch Deutschlands Abwehr-Ass Antonio Rüdiger (31) war im Auftaktspiel der EM am vergangenen Freitagabend (14. Juni) gegen Schottland ein denkbar unglückliches Kopfball-Eigentor unterlaufen. Allerdings knipste die DFB-Elf auch fünfmal ins richtige Netz – und feierte somit einen furiosen 5:1-Auftaktsieg.
Wie es für Wöber bei Borussia Mönchengladbach derweil weitergeht, ist nach wie vor unklar. Der Leih-Vertrag mit Leeds läuft bis zum 30. Juni. Dem Vernehmen nach hat der österreichische Abwehrmann keine Lust auf eine Rückkehr zum englischen Zweitligisten.
Doch auch ein Verbleib am Niederrhein steht weiter in den Sternen. Knackpunkt: Die Engländer rufen für Wöber eine zweistellige Millionen-Summe auf. Geld, welches die Borussia und Sportboss Roland Virkus (57) aktuell jedoch nicht investieren können.
Wöber selbst hatte sicherlich gehofft, sich mit starken Leistungen bei der EM für einen möglichen neuen Arbeitgeber zu empfehlen. Das ist nun im ersten Versuch nicht wirklich geglückt. Um den Noch-Gladbacher dürfte es in den kommenden Wochen also weiter heiße Spekulationen geben.