Erst kritisiert, dann doch wichtig?

Vor dem Bundesliga-Spiel am Samstagabend (15. April 2023, 18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt droht Borussia Mönchengladbach ein Ausfall in der Innenverteidigung, der zu einer brisanten Rotation führen könnte.

Gladbach: Ausfall von Nico Elvedi droht

Trainer Daniel Farke (46) hatte am Donnerstag (13. April) auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Bundesligaspiel zunächst positive Personalnews zu verkünden.

Nicht nur Tony Jantschke (32) ist nach seinem Meniskusriss wieder fit, auch Julian Weigl (27), der nach überstandenem Syndesmosebandanriss am vergangenen Wochenende laut Farke nur als „Maskottchen“ im Kader stand, ist einsatzbereit.

„Bei den beiden tut jeder Tag gut, wenn sie aus einer längerfristigen Verletzung kommen. Sie sehen beide gut aus“, so Farke. „Natürlich ist es für Jule vielleicht ein bisschen einfacher, weil er vor der Verletzung im Rhythmus war, viele Spiele hatte und dann auch noch ein paar Jahre jünger ist als Tony.“

Und weiter: „Ich glaube, die Trainingswoche hat den beiden nochmal richtig gutgetan und sie sind auf jeden Fall wieder wesentlich näher dran an der Startelf oder am Kader.“

Auch Joe Scally (20), der gegen Wolfsburg am Oberschenkel angeschlagen vom Feld musste, machte bereits am Mittwoch (12. April) das volle Programm mit und könnte erneut von Beginn an auf dem Feld stehen.

„Die Probleme im letzten Spiel wurden durch eine alte Narbe hervorgerufen. Es war relativ schnell klar, dass es keine strukturelle Verletzung ist. Er hat die Trainingseinheiten diese Woche gut überstanden. Von daher wird er voll fit und einsatzfähig sein“, gab Farke Auskunft.

Lediglich Yvandro Borges Sanches (18) fehlt nach einem Außenbandriss im Sprunggelenk definitiv. Der Luxemburger befand sich am Donnerstag aber schon wieder im Lauftraining.

Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter einem Einsatz von Nico Elvedi (26), der Innenverteidiger fehlte am Donnerstag im Training. Trainer Farke dazu: „Er hat heute nicht mittrainiert, weil es eine kleine Innenbandproblematik gibt. Da wollten wir heute nichts riskieren. Da müssen wir das Abschlusstraining morgen abwarten, ob er dann zur Verfügung steht.“

Sollte der Schweizer Abwehrchef gegen Frankfurt nicht einsatzfähig sein, könnte das zu einer pikanten Situation in der Gladbacher Innenverteidigung führen.

Marvin Friedrich (27), der nach seinem Frust-Interview vom Mittwoch nicht suspendiert wurde und weiterhin Teil des Kaders ist, wäre plötzlich wieder eine Option für die erste Elf. 

Farke betonte am Donnerstag, keinen Groll gegen den 27-Jährigen zu hegen und Verständnis für dessen Unzufriedenheit zu haben. Allerdings machte er auch deutlich, dass sein Team mit Friedrich in der Startelf deutlich mehr Gegentore pro Spiel bekommen habe als ohne ihn.

„Ein Trainer stellt immer die Jungs auf, bei denen er das Gefühl hat, dass sie den Laden hinten dichthalten und Punkte generieren. Und wenn man sich die Fakten anguckt, haben wir mit Marvin 1,9 Gegentore im Schnitt bekommen. Ohne ihn deutlich weniger!“

Sollte Elvedi also wirklich ausfallen, dürfte sein naheliegendster Stellvertreter nach diesen Aussagen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. „Wenn er die Chance bekommt, muss er zusehen, dass hinten die Null steht“, so die Forderung von Farke.

Eine Alternative für die Position in der Innenverteidigung wäre ansonsten der gerade erst genesene Tony Jantschke. Auch Ramy Bensebaini (27) könnte in die Mitte rücken, dafür würde Luca Netz (19) links hinten verteidigen. Christoph Kramer (32) lief in dieser Spielzeit bereits ebenfalls in der Abwehrzentrale auf.

Vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstagabend in Frankfurt trainiert Gladbach noch einmal. Das Abschlusstraining findet am morgigen Freitag (14. April) um 14 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Womöglich ist Elvedi dann auch schon wieder mit dabei – und verhindert die brisante Abwehr-Rotation.