Nach Comeback in der Kreisliga Ex-Fohlen knipst fleißig für neuen Klub – gelingt der Durchmarsch?
![Die Gladbach-Profis Raffael und Lars Stindl jubeln im Viertelfinalspiel des DFB-Pokals beim Hamburger SV gemeinsam über Stindls Tor.](https://image.ds.dumont.de/2025/02/13/497b9548-ee75-4528-8157-e60cd51a54db.jpeg?w=862&auto=format&q=75&format=auto&rect=0,144,3000,1687&s=b4d15f8388ee9e002d764a6be6c9e570)
Raffael (l.), hier am 1. März 2017 mit Teamkollege Lars Stindl im Viertelfinalspiel des DFB-Pokals beim Hamburger SV, spielte sieben Jahre lang für Borussia Mönchengladbach.
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Bei seinem Namen kommen viele Fohlen-Fans noch heute ins Schwärmen und Schwelgen: Raffael Caetano de Araújo, kurz: Raffael. Von 2013 bis 2020 zauberte der „Maestro“ bei Borussia Mönchengladbach, war einer der absoluten Publikumslieblinge am Niederrhein.
In sieben Jahren lief der Brasilianer in 201 Pflichtspielen für Gladbach auf, verbuchte dabei 71 Tore und 35 Vorlagen. Für keinen Verein absolvierte der Offensiv-Wirbelwind im Verlauf seiner Profi-Karriere mehr Partien.
Borussia Mönchengladbach: Ex-Profi Raffael jetzt in der Bezirksliga am Ball
Nach seinem Abschied von der Borussia – sein Vertrag wurde im Sommer 2020 nicht mehr verlängert – folgte für Raffael noch ein kurzes Intermezzo beim slowakischen Klub FK Pohronie. Im März 2023 verkündete er schließlich sein Karriereende als Profi – und wechselte anschließend in die Berater-Branche.
Aber: So ganz konnte es der einstige Gladbacher Zauberfuß dann doch nicht lassen! So feierte Raffael schließlich im Sommer 2023 sein Comeback – allerdings einige Ligen tiefer: Der Brasilianer schloss sich dem Kreisligisten Ay-Yildizspor Hückelhoven an.
Der Kontakt zum ehemaligen Gladbach-Star war über den Coach des damaligen A-Ligisten zustande gekommen: Orhan Özkaya (46). Der ehemalige Regionalliga-Kicker spielt wie Raffael gelegentlich für Borussias Traditionsmannschaft, die Weisweiler-Elf.
Aber wie lief die erste Saison für Raffael in der Kreisliga? Nachdem der Klub aus dem Kreis Heinsberg, dessen Anlage nur knapp 30 Kilometer vom Borussia-Park entfernt liegt, in den Vorjahren mehrfach als Zweiter knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt war, klappte es – auch dank der Unterstützung des Ex-Profis – nun mit dem ersehnten Coup.
15 Treffer und zwölf Assists in 17 Partien steuerte Raffael in seiner Premieren-Saison für Hückelhoven bei, war damit zweitbester Torschütze des Teams hinter Knipser Sahin Dagistan (36), der unglaubliche 38-mal in 26 Spielen knipste.
Mit der Meisterschaft wurde es für die Hückelhovener am Ende zwar nichts, die sicherte sich mit drei Punkten Vorsprung Germania Hilfarth. Aber: Da Ay-Yildizspor am Ende mit 67 Punkten aus 28 Partien (22 Siege, ein Remis, fünf Niederlagen) zu den besten Tabellenzweiten aller Kreisliga-Staffeln des Kreises zählte, durfte dennoch über den Aufstieg in die Bezirksliga gejubelt werden.
Raffael blieb dem Klub übrigens treu – und kickt auch eine Liga höher weiter für Hückelhoven. Aktuell steht der Ex-Profi von Borussia Mönchengladbach nach acht Einsätzen bei sieben Treffern und sechs Assists. Ay-Yildizspor mischt derweil als Aufsteiger in der Bezirksliga kräftig oben mit: Neun Siege, zwei Remis und vier Niederlagen bedeuten nach der Hinrunde Tabellenplatz zwei.
Ob es mit dem Durchmarsch in die Landesliga klappt, ist allerdings fraglich. Denn Spitzenreiter und Herbstmeister Kohlscheider BC (40 Punkte, erst eine Niederlage) ist bereits um elf Punkte enteilt.
Gelingt Ay-Yildizspor in der Rückrunde noch die große Aufholjagd? Am Sonntag (9. März 2025, 15 Uhr) steigt mit dem Heimspiel gegen den neuntplatzierten SV Grün-Weiß Welldorf-Güsten der Auftakt in die Restrunde. Dann soll auch Raffael wieder für seinen neuen Klub zaubern!