GladbachLIVE-Analyse Diese Punkte muss Borussia zur Rückrunde unbedingt in den Griff bekommen
Borussia Mönchengladbach hat eine enttäuschende Bundesliga-Hinrunde hinter sich. So stehen nach 17 Spieltagen gerade einmal 19 Zähler zu Buche – Tabellenplatz 14 mit nur zwei Punkten Abstand auf Relegationsplatz 16 und drei Zählern auf einen direkten Abstiegsplatz. Zu wenig für die Fohlen, die noch vor der Spielzeit verkündet hatten, dass sie wieder um die europäischen Plätze mitspielen wollen. Doch woran müssen die Gladbacher in der Winterpause besonders arbeiten, um in der Rückrunde noch die Kurve zu bekommen? GladbachLIVE nennt einige Punkte, in denen sich die Fohlen dringend verbessern müssen.
Gladbach muss einige Baustellen zur Rückrunde in den Griff bekommen
1. Borussia muss mehr Tore schießen: Gerade einmal 22 Tore in 17 Spielen stehen für Borussia nach der Hinrunde zu Buche. Nicht der aller schlechteste Wert in der Liga, allerdings im Vergleich zu Klubs, die um Europa mitspielen, viel zu wenig. Die Top-Sechs der Liga haben allesamt mindestens 27 Treffer (Eintracht Frankfurt) auf ihrem Konto, Bayern (56), Dortmund (41) und Leverkusen (40) sogar noch weitaus mehr. Auffällig ist zudem: Vor allem Borussias Stürmer überzeugten in der Hinrunde bislang nicht durch Treffsicherheit. Bester Torschütze des VfL ist Jonas Hofmann (29), der bislang sieben Mal einnetzte – aber der ist eben kein Stürmer.
Von den Angreifern ist Alassane Plea (28) mit drei Treffern noch der Beste, gefolgt von Breel Embolo (24) und Lars Stindl (33) mit jeweils zwei Toren. Marcus Thuram (24) hat bislang beispielsweise noch gar keinen Treffer verbucht. Ein richtiger Torjäger fehlt dem VfL somit momentan. Zum Vergleich: Die besten fünf Torschützen in der Bundesliga sind allesamt Stürmer. So ist Robert Lewandoswki (33) mit 19 Treffern Bayerns absoluter Goalgetter, gleiches gilt für Patrick Schick (25/Bayer Leverkusen/16 Tore) und Erling Haaland (21/Borussia Dortmund/13 Tore). Auch Kölns Anthony Modeste (33/11 Tore) und Union Berlins Taiwo Awoniyi (24/9 Tore) sind Angreifer. Von Gladbach-Stürmern ist in dieser Auflistung weit und breit nichts zu sehen. Um wieder in die Spur zu kommen tut Gladbach also gut daran, die Angreifer zur Rückrunde wieder richtig fit zu bekommen und die eigene Treffsicherheit zu steigern.
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2. Gladbach muss an seiner Chancenverwertung arbeiten: Die Abschlussschwäche der VfL-Angreifer zeigt sich auch in Borussias schlechter Chancenverwertung. Wie in der Abschlusstabelle der Bundesliga-Hinrunde rangieren die Gladbacher hier im Vergleich zur Konkurrenz nämlich ebenfalls nur auf Rang 14. So zeigt ein Blick in die Statistik, dass die Fohlen sich zwar viele Chancen erarbeiten (die drittmeisten hinter Bayern (456) und Köln (379)), diese aber nicht konsequent zu Toren ummünzen. So landeten laut dem Fußballportal „transfermarkt.de“ von den 345 Torschüssen des VfL gerade einmal 22 im Tor, was eine Quote von 6,4 Prozent ausmacht. Absoluter Spitzenreiter bei der Chancenverwertung hingegen ist Bayer Leverkusen, das von 260 Torschüssen 40 zu verwerten wusste (15,4 Prozent). Um wieder Anschluss an das Bundesliga-Mittelfeld oder im besten Fall sogar die Liga-Spitze zu bekommen, muss Borussia also dringend abgezockter vor dem gegnerischen Tor werden und die eigenen Möglichkeiten besser nutzen.
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3. Die Fohlenelf muss weniger Tore kassieren: Während die Gladbacher zu wenig eigene Tore in der Hinrunde geschossen haben, haben sie im Gegenzug zu viele Gegentore kassiert. Den 22 eigenen Treffern stehen satte 32 Gegentore gegenüber. Das ist mehr als die derzeitigen Abstiegskandidaten Augsburg (26 Gegentore), Stuttgart (31 Gegentore) und Bielefeld (22 Gegentore) bisher kassiert haben. Nur Hertha BSC (35 Gegentore) und der Tabellenletzte aus Fürth (49 Gegentore) haben noch häufiger hinter sich greifen müssen. Und: Hätte Keeper Yann Sommer (33) nicht so häufig mit überragenden Paraden geglänzt, hätte es für die Fohlen durchaus noch schlimmer kommen können! Heißt: Borussia muss dringend die Abwehr wieder stabilisieren, um in der Rückrunde wieder in die Spur zu finden. Das zeigt auch ein Blick auf die Zweikampfwerte der Fohlen.
Zwar befindet sich mit Matthias Ginter (26/1383 gewonnene Zweikämpfe) und Nico Elvedi (25/1252 gewonnene Zweikämpfe) gleich zwei Borussen in den Top-Ten der Bundesliga-Spieler mit der besten Zweikampfquote, insgesamt liegt die Elf vom Niederrhein aber ligaweit nur auf Rang acht was gewonnene Zweikämpfe betrifft (Spitzenreiter hier ist RB Leipzig mit 1871 gewonnenen Zweikämpfen).Und: Unter den Top-20 der Spieler mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen in der Liga taucht kein einziger Borusse auf.
4. Die Elf vom Niederrhein muss an ihrer Auswärtsstärke arbeiten: Was nach 17 Bundesliga-Spielen in der Saison 2021/22 unübersehbar ist: Gladbach ist extrem auswärtsschwach! Einem Sieg (3:1 in Wolfsburg) stehen gerade einmal zwei Unentschieden (1:1 in Mainz und 1:1 in Hoffenheim) sowie sechs Niederlagen gegenüber. In der Auswärtstabelle bedeutet das Platz 16 – nur RB Leipzig (0 Siege, 4 Remis, 4 Niederlagen) und Greuther Fürth (0 Siege, 0 Remis, 9 Niederlagen) stehen hier noch schlechter da als der VfL. Zum Vergleich: Nach der vergangenen Spielzeit belegte Borussia nach 17 Spieltagen in der Auswärtstabelle noch Rang acht (3 Siege, 3 Remis, 2 Niederlagen). Das Team von Trainer Adi Hütter (51) sollte in der Rückrunde also versuchen, auch in der Fremde ein paar Zähler mehr zu holen. Ansonsten könnte die Auswärtsschwäche dem Klub vom Niederrhein das Genick brechen – zumindest was den Kampf um Europa betrifft.
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5. Die Fohlen dürfen ihre Führungen nicht so leichtfertig verspielen: Borussia geht zu leichtfertig mit Führungen um! Das zeigt die Tabelle des Fußballportals „transfermarkt.de“, in der das VfL-Team im Vergleich zur Bundesliga-Konkurrenz nur auf Rang 14 abschneidet. Neunmal ging die Elf von Adi Hütter demnach in Front, allerdings holte die Mannschaft in der Folge nur fünf Siege. Von möglichen 27 Zählern holten die Gladbacher somit lediglich 15. Dreimal wurde aus der Führung des VfL noch ein Unentschieden (1:1 gegen Bayern, 1:1 in Mainz und 1:1 in Hoffenheim), einmal verlor die Fohlenelf sogar noch (2:3-Niedrlage gegen Eintracht Frankfurt). In der Rückrunde sollten die Fohlen also alles daran setzten, ihre Führungen konsequenter zu verteidigen.