Formkurve, Ausfälle, Trainer Der große GladbachLIVE-Derby-Vergleich
Derbyzeit im Rheinland!
Am Sonntag (2. April 2023, 15.30 Uhr) treffen zum insgesamt 107. Mal der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach aufeinander. Vor dem brisanten Duell haben wir die beiden Kontrahenten im GladbachLIVE-Vergleich!
Gladbach gegen Köln: Der Überblick zum Rhein-Derby
Ausgangslage und Formkurve: Das Derby ist das Aufeinandertreffen der beiden Teams, die aktuell am längsten auf einen Sieg in der Bundesliga warten. Gladbach hat die vergangenen vier Partien nicht für sich entschieden, Köln ist seit fünf Spielen sieglos.
Mit nur einem Punkt und 1:13 Toren in dieser Phase ist der „Effzeh“ das schlechteste Team der Liga, vor der Länderspielpause gab es eine heftige 1:6-Klatsche bei Borussia Dortmund. Die Kölner stehen vor dem Spieltag auf Platz 13, der Abstand auf die Abstiegsplätze ist auf sechs Punkte geschrumpft.
Auch die Gladbacher sind in keiner guten Phase, nur zwei Unentschieden sprangen seit dem 3:2-Erfolg gegen den FC Bayern (18. Februar) heraus. Im vergangenen Heimspiel spielten die Fohlen trotz zwei Führungen nur 2:2 gegen Werder Bremen. Mit jeweils zehn Punkten Abstand auf Europapokal- und Abstiegsplätze liegt der VfL auf Rang zehn im grauen Bundesliga-Mittelfeld.
Personal: Gerade in der Offensive muss Köln-Trainer Steffen Baumgart (51) auf einige Spieler verzichten. Die Langzeitverletzten Sebastian Andersson (31), Mark Uth (31) und Florian Dietz (24) fallen ebenso aus wie Jan Thielmann (20) und Krisian Pedersen (28). Beide sind zwar wieder im Training, ein Einsatz kommt aber noch zu früh. Zumindest Luca Kilian (23) ist nach einem Muskelbündelriss wieder fit und wird im Kader stehen. Laut Baumgart ist er aber noch nicht so weit, um 90 Minuten durchzuspielen.
Voraussichtliche Aufstellung: Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Hector – Martel, Skhiri – Maina, Ljubicic, Kainz – Selke
Gladbach-Coach Daniel Farke (46) muss nur zwei definitive Ausfälle auffangen: Tony Jantschke (32, Meniskusriss) und Julian Weigl (27, Syndesmosebandanriss). Allerdings steht hinter Manu Koné (21) noch ein Fragezeichen, der mit Wadenproblemen von der französischen U21-Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. Kapitän Lars Stindl (34, nach Fußprellung und Infekt) steht damit ebenso zur Verfügung wie Ramy Bensebaini (27), der nach seiner zwei-Spiele-Sperre wieder eingesetzt werden darf.
Voraussichtliche Aufstellung: Omlin – Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann, Stindl, Plea – Thuram
Trainer: Es ist die erste wirkliche Krise in der Amtszeit von Steffen Baumgart beim 1. FC Köln. Im Sommer 2021 übernahm der 51-Jährige den Effzeh, der sich nur über die Relegation in der Liga gehalten hatte, und führte das Team mit 52 Punkten auf Platz sieben und damit sogar in die Europa Conference League. Der Mann mit den kurzen Ärmeln und der Schiebermütze an der Seitenlinie – das passte einfach.
Auch die aktuelle Saison verlief lange Zeit stabil, die Kölner hielten die Abstiegsränge auf Abstand und selbst Anschluss an die internationalen Plätze. Sechs Punkte aus acht Rückrundenspielen sorgen aber nun dafür, dass der Blick allmählich doch nach unten gerichtet werden muss. Das Derby wollen Baumgart und Co. als Trendwende nutzen, um die leichten Abstiegssorgen frühzeitig aus der Welt zu schaffen.
Baumgarts bisherige Derbybilanz: zwei Siege und eine Niederlage bei 9:7 Toren.
Gegenüber steht wohl das genaue Gegenteil an der Seitenlinie. Während Baumgart aktiv in seiner Coachingzone umherrennt und damit manchmal gefühlt mehr Meter zurücklegt als so mancher Spieler auf dem Rasen, ist Gladbach-Trainer Daniel Farke eher ein ruhigerer Vertreter seiner Zunft.
Nicht ganz so ruhig wie Farkes Gemüt verläuft allerdings seine erste Spielzeit bei Borussia Mönchengladbach. Angetreten im Sommer 2022 mit dem Vorsatz, eine stabile Saison zu spielen, geht die Achterbahnfahrt der Fohlen aus den vergangenen Jahren weiter. Starke und schwache Leistungen wechseln sich regelmäßig ab, Konstanz kommt nicht rein.
Farke versucht in den vergangenen Monaten, die Erwartungshaltung der Fans herunterzuschrauben und betont regelmäßig, dass der Gladbacher Umbruch Zeit benötige. Der Verein um Sportdirektor Roland Virkus (56) wird ihm diese auch einräumen, die Geduld des einen oder anderen Fans scheint jedoch allmählich zu schwinden. Sein bisher einziges Derby mit Borussia konnte Farke für sich entscheiden, das Hinspiel im Oktober gewannen die Fohlen mit 5:2. Ein zweiter Erfolg in dieser Saison würde die Anhänger aber sicher wieder glücklicher stimmen.
Fans: Zahlenmäßig werden die Kölner Anhänger natürlich in der Überzahl sein. Das Rhein-Energie-Stadion wird mit 50.000 Zuschauern ausverkauft sein, rund 4.800 Gästefans werden erwartet.
Im Stadion wird es übrigens nur eine Choreo von Kölner Seite geben, eine Aktion der Gladbach-Fans wurde im Vorfeld aus Sicherheitsgründen untersagt.
Bereits nach dem letzten Heimspiel gegen Werder Bremen stimmten die VfL-Fans ihre Mannschaft auf das Derby ein und sorgten für eine Portion „Extramotivation“, wie es Jonas Hofmann im Anschluss nannte.
Beim FC-Training am Freitag (31. März) hatten die Fans ein Spruchband mit der Aufschrift „Wir für euch, ihr für uns – alles für den Derbysieg“ am Geißbockheim präsentiert. Beiden Teams dürfte die Wichtigkeit des Duells also bekannt sein.