Mönchengladbach. Es ist die 78. Spielminute in der Wolfsburger Arena gewesen, als Lars Stindl sich den Ball schnappt. Der Kapitän von Borussia Mönchengladbach schreitet zum Elfmeterpunkt, tauscht sich noch einmal kurz mit Jonas Hofmann (29) aus, dann legt der 33-Jährige den Ball auf den Kreidepunkt. Stindl ist bereit, um den Elfmeter zu verwandeln. Er schnippt kurz mit beiden Daumen und Mittelfingern, verzögert den Anlauf, Schuss – doch Torhüter Koen Casteels pariert. 

Gladbach: Hütter verrät, was Stindl in der Kabine gesagt hat

Die Chance, für Gladbach auf 3:1 (2. Oktober 2021) zu stellen, ist vertan, Stindl hadert kurz mit dem Schicksal, macht dann aber munter weiter. Aus der Fankurve der Fohlen-Fans kommen aufmunternde „Lars-Stindl-Rufe“. 

Die ganze Nummer findet schließlich ein Happy-End, als Joe Scally (18) in der Nachspielzeit den letzten Konter für Gladbach vollendet und auf 3:1 für die Borussia stellt. Der erste Sieg seit fast 18 Jahren in der Autostadt ist perfekt. Stindls Elfer-Patzer hat Gladbach am Ende gegen stürmische Wölfe nicht den Sieg gekostet.

Für Stindl ist es der zweite Fehlschuss in dieser Saison vom Elfmterpunkt gewesen. Das gleiche Malheur war dem Offensiv-Allrounder zuvor am 21. August beim 0:4 in Leverkusen passiert. 

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Muss Stindl nach Wolfsburg um seinen Part als erster Elfmeterschütze bei Borussia nun bangen?

Gladbach-Trainer Adi Hütter (51) stellt sich demonstrativ vor seinen Kapitän, sagt auf GladbachLIVE-Nachfrage: „Lars ist unser Kapitän, ein absolut erfahrener Spieler. Er hat die Verantwortung heute übernommen, hat aber leider den Elfmeter verschossen. Das hat Lars auch sehr leidgetan. Das hat er eben auch in der Kabine kundgetan. Wir haben das als Mannschaft ausgebessert und dieses Spiel gewonnen.“

Wer entscheidet beim nächsten Strafstoß für Gladbach, wer schießen soll? Hütter: „Das entscheiden die Jungs auf dem Platz!“

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Jonas Hofmann hat noch vor Stindls verschossenem Elfer mit dem Kapitän gesprochen. „Wir haben uns kurz über Torhüter Casteels unterhalten“, so der DFB-Nationalspieler. Hofmann sagt nach Spielende weiter: „Lars ist unser Elfmeterschütze Nummer eins. Er hat zu mir gesagt, dass er schießt. Und dann schießt er auch.“

Gladbach beendet auch so den Wolfsburg-Fluch. Nach 6.524 Tagen gelingt wieder ein Sieg in der Autostadt. Und das dürfte am Ende auch Stindls persönlichen Ärger über seinen Fehlschuss rasch verfliegen haben lassen.