GladbachLIVE-Analyse Die Borussia-Baustellen: Daran sollte Cheftrainer Hütter in der Länderspielpause arbeiten
Mönchengladbach. Ein Zähler aus drei Bundesliga-Spielen: Die Punktausbeute der Gladbacher könnte wahrlich besser sein. Hatte es im Auftaktspiel gegen Rekordmeister Bayern München (1:1) noch recht vielversprechend gestartet, zeigten die Partien bei Bayer Leverkusen (0:4) und Union Berlin (1:2) unverblümt die Schwächen der Fohlenelf auf. Die GladbachLIVE-Redaktion nennt einige Punkte, an denen Cheftrainer Adi Hütter (51) und sein Trainerteam in der Länderspielpause arbeiten sollten.
Gladbach muss in der Länderspielpause an einigen Stellschrauben drehen
1) Konsequenz und Chancenverwertung: Insgesamt betrachtet schaffen es die Gladbacher aktuell kaum, zwingende Torchancen zu kreieren. Denn: Wie schon häufig in der Vor-Saison ist Borussia vor dem gegnerischen Tor nicht konsequent genug. Sowohl beim Remis gegen Bayern als auch in den beiden anderen Spielen in Leverkusen und Berlin hatten die Fohlen zwar durchaus Torchancen – spielten ihre Angriffe aber nicht konsequent genug zu Ende, wodurch aus den Möglichkeiten kein Torerfolg wurde. Noch sind die Fohlen in der Offensive viel zu harmlos, was auch Nationalspieler Jonas Hofmann (29) nach der Niederlage in Berlin treffend formulierte: „Wir sind im letzten Drittel nicht zwingend genug!” Drei Tore in vier Pflichtspielen spiegeln das deutlich wider und sind nicht genug für eine Mannschaft mit dem Ziel Europapokal. In der Länderspielpause sollte der VfL daher daran arbeiten, seine Torchancen besser zu verwerten und konsequenter zu agieren.
2) Zu einfache Gegentore: „Wir bekommen viel zu einfache Gegentore – weil wir zu naiv verteidigen”, monierte Gladbachs Hofmann nach der Partie bei Union Berlin – mit Recht. Denn: Sowohl in Leverkusen als auch bei Union Berlin sorgten jeweils individuelle Fehler für die Gegentreffer. Das 1:0 bei Union leitete Jordan Beyer (21) durch einen unnötigen Fehlpass im Spielaufbau durch das Zentrum ein, beim 0:2 ließen Joe Scally (18) und Hannes Wolf (21) Torschütze Taiwo Awoniyi (24) gewähren, statt ihn am Abschluss zu hindern. Auch in der Verteidigung fehlt Borussia häufig die Konsequenz – daran müssen sie dringend arbeiten.
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3) Mehr Galligkeit in den Zweikämpfen: Die Statistik bei der Union-Pleite war klar auf Seiten der Gladbacher: 18:12-Torschüsse, 68 Prozent Ballbesitz und 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Gerade in der Zweikampfführung agieren die Fohlen unter Zugzwang jedoch oft zu brav, lassen die Situation laufen, statt notfalls auch mal zum Foul zu greifen. So verloren die Fohlen nahezu ohne Gegenwehr das Match in Leverkusen und schafften auch bei Union nicht, das Ruder noch rumzureißen. Nach drei Spieltagen haben nur die Bayern (21) noch weniger Fouls auf dem Konto als Gladbach (22). Löblich – aber nicht immer richtig.
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4) Unruhige Situation: Man darf nicht vergessen: Auch die großen Verletzungssorgen (aktuell fehlen den Fohlen gleich sechs Akteure verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt), die aufkommende Unruhe rund um den Borussia-Park wegen immer wiederkehrenden Transfergerüchten sowie das schwierige Auftakt-Programm gehören zur Wahrheit dazu und sollten nicht verschwiegen werden. Gut möglich, dass auch diese Faktoren in gewisser Weise Einfluss auf die Fohlenelf genommen haben.
„Alle drei Gegner waren in der vergangenen Saison nicht zu Unrecht vor uns, da hängen die Trauben entsprechend höher“, sagte beispielweise Gladbachs Mittelfeld-Spieler Christoph Kramer (30). Dennoch: Hütter und sein Team sollten auch um eine gute Stimmung innerhalb der Mannschaft und die Schaffung einer ruhigen Atmosphäre bemüht sein, um optimal auf die kommenden Bundesliga-Duelle gegen Bielefeld und beim FC Augsburg vorbereitet zu sein. Denn da täten die Gladbacher gut daran, endlich den ersten Bundesliga-Dreier der Saison einzufahren.