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„Im zweiten Jahr explodieren“ Nach schwierigem Gladbach-Start: Ngoumou blüht unter Seoane auf

Nathan Ngoumou von Borussia Mönchengladbach (M.) im Testspiel am 29. Juli 2023 im Zweikampf mit Silas vom VfB Stuttgart (r.).

Nicht zu halten: Nathan Ngoumou von Borussia Mönchengladbach (M.) im Testspiel am 29. Juli 2023 im Zweikampf mit Silas vom VfB Stuttgart (r.).

In der vergangenen Saison galt er bei Teilen der Fans schon als Fehleinkauf, jetzt ist er einer der Gewinner der Vorbereitung.

Für Nathan Ngoumou (23) soll die kommende Saison ein Neuanfang bei Borussia Mönchengladbach werden. Für acht Millionen Euro vom FC Toulouse verpflichtet, kam er in der vergangenen Spielzeit nur schwer in den Tritt.

Trainer Daniel Farke (46) setzte nur selten auf den französischen Flügelflitzer. Nur acht Startelfeinsätze sammelte Ngoumou in der Bundesliga und dem DFB-Pokal, insgesamt kam er 21-mal zum Einsatz. Ein Tor und keine Vorlage lautete die magere Ausbeute.

Gladbach-Profi Ngoumou: „Natürlich stellst du dir Fragen“

„Es ist nicht so einfach, erstmals aus der Heimat wegzugehen, in ein neues Land, eine neue Liga zu kommen. Aber ich bin immer noch froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe“, sagte der junge Franzose jetzt in einem „Bild“-Interview Ende Juli 2023 über sein schwieriges erstes Jahr in Deutschland.

Ob die hohe Ablösesumme, die Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (56) nach Toulouse überweisen musste, eine Bürde war? „Nein, die Summe war nicht das Problem. Ich weiß, was ich für eine Qualität habe.“

Dennoch gibt der 23-Jährige zu, eine „komplizierte“ Zeit gehabt zu haben. „Ich hätte natürlich gerne mehr gespielt. Du trainierst und willst dem Team helfen, du willst das Team besser machen.“ 

Und weiter: „Natürlich stellst du dir viele Fragen, wenn du nur wenig Einsatzzeiten bekommst. In dieser Phase haben mir der Klub und die Kollegen aber immer wieder geholfen und gesagt, ich soll geduldig bleiben.“

Die Geduld könnte sich nun auszahlen. Nach nur einer Saison war die Ära Farke am Niederrhein wieder beendet, der neue Trainer heißt Gerardo Seoane (44). Und unter dem Schweizer blühte Ngoumou in der Vorbereitung regelrecht auf.

„Er will maximale Qualität sehen, er will Mentalität auf dem Platz haben. Ich soll dribbeln, in die Tiefe und ins Eins-gegen-Eins gehen, das Risiko suchen – und meine Schnelligkeit ausspielen“, beschreibt der Franzose den Auftrag des neuen Trainers.

Das kommt ihm zugute, vier Tore und eine Vorlage gelangen Ngoumou in drei Testspieleinsätzen, besonders beim starken 5:1 gegen den VfB Stuttgart (29. Juli 2023) spielte er groß auf.

„Wichtig ist, dass man den Spieler so einsetzt, dass er seine Stärken auch zeigen kann“, sagte Roland Virkus im Trainingslager im Rahmen eines Pressegesprächs. „Ich würde mich freuen, wenn wir das stabil in der Saison hinkriegen würden. Weil wenn du einen Spieler mit einer solchen Schnelligkeit hast, ist es eine Waffe, das muss man ganz klar sagen.“

Das scheint Seoane bislang zu gelingen. Statt auf dem rechten Flügel lässt der Trainer Ngoumou als Teil einer Doppelzehn auflaufen. In der etwas zentraleren Position setzt der pfeilschnelle Angreifer seine Stärken aktuell besser denn je ein.

„Er ist kein Spieler, der die Bälle in den Fuß haben will, sondern eher ein Spieler, der die Bälle in den Raum rein braucht. Wenn er in die Schnittstelle angespielt wird, wird es schwierig, ihn zu halten. Die Prozesse laufen jetzt besser“, so Virkus weiter.

Der Sport-Geschäftsführer verwies zudem auf Ngoumous Vergangenheit in Frankreich: „In Toulouse im ersten Jahr hatte er auch Probleme und erst im zweiten Jahr ist er explodiert. Und genau das könnte auch in diesem Jahr passieren.“

In seiner ersten Spielzeit beim FC Toulouse kam Ngoumou nur auf neun Zweitligaeinsätze (zwei Tore), in der zweite Saison waren es acht Treffer und vier Vorlagen in 35 Partien.

Der Franzose selbst gibt sich allerdings bescheiden und setzt sich kleinere Ziele: „Ich will mehr entscheidende Dinge tun, um der Mannschaft maximal zu helfen. Und wir möchten uns im Vergleich zur Vorsaison verbessern.“ Hält Ngoumou seine starke Form aus der Vorbereitung, dürften beide Punkte sehr leicht zu realisieren sein.