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Von Daniel Thiel

Machen sie’s wie Blaswich oder Reitz? Coach bestätigt Borussias Langzeit-Plan nach Transfers

Gerardo Seoane spricht mit Eugen Polanski, Oliver Neuville hört zu.

Die beiden Senioren-Trainer bei Borussia Mönchengladbach: Gerardo Seoane (r.) im Gespräch mit Regionalliga-Coach Eugen Polanski (M.) am 10. Oktober 2023.

Borussia hat im Sommer gehandelt – das aber, das wird nun immer deutlicher, in weiser Voraussicht!

Im Fokus des Transfer-Sommers von Borussia Mönchengladbach standen die Deals von Roland Virkus (57), Tim Kleindienst (29), Kevin Stöger (31) und Philipp Sander (26) an den Niederrhein zu lotsen.

Gladbach-Fokus im Sommer auf externe Zugänge – welche Entwicklung folgt?

Allerdings gab es auch im Fohlen-Unterbau einige Veränderungen – und das nach einem durchaus anderen Muster als in den Vorjahren. So war es über Jahre die Norm, dass der Großteil der Verstärkungen für die Regionalliga-Mannschaft aus der eigenen U19 kommen.

Im Grunde sollte so der Übergang aus der U19 in den Seniorenfußball möglichst vielen Spielern aus dem Fohlenstall ermöglicht werden – externe Verstärkungen gab es eher punktuell.

Im Sommer 2024 verpflichtete Borussias U23, Nachwuchs-Boss Mirko Sandmöller (41) und Kaderplaner Sven Demandt (59) waren da federführend, sieben Hoffnungsträger von anderen Klubs.

Unter anderem kamen Noah Pesch (19) aus Leverkusen, Veit Stange (20) von Hertha BSC und U17-Weltmeister Charles Herrmann (18) aus Dortmund. Aber was ist der Hintergrund dieses neuen Transfer-Plans, auch verstärkt Talente von anderen deutschen Klubs zu holen, um sie dann erst einmal in der vierten Liga zum Einsatz kommen zu lassen?

Ein Ansatz wäre durchaus gewesen, dass sich Borussia wieder in der Spitzengruppe der Regionalliga etablieren will – oder sogar mit voller Kraft in die 3. Liga will. In der vergangenen Saison hatte Gladbach lange gegen den Abstieg gekämpft – in der Spielzeit zuvor war die Fohlen-U23 auf dem dritten Platz gelandet.

Allerdings sprach Polanski nun bei der „Rheinischen Post“ über das Vorhaben mit Spielern wie Pesch und Stange, die in der ersten Saisonphase am Niederrhein schon für Furore gesorgt haben.

Offensichtlich geht es nicht (nur) darum, die Regionalliga-Mannschaft in der Gegenwart zu pushen, sondern in erster Linie darum, sich in der U23 entwickeln zu lassen – das aber mit dem Hintergedanken, sie irgendwann zu den Borussia-Profis zu bringen.

„Veit und Noah sind Spieler, die irgendwann höher spielen könnten. Ziel ist es, solche Spieler durch unsere Ausbildung in höheren Ligen anzubieten – im besten Fall bei unseren Profis“, erklärt Polanski.

Noah Pesch im Trikot von Borussia Mönchengladbach.

Noah Pesch, hier am 9. August 2024, spielt seit 2024 bei Borussia Mönchengladbach.

Ähnlich wie etwa bei Shio Fukuda (20) soll der Weg in den Bundesliga-Kader führen. Für den Japaner ging der ohne Umweg einer Leihe zu Chefcoach Gerardo Seoane (45).

Polanski weiß aber, dass auch durchaus auch Umwege eingespeist werden müssten: „Wahrscheinlich geht der Weg erst mal über die dritte oder zweite Liga.“

Dabei gibt es zwei Optionen: Entweder verlassen talentierte Spieler Borussia erst einmal auf Leihbasis – so kam es unter anderem bei Rocco Reitz (22), Amin Younes (31) und Janis Blaswich (33) – oder sie verlassen die Fohlen dauerhaft.

Beispiele sind dafür Denis Eckert Ayensea (27, jetzt bei Standard Lüttich), Christopher Lenz (30, Hoffenheim) und Julian Niehues (23, Heidenheim). Sie kehrten Borussia den Rücken, gingen einen Schritt zurück in eine unterklassigen Liga – und schafften es im zweiten Anlauf ins Oberhaus.

Aktuell freut sich Polanski darüber, dass er Optionen wie Stange und Pesch – beide absolute Fixpunkte in Gladbachs U23 – einsetzen kann. Je schneller die Talente zeigen, dass sie zu gut für die vierte Liga sind, desto früher wird die Frage aufkommen, ob ein Zwischenschritt nötig ist – und wie der aussehen könnte.