Da hatte er wohl schon genug Gladbach-Coach winkt ab – beim nächsten Mal klingelt es dann
In der laufenden Saison ließ er Borussia einige Male durch seine Arbeit jubeln, beim 2:2 in Bremen hatte Patrick Schnarwiler (51) andere Sorgen!
Hier geht Borussia Mönchengladbach mit dem Trend: In den vergangenen Jahren haben sich die Verantwortlichkeiten in den Trainer-Teams der Profi-Klubs verändert. Die Entwicklung geht immer mehr dazu, dass Spezial-Trainer einzelne Bereiche komplett an sich reißen.
Gladbach: Seoane-Co verzweifelt – beim nächsten Mal war's zu spät
Bei Borussia gibt es dafür ein konkretes Beispiel: Borussias Co-Trainer Patrik Schnarwiler, den Gerardo Seoane (45) im vergangenen Sommer mit nach Gladbach brachte, ist der Verantwortliche für die Standardsituationen – offensiv wie defensiv.
Kaum ein Bundesliga-Team ist in der laufenden Saison so gefährlich wie Borussia nach ruhenden Bällen. Beim Remis gegen Werder Bremen am Samstag (4. Mai 2024) war das aber bis auf eine Chance von Ko Itakura (27) kein Faktor.
Insgesamt kam Borussia nur zu zwei Ecken – und hatte dadurch gleich fünf Ecken weniger als die Hausherren. Werder kam zu sieben – und traf durch einen davon.
Nick Woltemade (22) brachte seine 1,98 Meter in der 65. Minute nach einer Ecke von Marvin Ducksch (30) perfekt ein, um Moritz Nicolas (26) zum zweiten Mal am Nachmittag zu bezwingen.
Bitter für Borussia: Durch den Woltemade-Doppelpack geriet Gladbach wieder einmal nach Führung in Rückstand – und hatte Glück, dass es noch einen späten Elfmeter gab, der zum 2:2-Ausgleich führte.
Noch bitterer für die Fohlen: Der Eckball-Gegentor 25 Minuten vor Spielschluss hatte sich schon längst angedeutet. Unter Seoane ist es normal, dass er bei Standardsituationen seinen Platz in der Coaching Zone räumt, damit Schnarwiler in vorderster Front die Anweisungen geben kann.
In der 57. Minute stand der 51-Jährige an der Kante der Borussia-Coaching-Zone und gab wild Anweisungen. Offensichtlich war er mit der Aufstellung der Fohlen nicht zufrieden.
Dann kam die Ecke in die Mitte und Woltemade zur Chance. Borussia hatte Glück, nicht schon da bestraft zu werden. Schnarwiler hatte da schon genug – er drehte sich nur mit genervter Mimik um, winkte ab und ging zurück zur Borussia-Bank, um sich wieder auf seinen Platz zu setzen.
Acht Minuten später war es dann soweit – bei der nächsten gefährlichen Standardsituation klingelte es dann. Auch da ging der Plan, wie sich die Fohlen zum Verteidigen der Ecke aufstellten, nicht auf.
Die Fohlen verteidigten mit vier Spielern am eigenen Fünfmeterraum und fünf weiteren Profis, die sich quer über die anderen Bereich des Strafraums verteilten.
Nur war 1,98-Meter-Mann Woltemade bei seinem Treffer schon beim Anlauf zum Kopfball – und dann bei der Aktion selbst – völlig ungestört. Egal, was der Plan des Borussia-Trainerstabs war – aufgegeben ist er zumindest mal in dieser Situation nicht.