Das ist der aktuelle Stand Gladbach-Fanbus beschossen – „Mauer“-Vorwurf an die Bayern-Regierung
Für Borussia war es ein Saisonstart mit einem Last-Minute-Treffer, für die Fohlen-Fans ging es mit einem Mega-Schreck los.
Mittlerweile läuft die erste Bundesliga-Saison von Borussia Mönchengladbach unter Gerardo Seoane (44) seit über zwei Monaten. Zum Start stand für die Gladbacher ein Auswärtsspiel in Augsburg an.
Gladbach-Fanbus nach Bundesliga-Spiel in Augsburg beschossen
Sportlich waren die 90 Minuten in der Fuggerstadt turbulent: Nach zwischenzeitlicher 3:1-Führung musste Borussia letztlich froh sein, dass Tomas Cvancara (23) mit seinem Elfmeter in der Nachspielzeit zum 4:4 noch einen Punkt sicherte.
Nach dem Spiel gab es aber für mitgereiste Anhängerinnen und Anhänger vom Niederrhein einen Schock: Ein Fan-Bus wurde, wie Augenzeugen nach der Partie feststellten, beschossen. Schnell war klar, der Schuss kam aus einer Polizeiwaffe.
Die Fans hofften auf eine schnelle Aufklärung des Sachverhaltes. Gegen den Polizisten, von dem der Schuss ausging, wurde ein Verfahren eingeleitet – er wurde zunächst suspendiert.
Für die Borussia-Fans begann nach dieser direkten Reaktion ein langes Warten, das sich mittlerweile schon über zwei Monate zieht. Nach „Sportschau“-Recherchen sind auch Ende Oktober die genaueren Hintergründe immer noch nicht geklärt.
Die bayerische Staatsregierung verweigere weiterhin, sich detaillierter zu den Umständen zu äußern – und soll dabei darauf verweisen, dass die Ermittlungen noch andauern.
Das sieht ein „Grünen“-Abgeordneter im bayerischen Landtag äußerst kritisch. „Die bayerische Staatsregierung mauert und will anscheinend bis zum Abschluss des Verfahrens keine weiteren Informationen preisgeben. Für mich bleiben daher weiter viele Fragen zu diesem verstörenden Vorfall offen“, sagte Max Deisenhofer (36) der „Sportschau“.
Seine Prognose: Die Ermittlungen werden noch bis ins kommende Jahr gehen. So lange müssen sich die Borussia-Fans vermutlich noch gedulden, um zu erfahren, wieso es einen Schuss vonseiten eines Polizisten auf einen Bus gab, mit dem die Anhängerinnen und Anhänger nur eine Auswärtsreise antreten wollten. Für die Beteiligten ist das sicherlich eine enttäuschende Entwicklung.
Zum Glück wurde im Rahmen des Zwischenfalls kein Fußball-Fan verletzt. Vier Polizei-Beamte erlitten allerdings ein Knalltrauma, einer von ihnen Hautabschürfungen im Gesicht aufgrund der Glassplitter.