Kurz vor dem kleinen Jubiläum läuft es für ihn so gut wie noch nie im Borussia-Trikot!

Im Sommer musste Borussia Mönchengladbach die Abgänge einiger Leistungsträger hinnehmen. Der Abgang von Marcus Thuram (26) wurde durch die Verpflichtung von Tomas Cvancara (23) aufgefangen, Franck Honorat (27) kam als direkter Ersatz für Jonas Hofmann (31).

Gladbach-Abgänge: Eine Personalie mit besonderer Herangehensweise

Auf einer Schlüsselposition verzichtete Borussia darauf, auf dem Transfermarkt tätig zu werden. In den vergangenen Jahren war Ramy Bensebaini (28) eine Konstante in Borussias Viererkette.

Allerdings zeichnete sich schon zum Jahreswechsel ab, dass der Algerier Gladbach nach vier Jahren den Rücken kehren wird. Seit diesem Sommer spielt Bensebaini nach seinem Ablösefrei-Abgang bei Borussia Dortmund.

Ein neuer Linksverteidiger mit der Ambition, auch direkt von Beginn an zu spielen, wurde nicht verpflichtet. Nachdem Luca Netz (20) unter Daniel Farke (46) nur selten die Gelegenheit bekam, sich zu zeigen, steht er nun im Fokus.

Der gebürtige Berliner ist in dieser Saison Borussias erste Option auf der Position – als Back-up wurde darüber hinaus Lukas Ullrich (19) ablösefrei von Hertha BSC verpflichtet.

Den Saison-Auftakt hätten sich wohl aber sowohl die Gladbach-Verantwortlichen als auch Netz selbst ganz anders vorgestellt. Erst zeigte er beim 4:4 in Augsburg eine schwache Leistung, sah beim vierten Gegentreffer, der Borussia an den Rande der Niederlage brachte, alles andere als gut aus.

Dann kam es aber noch bitterer für ihn: Netz verpasste die kommenden beiden Bundesliga-Spiele gegen Bayer Leverkusen (0:3) und Bayern München (1:2) wegen muskulärer Probleme.

Dadurch hatte er nicht die Möglichkeit, auf das Augsburg-Spiel zu reagieren. Darüber hinaus musste er auch für die erste Länderspielreise der U21-Nationalmannschaft in dieser Saison absagen.

Seitdem geht es aber bergauf für den 20-Jährigen! Das 2:2 gegen Mainz (6. Oktober 2023) war sein dritter Auftritt in Folge von Beginn an – in Borussias neuer Grundordnung mit einer Dreierkette und zwei Flügelverteidigern macht Netz mittlerweile positiv von sich reden.

Das Zusammenspiel mit Maximilian Wöber (25), der ihm als linker Innenverteidiger den Rücken freihält, funktioniert von Woche zu Woche besser. Beim 3:1 in Bochum zeigte er die wohl beste Leistung seit seinem Gladbach-Wechsel im Sommer 2021 (GladbachLIVE-Note 1,5).

Direkt nach dem Augsburg-Spiel wurde Borussia-Manager Roland Virkus (56) damit konfrontiert, ob Gladbach nicht noch im Sommer-Transferfenster auf der Netz-Position tätig werden muss.

Virkus winkte direkt ab, sprach dem U21-Nationalspieler sein Vertrauen aus – das zahlt sich aktuell aus. Netz erlebt derzeit seine beste Borussia-Phase und hat aufregende Wochen vor sich.

Nachdem er zuletzt passen musste, ist der Defensiv-Mann nun für die kommenden U21-Länderspiele nominiert. Anschließend steht ihm sein 50. Bundesliga-Spiel für die Fohlen bevor – und das ausgerechnet im Derby beim 1. FC Köln (22. Oktober, 15.30 Uhr).

Für Netz geht es nun darum, die Erfolgsphase zu bestätigen. Es zeichnet sich ab, dass die Borussia-Entscheidung, keinen neuen Linksverteidiger mit Bundesliga-Erfahrung zu verpflichten, die richtige war.