„Bezweifle, dass es Führungsspieler gibt“ Effenberg: Darum schmiert Gladbach in der Liga ab
Der Gladbach-Absturz beschäftigt Fußball-Deutschland. Statt, wie zu Saisonbeginn erwartet, um die Europapokal-Plätze mitzuspielen, taumelt die Fohlen-Elf nach 25 Spieltagen den Abstiegsplätzen entgegen.
Die erschreckende Vorstellung beim VfB Stuttgart (5. März 2022), als eine zwischenzeitliche 2:0-Führung noch in einer 2:3-Pleite endete, ist Sonntag (6. März) auch großes Thema in der TV-Talkrunde „Doppelpass“ des Privatsenders „Sport 1“ gewesen.
In der Sendung ist der ehemalige Gladbach-Kapitän und Bayern-München-Superstar Stefan Effenberg (53) als Experte für die Abteilung Klartext zuständig.
Und Tiger Effenberg hat zu Gladbach aktuell diese Sicht der Dinge: „Man sieht bei Borussia Mönchengladbach nicht, dass die Mannschaft funktioniert. Das ist ein Alibiverhalten. So kannst du nicht auftreten. Vor allem nicht, wenn du unten drin stehst, denn dann appelliert jeder Trainer an die Zweikämpfe, dass die Spieler diese richtig führen. Und das haben die Gladbacher nicht gemacht. Mit diesem Zweikampfverhalten kannst du nicht bestehen in der Bundesliga.“
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Der Ex-Nationalspieler sieht den Gladbach-Absturz vor allem darin begründet, dass zig Borussen-Profis sich mehr mit der eigenen Zukunftsplanung als mit dem Erfolg des Vereins beschäftigen würden.
Effenberg: „Ich habe das Gefühl, dass acht oder zehn Spieler mit den Gedanken schon bei einem neuen Verein im Sommer sind oder in den Verhandlungen stecken, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Und das sind eben die Spiele, die auch noch bevorstehen. Irgendwie sind sie überhaupt nicht da.“
Der ehemalige Nationalspieler und Europameister von 1996, Steffen Freund, äußerte sich ebenfalls im „Doppelpass“ zur Gladbacher Borussia. Der 52-Jährige will von null Zusammenhalt in der Gruppe erfahren haben. „Dann kannst du gegen so eine Mannschaft wie Stuttgart, die das Spiel mit aller Mentalität drehen will, nicht gegenhalten. Aber das braucht Borussia Mönchengladbach jetzt.“
Steffen Freund betonte zudem: „Es hat alles mit Marco Rose angefangen. Du warst in der Champions League, hast dich in einer super Gruppe durchgesetzt, du warst unter den besten 16 in Europa – und dann fing das alles an. Rose weg – und das ist irgendwie eine Kettenreaktion.“
Freund sagte auch: „Jetzt genau den Hebel zu finden, dass die Mannschaft wieder funktioniert, ist gar nicht möglich. Weil die Mannschaft nun mal so, wie sie ist, zusammengestellt wurde. Und der, der es gemacht hat, ist auch noch weg: Max Eberl. Der hätte es vielleicht etwas besser kitten können, was er ja zig Mal bewiesen hat. Also das ist jetzt eine wirklich schwierige Aufgabe. Gladbach ist ein großer Traditionsverein. Da reden ganz viele Leute drüber.“
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Stefan Effenberg fügte noch hinzu: „Die Führungsspieler müssten sich jetzt eigentlich zeigen, aber nicht in irgendwelchen tollen Interviews. Aber ich bezweifle, dass es die in Gladbach gibt. Spieler, die die Dinge jetzt intern ansprechen, aber dann auch in jeder Trainingseinheit genau so führen, dass die Junge verstehen, was am Samstag gebraucht wird, um die optimale Leistung abzurufen.“