„Ihr könnt auf uns zählen“ Gladbach-Stars engagieren sich im Kampf gegen Homophobie
Mönchengladbach - Der Ex-Gladbacher Max Kruse (32) und das gesamte Team von Borussia Mönchengladbach sind dabei: Mit dem Aufruf „Ihr könnt auf uns zählen!“ haben mehr als 800 Fußballer und Fußballerinnen homosexuellen Spielern ihre Unterstützung bei einem möglichen „Coming-Out“ zugesagt. Hintergrund ist, dass es bislang keinen einzigen aktiven Fußballer in den Profi-Ligen gibt, der offen homosexuell ist.
- 800 Fußballer und Fußballerinnen sagen homosexuellen Spielern in der aktuellen „11Freunde“-Ausgabe ihre Unterstützung zu
- Mit dabei sind unter anderem die gesamte Mannschaft des VfL sowie der Ex-Gladbacher Max Kruse
- Bisher hat sich noch kein aktiver Bundesliga-Spieler als homosexuell geoutet
Das Magazin „11Freunde“ hat in seiner neuesten Ausgabe ein Solidaritätsschreiben veröffentlicht, das mehr als 800 Fußballer und Fußballerinnen unterzeichnet haben.
Ex-Gladbacher Max Kruse macht gegen Homophobie stark
Mit dabei: Ex-Gladbacher Max Kruse von Union Berlin sowie Jonas Hector (30) vom 1. FC Köln, Niklas Stark (25) von der Hertha, Bakery Jatta (22) vom Hamburger SV und die deutschen Nationalspielerinnen Almuth Schult (30/VfL Wolfsburg) und Alexandra Popp (29/VfL Wolfsburg).
Auch gesamte Bundesligateams haben sich der Aktion angeschlossen, darunter auch Borussia Mönchengladbach und der BVB.
Von den Gladbachern unterzeichneten Lars Stindl (32), Matthias Ginter (27), Breel Embolo (24), Yann Sommer (32), Tony Jantschke (30) und Trainer Marco Rose (44) das Schreiben.
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In dem heißt es: „Auch im Jahr 2021 gibt es keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in den deutschen Profi-Ligen der Männer. Die Angst, nach einem Coming-out angefeindet und ausgegrenzt zu werden und die Karriere als Profifußballer zu gefährden, ist offenbar immer noch so groß, dass schwule Fußballer glauben, ihre Sexualität verstecken zu müssen.“
„Werden euch unterstützen und ermutigen und verteidigen“
Der Appell ist deutlich: „Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite.“ Die Schirmherren der Aktion betonen, dass sie niemanden dazu zwingen, sich zu outen: „Das ist die freie Entscheidung jedes Einzelnen. Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann.“
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Ex-Nationalspieler Philipp Lahm (37) hatte zuvor noch vor einem Coming-Out während der aktiven Karriere gewarnt, da es aus seiner Sicht zu wenig Akzeptanz im Fußball gäbe. „Gegenwärtig scheinen mir die Chancen gering, so einen Versuch in der Bundesliga mit Erfolg zu wagen und nur halbwegs unbeschadet davonzukommen“, sagte er.
„Da muss man enorm stark sein, um das alles zu verkraften“, äußerte er seine Skepsis.
Als erster prominenter deutscher Fußballer hatte Thomas Hitzlsperger (38) im Jahr 2014 öffentlich gemacht, dass er homosexuell ist. Allerdings nach seiner aktiven Profi-Karriere.
Ultra-Gruppierungen und DFB gemeinsam gegen Homophobie
In Deutschlands Fußballstadien wird der Kampf gegen Homophobie immer stärker. So haben sich auch Ultra-Gruppierungen der Fanszene in den letzten Jahren immer öfter für eine tolerante Gesellschaft engagiert. Auch der DFB spricht sich bei der der Aktion „Viele Farben - ein Spiel!“ gegen die Diskriminierung von Homosexuellen aus.
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Der ehemalige Gladbacher Max Kruse fand deutliche Worte für sein Anliegen: „Wenn sich einer meiner Kollegen outen würde, würde ich ihn vor den Idioten draußen schützen.“