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Von Daniel Thiel

Gebürtiger Gladbacher Fohlen-Eigengewächs bringt Freiburg in Rage – spielt bald in der 2. Bundesliga

Tom Gaal, Flo Neuhaus und Christoph Kramer drehen eine Extrarunde im Borussia-Park.

Zwei langjährige Gladbach-Stars und ein gebürtiger Mönchengladbacher: Flo Neuhaus (M.) und Christoph Kramer (r.) drehen am 15. Dezember 2021 mit Tom Gaal eine Extrarunde im Borussia-Park.

Ein Tor zum perfekten Zeitpunkt – dann erst großer Jubel und später viel Wirbel. Ein gebürtiger Mönchengladbacher gerät in den Fokus!

Insgesamt 13 Jahre trug Tom Gaal (23) das Trikot von Borussia Mönchengladbach. 2009 wechselte der Ur-Gladbacher vom SC Hardt in die Fohlen-Jugend und blieb, bis auf ein zwölfmonatiges Intermezzo beim VfL Wolfsburg, bis zum vergangenen Sommer bei den Fohlen.

Gladbach-Eigengewächs plötzlich als Torschütze – umstrittener Treffer

Im Sommer 2023 entschied sich der Mönchengladbacher aber, den Schritt in die 3. Liga zu wagen, nachdem er den Sprung zu den Borussia-Profis nie so richtig geschafft hatte.

Der Innenverteidiger stand zwar unter Adi Hütter (54) mal im Bundesliga-Kader und durfte unter Daniel Farke (47) mit ins Sommertrainingslager. Ein Pflichtspiel-Einsatz auf der großen Bühne war ihm aber nicht vergönnt.

Das könnte nun auf dem zweiten Bildungsweg in Ulm gelingen. Mit dem SSV steht der 23-Jährige unmittelbar vor dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Den Relegationsplatz hat Ulm drei Spieltage vor Saisonende schon sicher, der Vorsprung auf den Tabellendritten Münster beträgt sieben Punkte. Dazu hat Ulm noch die bessere Tordifferenz.

Mit einem Fuß steht der Ex-Bundesligist schon in der 2. Bundesliga – und Gaal hat daran einen wichtigen Anteil. Der Ex-Gladbacher ist Stammspieler und war der Sieg-Torschütze beim 2:1-Erfolg gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg.

In der 82. Minute ließ Gaal seine Teamkollegen jubeln und brachte die Freiburger mit seiner Aktion auf die Palme. Denn kurz vor der Torerzielung sprang ihm der Ball gegen die Hand. Gaal wurde daraufhin auch vom Schiedsrichtergespann deswegen befragt, beteuerte aber, er habe den Ball gegen die Hüfte bekommen.

Tom Gaal bejubelt seinen Treffer.

Tom Gaal (2.v.l.) bejubelt den Ulmer Treffer am 28. April 2024, die Freiburger reklamieren sofort.

„Natürlich sieht es jetzt blöd aus, aber ich habe wirklich gedacht, dass es die Hüfte war. Mir wird das zwar keiner glauben, aber das ist der erste Impuls“, sagte Gaal nach der Partie. „Es ging alles so schnell, man macht sich in dem Moment keine Gedanken.“

Besonders Thomas Stamm (41), Coach der Freiburg-U23, wurde im Anschluss deutlich. „Unabhängig von der Situation wäre Ehrlichkeit ganz gut. Das ist immer besser“, reagierte Stamm. „Der Spieler wird wieder auf den Schiedsrichter treffen und ist dann nicht mehr glaubwürdig.“

Der 1,93-Meter-Hüne brachte Ulm durch den umstrittenen Treffer einen Riesenschritt näher zum Ziel, nach dem Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga direkt auch in die 2. Bundesliga aufzusteigen.

Schon am kommenden Spieltag gegen Viktoria Köln kann Ulm den Aufstieg unter Dach und Fach bringen. „Der Gedanke daran ist Wahnsinn. Das war die Traumvoraussetzung, die wir schaffen wollten.“

Für das Borussia-Eigengewächs wäre es das bisherige Karriere-Highlight. Möglicherweise tritt er künftig auch in die Fußstapfen von Julian Niehues (23), der aus der Gladbach-U23 nach Kaiserslautern wechselte – und künftig sogar mit Heidenheim in der Bundesliga spielen wird.