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Von Daniel Thiel

Fohlen-Initialzündung vor 13 Jahren Setzt Seoane auf den Favre-Plan? Für Gladbach wäre es der nächste Schritt

Lucien Favre jubelt vor der Gladbacher Ersatzbank.

Großer Jubel am 23. April 2011! Lucien Favre bejubelt einen wichtigen Heimsieg gegen Borussia Dortmund.

Das Bild der Südkurve quasi komplett in Gelb dürfte dem einen oder anderen Gladbach-Fan auch fast 13 Jahre später noch in Erinnerung geblieben sein!

Am 23. April 2011 stand Borussia Mönchengladbach mit dem Rücken zur Wand. Zwar gelang es den Fohlen, in den ersten zwei Monaten unter Lucien Favre (66) für den einen oder anderen Achtungserfolg zu sorgen.

Gladbach setzt auf Initialzündung – wie bereits vor 13 Jahren

Allerdings hatte es der Abstand zu den Nichtabstiegsrängen nach den schwachen Resultaten unter Michael Frontzeck (60) immer noch in sich – und ausgerechnet da wollte Borussia Dortmund eine Meisterfeier am Niederrhein feiern.

Das Überraschungsteam stand vor der ersten von zwei Meisterschaften unter Jürgen Klopp (56). Tausende BVB-Fans hatten sich mit Tickets ausgestattet – und hofften auf einen Punktgewinn in Mönchengladbach mit dem Titelgewinn als Folge.

Der Underdog aus Gladbach setzte aber auf ein Stilmittel, das sich in den insgesamt viereinhalb Jahren unter Favre immer wieder als elementar herausstellen sollte: eine unglaubliche defensive Kompaktheit.

Der BVB war zwar ganz klar dominant, allerdings verteidigte Gladbach mit einer defensiven Herangehensweise clever – machte die Räume immer wieder eng.

Das Problem aus Fohlen-Sicht: Es gelang nur äußerst selten, Nadelstiche nach vorne zu setzen – im Grunde gab es nur eine große Torchance. Die nutzte Mo Idrissou (44) aber eiskalt. Er setzte sich erst im Zweikampf durch, ließ dann Roman Weidenfeller (43) keine Chance.

Die Reaktion auf den Treffer aus dem Nichts glich einem Urknall – und war mit Blick auf den Saison-Endspurt der Fohlen eine Initialzündung. Gladbach stellte unter Beweis, dass mit der Grundlage der defensiven Disziplin einiges gehen kann – so wie auch am vergangenen Wochenende in Wolfsburg (3:1).

Da überraschte Gerardo Seoane (45) mit sechs gelernten Verteidigern in der Startelf und feierte den ersten Auswärtssieg seit September 2023. Dass auch ein Fußball-Nachmittag ohne Hurra-Fußball gegen den BVB die Gladbach-Fans elektrisieren kann, stellte bereits Seoanes Landsmann Lucien Favre unter Beweis.

Mo Idrissou beim Torjubel mit Marco Reus.

Mo Idrissou (r.) bejubelt seinen Siegtreffer im Gladbach-Trikot am 10. April 2011 gegen Borussia Dortmund – im Hintergrund sind die vielen Dortmunder Fans zu sehen.

In den darauffolgenden Wochen holten die Fohlen unter dem mittlerweile 66-Jährigen noch wichtige Punkte. Seit mittlerweile über zwei Jahren wartet Gladbach auf zwei Siege in Serie – und in einer bisher mauen Rückrunde auf eine Initialzündung.

Auf beides kann die Seoane-Elf am Samstag (13. April 2024, 15.30 Uhr) entscheidenden Einfluss nehmen. Die Wiederholung des Dortmund-Besieger-Plans von 2011 würde Gerardo Seoane wohl sofort unterschreiben. Es wäre der nächste wichtige Schritt auf dem Weg zu einem versöhnlichen Saison-Ausklang.