Farke machte ihn zum Erstliga-Verteidiger Ex-Gladbacher kickt nun in Darmstadt
Ein alter Bekannter auf der anderen Seite!
Als Roland Virkus (56) gerade begann, im Gladbach-Nachwuchs in die Fußstapfen von Max Eberl (49) zu treten, träumte er von der Bundesliga – und das im Trikot von Borussia Mönchengladbach.
Gladbach-Durchbruch nicht möglich: Ex-Fohlen kickt jetzt beim Gegner
Mehr als zehn Jahre später kommt es jetzt zu einem Karriere-Highlight – im gehobenen Fußballer-Alter mit mittlerweile 30 Jahren und jeder Menge Erfahrung unter Daniel Farke (46).
Es gibt Profi-Laufbahnen wie die von Marc-André ter Stegen (31) oder von Mo Dahoud (27), bei denen der Übergang aus dem Nachwuchs- in den Profibereich problemlos verläuft. Die Super-Talente stechen in den Nachwuchs-Teams so heraus, dass eigentlich schon klar ist: Die Kicker feiern noch im Teenager-Alter ihr Bundesliga-Debüt.
So kam es bei ter Stegen und Dahoud auch, beide etablierten sich noch vor ihrem 20. Geburtstag in der Bundesliga-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach.
Es gibt aber auch steinigere Wege mit Umwegen, die aber auch zum Ziel führen, sich den Bundesliga-Traum zu erfüllen. Bei Christoph Zimmermann (30) verlief der Weg alles andere als geradlinig – am Sonntag (17. September 2023, 17.30 Uhr) führt er aber zum ersten Bundesliga-Duell mit seiner alten Liebe.
Zimmermann ist gebürtiger Rheinländer, wurde in Düsseldorf geboren. Mit 13 Jahren zog es ihn aber 2006 aus seiner Heimatstadt in die Borussia-Jugend, wo er zunächst über viele Jahre eine Altersklasse unter Top-Talent ter Stegen spielte.
Der jetzige National-Keeper ging seinen Weg an die Weltspitze – Zimmermann nahm den Umweg über die Regionalliga. In insgesamt 51 Pflichtspielen stand der Innenverteidiger zwischen 2011 und 2014 bei Borussias Zweitvertretung auf dem Rasen.
In der Bundesliga-Mannschaft von Lucien Favre (65) zählten zu der Zeit Martin Stranzl (43), Alvaro Dominguez (34) und der „ewige“ Tony Jantschke (33) zu den Defensiv-Stützen – für Zimmermann kein Durchkommen.
Ihn zog es in die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund – dort arbeitete er unter anderem mit Daniel Farke zusammen. Bei dem ehemaligen Gladbach-Trainer hinterließ der 1,94-Meter-Hüne einen derart bleibenden Eindruck, dass Farke Zimmermann 2017 nach Norwich lotste.
Für Zimmermann begann mit 24 Jahren ein echtes Abenteuer – aus der vierten Liga in Deutschland ging es für ihn in den Aufstiegskampf in der zweiten englischen Liga. Zimmermann etablierte sich in der Farke-Defensive und stieg mit Norwich auf.
Der 46-Jährige, der im Juni von seinen Aufgaben als Gladbach-Coach entbunden wurde, machte Zimmermann zu einem Premier-League-Spieler.
Nach fünf Jahren auf der Insel zog es den Düsseldorfer zur Saison 2022/23 zurück nach Deutschland – in die Zweitklassigkeit zu Darmstadt 98.
Mit den Darmstädtern gelang es Zimmermann aber schon im Vorjahr, die Fohlenelf zu ärgern – beim Überraschungs-Sieg im DFB-Pokal (2:1). Am Sonntag wird die Situation aber noch spezieller: Diesmal treffen die „Lilien“ und Zimmermann nicht wegen eines Loses auf Borussia, sondern weil sie es sich sportlich durch den Aufstieg erarbeitet haben.
Für Zimmermann ist das direkte Aufeinandertreffen mit dem Ex-Klub sicherlich ein Karriere-Highlight. Mittlerweile ist er längst nicht mehr der Jungspund, der unter Eberl und Virkus die ersten Schritte im Fohlenstall machte, sondern durch Farke ein gestandener Profi-Verteidiger.
Viel mehr Borussia-Bezug geht eigentlich kaum! Bitter für Zimmermann: Unter der Woche musste er im Darmstädter Training kürzertreten. Am Freitag (15. September) wurde dann bekannt gegeben: Wegen Rückenproblemen muss Zimmermann im Hinspiel passen.
Allerdings: Dennoch gibt es immer noch die Vorfreude auf den einen oder anderen Handshake mit Virkus und anderen alten Bekannten – und natürlich auf das Rückspiel. Im Borussia-Park kennt sich das Ex-Fohlen nach acht Jahren bei Borussia auch bestens aus.