„Etwas ganz anderes“ Nach Gladbach-Abschied: Fohlen-Legende Kramer kündigt nächstes Projekt bereits an

Kennen sich aus Gladbacher Zeiten noch gut: Max Eberl (l.) und Christoph Kramer in der Champions League in Leverkusen am 11. März 2025.
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Sieht man ihn nie wieder im Profifußball? Christoph Kramer (34) will die Tür noch nicht ganz schließen, weiß die Lage aber einzuschätzen.
Als sich der Weltmeister von 2014 im vergangenen Spätsommer per Videobotschaft an die Fans von Borussia Mönchengladbach wendete, wurde es emotional. Kramer selbst verdrückte ein paar Tränen in seinem Abschiedsstatement, später wurde er noch vom Borussia-Park verabschiedet. Mittlerweile ist der verdiente Spieler auch abseits vom Fußball zur Person der Öffentlichkeit geworden.
Autoren-Debüt für Gladbach-Legende Christoph Kramer
In erster Linie ist der mittlerweile 34-Jährige als Fußballprofi bekannt. Satte 288 Spiele (zehn Tore) absolvierte Kramer für Borussia, dazu kommen zwölf Länderspiele. Eines davon: das legendäre WM-Finale von 2014 – Kramer musste mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.
Schon während seiner Profizeit tauchte der Solinger bereits als TV-Experte und Podcast-Gast auf. Dazu kam noch ein Engagement in der Baller League. Momentan steht Kramer aber auch ohne seinen geliebten Sport im Rampenlicht.
Sein Debüt-Roman „Das Leben fing im Sommer an“ ist kürzlich erschienen, Kramer sammelt in den sozialen Medien fleißig Feedback und freut sich über die bisher sehr positiv ausfallende Kritik.
Die „Rheinische Post“ sprach im Interview mit dem Ex-Gladbacher über das Buch, seine Prognose für die restliche Fohlen-Saison und die weiteren Pläne für die Zukunft.
Kramer berichtet im Roman über den Sommer 2006, die Wunder der Jugend und über den 15-jährigen Chris: „Da stecken schon viele Parallelen zu den Gedanken meiner Jugend drin und zu dem, was mich damals wirklich umtrieben hat. Das Gedankengut ist sehr biografisch, in der Geschichte an sich gibt es aber fiktive Teile. Es ist ein klassischer Roman. Den Protagonisten habe ich Chris genannt, weil ich es charmant finde, dass tatsächlich niemand weiß, ob mir das alles wirklich so passiert ist – selbst meine Eltern nicht.“
Die ermunternde Resonanz macht Debütant Kramer Mut weiterzumachen. Der Mittelfeldspieler kündigt bereits das nächste Projekt an. Auf die Frage zu einem möglichen zweiten Buch antwortet er: „Da bin ich schon dran. Das ist aber keine Fortsetzung der Geschichte. Es wird wieder ein Roman, aber was ganz anderes. Ich werde es aber nur veröffentlichen, wenn das erste erfolgreich ist.“
Dass man Kramer vorher noch einmal professionell Fußballspielen sieht, schließt das Ex-Fohlen zwar nicht aus, weiß aber um die Chancen: „Ich habe voll Frieden damit geschlossen. Ich finde ein ,Nie‘ immer schwierig. Aber wenn man mich jetzt fragt, wie wahrscheinlich es ist, dass ich noch mal auf der großen Bühne spiele, dann sage ich, dass das nicht so wahrscheinlich ist.“
Die Saison seiner ehemaligen Teamkollegen verfolgt er aber nach wie vor und sieht schon jetzt einen Erfolg: „Es geht darum, ein bisschen oben dranzubleiben. Da wird es bis zum Ende sehr eng bleiben. Ich hoffe, dass es Richtung Europa gehen kann. Ich weiß aber, dass dazu immer noch eine Portion Glück gehört.“
Und weiter: „Das Schöne an Gladbach ist: Egal, was noch passiert, die Saison wird positiv bewertet. Das finde ich schön, weil man ein paar Befürchtungen hatte nach der vergangenen Saison. Jetzt geht es noch darum, ob es eine gute Saison wird oder eine sehr gute.“