Verpasste historischen Triumph Ex-Gladbach-Coach über bitterste Pleite: „War das Schmerzhafteste“
Sein Name ist am Niederrhein vielen Fans noch bekannt: Zwischen 2020 und 2022 coachte Heiko Vogel (48) bei Borussia Mönchengladbach die zweite Mannschaft der Borussia.
Im Sommer 2022 trennten sich nach zwei gemeinsamen Spielzeiten dann die Wege, nach 78 Partien unter Vogel (28 Siege, 14 Remis, 36 Niederlagen) übernahm ein gewisser Eugen Polanski (38) die Regionalliga-Truppe der Fohlen.
Borussia Mönchengladbach: Ex-Coach Heiko Vogel blieb zwei Jahre
Für Vogel ging es derweil ein halbes Jahr später zu einem durchaus prominenten Arbeitgeber: Im Januar 2023 heuerte er zum zweiten Mal beim Schweizer Traditionsklub FC Basel an, wurde Sportdirektor. Zwischenzeitlich sprang Vogel auch zweimal als Interimscoach ein – bis er im Oktober, nach nur zehn Monaten, freigestellt wurde.
In einem Interview hat Ex-Gladbach-Coach Vogel, der zwischen 2013 und 2017 auch in verschiedenen Funktionen im Nachwuchs und als Trainer der zweiten Mannschaft beim FC Bayern gearbeitet hatte, seine turbulente zweite Amtszeit in Basel noch einmal Revue passieren lassen. Und dabei auch über einen ganz, ganz bitteren Tag seiner Trainer-Karriere gesprochen.
Für Vogel war es seinerzeit ein „Nachhausekommen“ gewesen: Im Sommer 2009 hatte ihn Thorsten Fink (56) einst als Co-Trainer vom FC Ingolstadt mit nach Basel genommen. Von Dezember 2011 bis Oktober 2012 durfte Vogel schließlich bei 42 Partien als Chef an der Seitenlinie stehen, betreute die Schweizer unter anderem auch in zwei Champions-League-Duellen mit seinem Ex-Klub FC Bayern.
2023 folgte die Rückkehr – und Vogels zweite Amtszeit beim FCB, die allerdings deutlich unerfreulicher verlief. Ein 0:3 in Lausanne – Basel war zu diesem Zeitpunkt bereits Tabellenletzter – besiegelte dann Ende Oktober Vogels Aus. Der FCB sicherte sich später in der Abstiegsrunde der Super League unter Coach Fabio Celestini (48) den Klassenerhalt. Vogel war da schon sieben Monate nicht mehr im Amt.
Aber: Während es in der Liga unter dem Ex-Trainer von Borussia Mönchengladbach senerzeit dürftig lief, sorgte Basel mit dem Ex-Gladbacher in Europa für Furore. So zog das Team in der Conference League unter Aushilfs-Coach Vogel ins Halbfinale ein, feierte dort im Mai 2023 einen 2:1-Hinspielsieg bei der AC Florenz.
Das Rückspiel sollte allerdings dann einen denkbar bitteren Ausgang für die Schweizer nehmen. 1:2 stand es zu Hause nach 90 Minuten, in der Verlängerung schockte Florenz-Joker Antonin Barak (29) Basel dann mit dem 3:1. Aus und vorbei. Der historische Erfolg verpasst. Denn es blieb letztlich dabei, dass noch nie eine Schweizer Mannschaft das Finale eines Europapokals erreicht hat.
„Das war das Schmerzhafteste, das ich je im Fußball erlebt habe“, gestand Vogel nun im Gespräch mit „transfermarkt.de“. Über sein zweites Intermezzo beim FCB resümierte Vogel: „Natürlich sind die zehn Monate nicht vergleichbar mit dem, was vor zehn Jahren war, weil sich der Fußball und der FC Basel verändert haben. Der FC Basel ist einer der größten Klubs in der Schweiz und wir haben damals eine Ära begonnen, die in acht aufeinanderfolgenden Meistertiteln mündete. Dieses Fundament ist in der Zwischenzeit verloren gegangen, sodass ich andere Voraussetzungen vorgefunden habe. Die Zeit war geprägt von vielen Wechseln innerhalb der Mannschaft und um sie herum – Kontinuität gab es nicht.“
Nachdem ihn dieses Jahr noch eine Schulter-OP beeinträchtigt hatte, ist Vogel nun bereit für die nächste Herausforderung. „Ich habe definitiv einen Plan, denn die Faszination für den Fußball lässt einen nie los. Man schaut sich um, wo es interessante Entwicklungen gibt und was man davon übernehmen kann. Das Kribbeln ist schon länger wieder da und ich hoffe, dass es bald wieder losgehen kann“, sagte er.