Nach Borussia-Remis in Bremen Ex-Gladbach-Coach findet deutliche Worte zur Aufreger-Szene: „Erbärmlich“
Es war die Aufreger-Szene beim Abstiegs-Krimi der Fohlen in Bremen!
Spätestens nach dem zweiten Gegentor von Borussia Mönchengladbach bei Werder Bremen am vergangenen Samstag (4. Mai 2024) dürfte der eine oder andere Gladbach-Fan hektisch auf die Blitztabelle geschaut haben. Durch den Rückstand hätte es noch einmal ganz gefährlich werden können – dann kam aber die Schlussminute und ein Elfmeterpfiff.
Gladbach-Spiel sorgt für Aufreger-Reaktion – Borussia profitierte davon
Kurioserweise wurde im Anschluss an die Partie eher über den Elfmeterschützen diskutiert – weniger über den Pfiff oder die Tatsache, dass Borussia so noch einen wichtigen Punkt holte.
Flo Neuhaus (27), der nicht vorgesehene Schütze, verwandelte zum 2:2-Endstand und Borussia jubelte. Bremens Trainer Ole Werner (36) tobte nach dem Spiel, weil es den Strafstoß erst nach VAR-Eingriff gab. „Schafft den Scheiß wieder ab, es nervt“, sagte er nach der Partie.
Das wiederum brachte einen ehemaligen Gladbach-Trainer auf die Palme. Während im Fohlen-Kosmos eher über den Disput zwischen Neuhaus und Gerardo Seoane (45) gesprochen wurde, blickte Ewald Lienen (70) aus einer anderen Perspektive auf die Elfmeterszene.
Ihm gefiel die daran anschließende VAR-Kritik von Werner nicht – und fand deutliche Worte. „Das finde ich lächerlich. Es ist erbärmlich, so etwas zu sagen – weil es in dem Moment um seine Geschichte geht“, sagte der 70-Jährige und bemängelte nicht zum ersten Mal in seinem Podcast „Der Sechzehner“, dass Verantwortliche den VAR häufig nur kritisieren, wenn sie gerade die Leidtragenden sind. „Für mich stimmt der Satz, wenn es ums Handspiel geht – dann stimmt es zu 1000 Prozent. Aber wenn er meint, dass es durch das Abschaffen des VAR fairer und gerechter wird, dann kann ich ihn nicht mehr verstehen. Der VAR ist ein Schritt nach vorne. Alles braucht seine Zeit, bis das perfekt durchgeführt wird – und dann ist immer noch der Faktor Mensch da.“
Von Fohlen-Legende Lienen, der 2003 als Coach Borussia zum Klassenerhalt führte, gab es also noch ein Pro-VAR-Plädoyer – in dem Moment profitierte Gladbach davon, holte noch einen Punkt im Weserstadion. Vor dem 33. Spieltag und dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (11. Mai, 15.30 Uhr) hat somit vier Punkte Vorsprung vor Mainz 05 auf dem Relegationsplatz.
Die Werner-Wut nach der Partie führte zu der seltenen Situation, dass beide Trainer bei der anschließenden Pressekonferenz alles andere als glücklich waren, es um dieselbe Szene ging – aber verschiedene Unterthemen. Seoane fand kritische Worte dafür, dass sich Neuhaus beim Elfmeter den Ball schnappte – für seinen Trainer-Kollegen hätte es zu der Szene gar nicht erst kommen dürfen.