Nach Ärger in der Vorsaison Seoane-Entscheidung hat Folgen – drohen neue Diskussionen?
Neues Konflikt-Potenzial bei Borussia!
Eine spezielle Situation für die Profis von Borussia Mönchengladbach: Am Dienstag (21. November 2023) fokussierten sich die am Niederrhein verbliebenen Spieler auf die kommende Bundesliga-Aufgabe bei Borussia Dortmund am Samstag (25. November, 15.30 Uhr).
Borussia Mönchengladbach mit neuer Defensiv-Hackordnung
Zeitgleich lag der Fokus einiger Fohlen aber noch auf ihren Nationalmannschaften. Am Dienstag waren unter anderem noch Max Wöber (25), Nico Elvedi (27), Fabio Chiarodia (18) und Joe Scally (20) bei Länderspielen im Einsatz.
Dadurch waren die Innenverteidiger-Optionen für Gerardo Seoane (45) zum Start in die Trainingswoche stark eingeschränkt. Denn in der Hackordnung der zentralen Gladbach-Verteidiger liegt das Quartett aktuell auf den Plätzen zwei, drei, vier und fünf.
Als Abwehr-Chef nimmt der aktuell verletzte Ko Itakura (26) eine noch wichtigere Rolle ein. Doch gerade während der Verletzungspause des Japaners zeigte sich, wie sehr Seoane gerade auf diese vier Spieler setzt.
Wöber und Elvedi gelten ohnehin als Stammspieler. Chiarodia kam zuletzt in vier Pflichtspielen in Serie zum Einsatz und Scally agierte beim 4:0 gegen Wolfsburg (10. November) einmal mehr als Innenverteidiger in einer Dreierkette und löste diese Aufgabe mit Bravour.
Bereits in der Sommer-Vorbereitung wurde der 20-Jährige immer wieder auf dieser Position ausgetestet. Die Verantwortlichen verzichteten aber darauf, diese weitere Innenverteidiger-Option öffentlich zum Thema zu machen.
Das erfolgte dann zuletzt durch Manager Roland Virkus (56) in einem Interview auf Borussias Vereinswebsite: „Wir haben einige junge Spieler in unseren Reihen, die sich sehr positiv entwickelt haben. (…) Joe Scally hat ebenfalls einen Schritt gemacht und kann jetzt auch in der Dreierkette verteidigen.“
Mit diesem Schritt dürfte klar sein: Scally gilt fortan voll und ganz als Innenverteidiger-Option – und hat aktuell offensichtlich auch bessere Karten als Marvin Friedrich (27), in der Bundesliga auf dieser Position zum Einsatz zu kommen.
Zuletzt genoss auch Top-Talent Chiarodia enormes Vertrauen von Seoane, der ihm immer wieder die Möglichkeit schenkte, weitere Pflichtspiel-Erfahrung zu sammeln. Während der Teenager immer wieder eingewechselt wurde, schmorte Friedrich auf der Bank.
Bei ihm zeichnet sich aktuell ab, dass er nur noch auf dem sechsten Platz in Borussias Innenverteidiger-Hackordnung ist. Vor seinem Wechsel von Union Berlin nach Gladbach im Januar 2022 war der 27-Jährige Vize-Kapitän und Stammspieler beim aktuellen Champions-League-Teilnehmer.
Seine bisher knapp zwei Jahre bei Borussia waren aber geprägt davon, dass Friedrich nur selten konstant überzeugen konnte – und immer wieder in internen Duellen den Kürzeren zog.
Wiederum waren Friedrichs vergangene beiden Transfer-Perioden ebenso davon geprägt, dass immer wieder Abschiedsgerüchte aufkamen. Unter anderem wurde der Innenverteidiger mit einem Wechsel zu Hertha BSC und einer Rückkehr zu Union in Verbindung gebracht.
Beide Deals kamen letztlich nicht zustande. Der Fan-Blog „Mitgedacht“ berichtete schon zu Jahresbeginn darüber, dass Friedrich im Januar 2023 um seine Freigabe bat – ohne Erfolg. Daraufhin kritisierte er den Verein im Saison-Endspurt in einem Interview scharf. Virkus reagierte wiederum mit öffentlicher Kritik an Friedrich.
Der Fohlen-Profi dürfte darauf hoffen, dass sich seine persönliche Situation – und seine Perspektive auf Einsatzzeiten – in den noch verbleibenden sechs Pflichtspielen vor der Winterpause verbessert.
Sonst droht die dritte Transferperiode in Folge, in der zum Thema wird, dass sich der letzte Gladbach-Transfer von Max Eberl (50) mehr Einsatzzeiten wünscht. Je unzufriedener ein Spieler mit anderen Erwartungen ist, desto wahrscheinlicher ist auch eine Transfer-Diskussion. Im Falle von Marvin Friedrich wäre es nicht die erste.