Nicht nur Seoane erlebte gebrauchten Tag Coach schlägt Alarm! Abstand zu Abstiegsrängen schrumpft
Zwischenzeitlich sah die Situation aus Borussia-Sicht deutlich entspannter aus, vor Weihnachten spitzt es sich wieder zu!
Es war ein bitterer Samstag (9. Dezember 2023) für Borussia Mönchengladbach! Die Bundesliga-Mannschaft musste eine 1:3-Pleite bei Union Berlin hinnehmen und zeigte die spielerisch schwächste Leistung seit der Derby-Schmach im Oktober.
Gladbach-Alarm: „Nur so können wir in der Liga bestehen“
Die Pleite der U23 fiel aber noch deutlicher aus! Im heimischen Grenzlandstadion lagen die Fohlen bereits nach 45 Minuten 0:3 zurück, nach 90 Minuten musste sich das Team von Trainer Eugen Polanski (37) mit 0:4 gegen den Wuppertaler SV geschlagen geben.
Für die Mannschaft von Gerardo Seoane (45) war es ein Rückschlag nach einer eigentlich guten Phase, durch die sich die Fohlen im Oberhaus einen Puffer zur Abstiegszone erarbeitet haben.
Bei der U23 sieht das aufgrund von fünf Pleiten in den vergangenen sechs Liga-Spielen schon anders aus! Vor dem letzten Spiel im Vorfeld der Winterpause (14. Dezember, 14 Uhr gegen Rot-Weiß Oberhausen) ist die Gladbach-U23 punktgleich mit dem Tabellen-15. Wiedenbrück, der – je nach Auf- und Abstiegssituation in den anderen Ligen – schon ein Abstiegsplatz sein könnte.
Durch die Bilanz von 18 Punkten aus 15 Spielen stehen die Fohlen ohnehin nur drei Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz – und das mit einem Spiel mehr als die abstiegsbedrohten Ahlener.
Für Polanski ist das Grund genug, um schon das erste deutliche öffentliche Warnzeichen an seine Mannschaft auszusenden: erster Abstiegs-Alarm in Gladbach.
Im Anschluss an die 0:4-Klatsche gegen den WSV reagierte Polanski deutlich. „Wir müssen schnellstens die Fehler abstellen, denn nur so können wir in der Liga bestehen“, wird der ehemalige Bundesliga-Profi von „Reviersport“ zitiert.
Der Blick geht nun erst einmal offensichtlich nicht nach oben, um eine möglichst sorgenfreie Saison zu spielen – stattdessen liegt im Fokus, mögliche Worst-Case-Szenarien zu verhindern. Polanski warnt – und das mit Blick auf die jüngste Entwicklung aus gutem Grunde.
Seit Ende Oktober gelang Borussias Zweitvertretung nur einmal, in der Regionalliga West zu punkten. Beim 3:1-Sieg gegen Ahlen am 18. November war ein Spieler der umjubelte Matchwinner, der eigentlich gar nicht im Aufgebot der U23 steht: U19-Knipser Winsley Boteli (17) mit einem Doppelpack.
Zum Saisonbeginn bestand stellenweise die halbe Startelf aus Spielern, die unter der Woche mit der Bundesliga-Mannschaft trainieren – und zu Borussias Top-Talenten zählen.
Mittlerweile sind Spieler wie Jan Olschowsky (22) und Fabio Chiarodia (18) längst im Spieltagskader des Bundesliga-Teams – auch aufgrund der angespannten Personallage beim Seoane-Team. Wenn die U23 personelle Unterstützung bekam, dann zuletzt mehrfach aus der U19 - neben Boteli gab am vergangenen Wochenende der erst 17 Jahre alte Tiago Pereira Cardoso sein Debüt.
In der Vorsaison verteilte sich offensiv die Verantwortung auf verschiedene Schultern: Semir Telalovic (23) stach als Top-Torjäger heraus, spielt mittlerweile aber beim englischen Zweitligisten Blackburn Rovers. Steffen Meuer (23, mittlerweile in Aue aktiv) fehlt den Fohlen ebenfalls.
Mika Schroers (21) kann in der Hinrunde nicht an seine starke zweite Saisonhälfte aus der Vorsaison anknüpfen. Die Verantwortung liegt häufig bei Shio Fukuda (19), dessen Ausbeute mit fünf Toren aus 13 Spielen zwar ordentlich ist. Der Japaner spielt aber seine erste volle Saison in Deutschland – und seine erste Saison im Seniorenfußball.
Die Fohlen entschieden sich vor der Saison für einen Umbruch mit zahlreichen Abgängen von Spielern, die den nächsten Schritt in die 3. Liga oder gar höher machten. Nun liegt der Fokus darauf, möglichst schnell Punkte zu sammeln, um den Abstand auf die Abstiegsränge wieder zu vergrößern.