Weiter Wirbel um Elfer-Pfiff Ex-Profi erhebt Vorwürfe gegen Gladbach: „Da würde ich durchdrehen“
Sie hatten auf den großen Coup gehofft, am Ende herrschte bei den Fohlen jedoch Ernüchterung pur: Mit einer 0:1-Schlappe gegen Rekordmeister FC Bayern München ist Borussia Mönchengladbach am Samstagabend (11. Januar 2025) ins neue Bundesliga-Jahr gestartet.
Bayerns Super-Knipser Harry Kane (31) erzielte in der 68. Minute vom Elfmeterpunkt den Siegtreffer für die Münchner. Gladbach-Youngster Lukas Ullrich (20) hatte Bayerns Michael Olise (23) zuvor im eigenen Sechzehner am Bein getroffen, der Franzose ging spektakulär zu Boden. Referee Felix Zwayer (43) zeigte auf den Punkt – und zog sich im Anschluss den Unmut vieler Gladbacher zu.
Borussia Mönchengladbach: Elfer-Szene wird im „Doppelpass“ diskutiert
Während Gladbachs Sportboss Roland Virkus (58) sich im Anschluss weniger über den Elfmeter-Pfiff, sondern vielmehr über Zwayers generelle Linie im Topspiel ärgerte, wurden andere Borussen deutlicher.„Wenn du das einen Elfmeter nennst, dann gibt es 24 in jedem Spiel. Am Ende ist das ein Kontaktsport“, meinte beispielsweise Fohlen-Stürmer Tim Kleindienst (29).
Auch am Tag danach war die spielentscheidende Szene natürlich noch ein Thema. So diskutierte auch die Expertenrunde im Sport1-„Doppelpass“ über Zwayers Strafstoß-Pfiff.
Ex-Profi Mario Basler (56) pflichtete dabei Kleindienst bei. „Ein Kontakt ist da. Aber wenn du dafür einen Elfmeter gibst, musst du in jedem Spiel zehn solcher Elfmeter pfeifen“, so der ehemalige Bayern-Star.
Der ehemalige Bundesliga-Stürmer Jan Age Fjörtoft (58) konterte Basler jedoch. „Gut, dann musst du halt zehnmal pfeifen. Das war ein klarer Elfmeter.“ Ähnlich sah es Schiri-Boss Knut Kircher (55), der ebenfalls in der Runde zu Gast war. „Es war die richtige Entscheidung. Der Bayern-Spieler hilft natürlich mit. Aber es war ein Beinstellen. Der Spieler steht sonst da, hat den Ball unter Kontrolle und schießt aufs Tor.“
Auch der ehemalige Bayern- und Freiburg-Stürmer Nils Petersen (36) sah die Szene prinzipiell als elfmeterwürdig an. Der 295-fache Bundesliga-Spieler wunderte sich allerdings über etwas anderes: das Verhalten der Gladbacher unmittelbar nach Zwayers Pfiff.
Für Petersens Geschmack hatten die Profis von Borussia Mönchengladbach die Entscheidung auf dem Platz nämlich vehementer anfechten sollen. „Die Gladbacher haben ja kaum reklamiert. Wenn ich Abwehrspieler wäre und so einen Elfmeter gegen mich bekommen würde, da würde ich durchdrehen“, so der Vorwurf des Ex-Profis.
Waren die Gladbacher um „Übeltäter“ Ullrich also letztlich zu brav und hätten mit heftigem Reklamieren versuchen sollen, Zwayer zu beeinflussen? Andere strittige Szenen der Partie zeigten jedenfalls: Egal ob nun Bayern oder Borussen beim Referee vorstellig wurden und sich beschwerten – der blieb bei seiner Entscheidung.
Rückgängig machen lässt sich die Niederlage für die Gladbacher ohnehin nicht mehr. Und Zeit zum Ärgern haben die Borussen auch keine: Schon am kommenden Dienstagabend (14. Januar, 20.30 Uhr) steht für Coach Gerardo Seoane (46) und sein Team der Hinrunden-Abschluss beim VfL Wolfsburg auf dem Plan.