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Von Leo Bach (lb)

Offensiv-Spieler im Fokus Diese Gladbacher müssen im Testspiel gegen Münster unbedingt liefern

Stefan Lainer, Alassane Plea und Tomas Cvancara bei einer Trainingsübung.

Schritt für Schritt zurück in die Top-Form: Stefan Lainer, Alassane Plea und Tomas Cvancara (v.l.n.r.), hier am 17. Juli 2024, müssen um ihren Platz kämpfen.

Im Schatten des Borussia-Parks steigt ein Spiel, dessen Bedeutung größer ist, als es der Name verspricht.

Am Freitagmittag (15. November 2024, 13 Uhr) lädt Borussia Mönchengladbach zum Testspiel auf dem heimischen Fohlenplatz. Zweitligist Preußen Münster ist zu Gast. Für Trainer Gerardo Seoane (56) dürfte das Ergebnis bei diesem Freundschaftsspiel in den Hintergrund geraten – viel wichtiger sind die individuellen Vorstellungen.

Gladbach testet gegen Preußen Münster – viele Defensiv-Ausfälle

Vier Spiele infolge ist Gladbach in der Bundesliga ungeschlagen geblieben. Die Startelf änderte Seoane dabei nur auf einer einzigen Position. Während gegen Heidenheim (3:2) und Mainz (1:1) noch Stefan Lainer (32) Teil der Viererkette war, durfte ab dem Pokal-Aus bei Eintracht Frankfurt (1:2) Youngster Lukas Ullrich (20) starten. Gegen Werder Bremen (4:1) und RB Leipzig (0:0) vertraute Seoane weiter auf den Linksverteidiger.

Somit scheint die aktuelle Stammelf festgelegt: Nicolas – Scally, Friedrich, Itakura, Ullrich – Weigl, Reitz – Honorat, Plea, Hack – Kleindienst.

Jüngst legte sich Cheftrainer Seoane fest, dass auch nach der Länderspielpause Moritz Nicolas (27) die Nummer eins im Gladbach-Tor sein wird. Im Testspiel bekommt der genesene Jonas Omlin (30) allerdings die Chance auf Spielpraxis.

Neben Nicolas sind auch Stürmer Tim Kleindienst (29), Flankengeber Franck Honorat (28), Vize-Kapitän Julian Weigl (29) und die Viererkette aktuell wohl unantastbar. Bei den Verteidigern kündigt sich noch am ehesten Fluktuation an.

Die Rückkehr von Innenverteidiger Nico Elvedi (28) steht an, genau wie das Comeback des etatmäßigen Linksverteidigers Luca Netz (21). Zudem dürfte Seoane auch Lainer noch auf dem Schirm haben, der mit seiner Erfahrung eine Art Kontrapunkt zum Jungspund Ullrich setzt.

In der Zentrale scheint Rocco Reitz (22) den Konkurrenzkampf gegen Sommer-Zugang Philipp Sander (26) gewonnen zu haben, der noch zu Beginn der Saison immer wieder den Vorzug erhielt. Eine Startelf-Garantie hat aber auch der formstarke Reitz nicht, ebenso wenig wie die beiden Offensiv-Kollegen Alassane Plea (31) und Robin Hack (26).

Zwar gehörte das Duo in den vergangenen vier Bundesliga-Partien ebenfalls zur Startelf, wusste aber anders als das Gros der Mitspieler nicht immer zu überzeugen. Dazu steht namhafte Konkurrenz in den Startlöchern.

Kevin Stöger (31), der im Sommer vom VfL Bochum verpflichtet wurde, geriert zuletzt ins Hintertreffen. Der Österreicher wurde trotz der persönlich abfallenden Formkurve für die Länderspiele des ÖFB nominiert und trainiert dieser Tage daher nicht mit Borussia. Ein Testspieleinsatz ist also ebenfalls vom Tisch.

Gegen Zweitliga-Aufsteiger Münster gibt es aber noch einige andere Gladbach-Stars, die ihre Chance auf Spielzeit in der Abstinenz mehrerer Stammspieler nutzen sollten, um in der Gunst des Trainerteams aufzusteigen.

Stefan Lainer:

Der Rechtsverteidiger profitierte anfangs noch vom verletzungsbedingten Ausfalls von Luca Netz. Zwei Spiele lang vertraute Seoane auf den Ösi-Terrier, der mit einem Eigentor bei Mainz 05 aber zum Unglücksraben wurde. Danach lief ihm der überzeugende Ullrich den Rang des Startelf-Spielers ab.

Lainer wird seine Chance gegen Münster bekommen. Aktuell ist er der einzige wirklich fitte Profi-Verteidiger – 90 Minuten gegen Münster winken. Mit der nahenden Rückkehr von Netz schwinden auch die Chancen auf Spielzeit. Zeigt Lainer am Freitag eine überzeugende Vorstellung, macht er sich wieder zur Option im Außenverteidiger-Roulette um Scally, Netz und Ullrich.

Tomas Cvancara: 

Der einstige Königs-Transfer ist noch nicht in der Bundesliga angekommen! Während den Tschechen vergangene Saison noch Verletzungen ausbremsten, sind es aktuell vor allem System und Konkurrenz, die ihm Spielzeit verwehren. Seoane lässt meist eine 4-2-3-1-Formation mit nur einem Stürmer spielen – und der heißt klar Tim Kleindienst.

In der Vorbereitung zeichnete sich ab, dass Cvancara auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden könnte, aber da hat Franck Honorat ohne Frage die Nase vorn. Bleiben nur Joker-Einsätze, und auch die lassen immer mehr zu wünschen übrig. Neun Minuten gab es zuletzt in Leipzig, genauso gegen Heidenheim. In Mainz und beim Heimspiel gegen Bremen waren es wenigstens je etwa 17 Minuten.

Cvancara muss aufdrehen! Eine Empfehlung für längere Einsätze ist gefragt und die sollte am besten bereits beim Testspiel gegen Münster eingereicht werden.

Nathan Ngoumou: 

Ähnlich ist die Situation für Ngoumou. Der Franzose bleibt ebenfalls noch hinter den Erwartungen zurück und kam nach seinem Muskelfaserriss auf insgesamt drei Kurzeinsätze in den Schlussphasen. Für den 24-Jährigen ist die Konkurrenz-Situation allerdings etwas angenehmer.

Als Honorat-Ersatz und als Konkurrent für Robin Hack könnte Ngoumou zur Option werden. Der Top-Torschütze der Vorsaison knüpft bisher noch nicht an seine Premieren-Spielzeit für Borussia an. Chance für Ngoumou? Gleich zwei Probleme kündigen sich an: Auf der linken Außenbahn, der Heimat Hacks, wirkte Ngoumou bisher oft unbeholfen, eine ernsthafte Startelf-Option ist er dort also wohl nicht. 

Und auch das Testspiel muss nicht zwingend zum Sprungbrett für den Dribbler werden. Seit seiner Ankunft am Niederrhein dreht Ngoumou immer wieder in Test- und Vorbereitungsspielen auf, zeigt Zauberfußball vom Feinsten, nur um dann in den Pflichtspielen einen massiven Leistungsabfall vorzuweisen.

Alassane Plea:

Ein Glück für den Routinier, dass Konkurrent Stöger erneut zur Nationalmannschaft berufen wurde. Der Österreicher sitzt dem Zehner dicht im Nacken, drängt auf einen Platz in der Startelf. Für Plea kann der Test gegen Münster zur Gelegenheit reifen, seine kreativen Offensiv-Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen.

Der Franzose zeigte zuletzt wechselhafte Vorstellung, unantastbar ist er sicher nicht. Auf dem Fohlenplatz hat er nun Gelegenheit sich ein kleines Polster zu erspielen, damit Seoane auch weiterhin auf ihn setzt.

Florian Neuhaus:

Der 27-Jährige zählt zu den Überraschungen der vergangenen Wochen. Plötzlich gehört auch er – als zwischenzeitlich fast schon aussortierter – zu den Anwärtern auf einen Platz in der Startelf. Sowohl Alassane Plea muss sich nach dem Ex-Nationalspieler umsehen, als auch Philipp Sander. Der Mittelfeldspieler ist aktuell dicht hinter Rocco Reitz in der Hackordnung, wird oftmals für das Eigengewächs eingewechselt, doch auch Neuhaus ist jetzt eine Option für die Position neben Weigl.

Im Sommer noch lange Wechsel-Kandidat, sprüht Neuhaus aktuell gerade so vor Wille, sich zurückzukämpfen. Seine Einsätze glänzen durch Offensiv-Drang und Einsatz, bei Fußballlehrern gerngesehene Attribute. Nutzt Neuhaus seine Chance in der Länderspielpause, wächst der Druck auf seine Kollegen. Konkurrenzkampf belebt das Geschäft – das sieht Trainer Gerardo Seoane wohl besonders gern!