Fohlen-Falle auf dem Weg zur Königsklasse Wird diese Schwäche zum Stolperstein? Druck erhöht sich

Beim Spiel gegen den SC Freiburg am 12. April 2025 kassierte Gladbach erneut wegen eines späten Gegentors eine Niederlage.
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Lässt dieses Gladbach-Problem den Traum von der Champions League vorzeitig platzen?
Für Borussia Mönchengladbach ist in dieser Saison vieles möglich: Conference League, Europa League und auch die Champions League ist nach wie vor noch zu erreichen. Doch besonders an Letzterer war Gladbach auch schon mal näher dran. Mit Tabellenplatz sieben rückt die Königsklasse für die Fohlen in immer weitere Ferne.
Führung wieder verspielt: Späte Gegentore bringen Gladbach zu Fall
Nicht zum ersten Mal haben die Gladbacher am Samstag gegen den SC Freiburg (12. April 2025, 1:2) den Sieg spät verspielt. Erst eine Woche zuvor beim FC St. Pauli gab Borussia die drei Punkte ebenfalls durch einen späten Treffer (85.) aus der Hand.
Durch ein Eigentor von Freiburgs Kapitän Christian Günter (32) gingen die Fohlen am Samstag früh in Führung. Doch anstatt auf das zweite Tor zu drängen, fingen sich die Fohlen keine zwei Minuten später das Gegentor – ein absolut haltbares noch dazu.
Anschließend schoben sich die Kontrahenten den Ball hin und her, lange Zeit wurde es nicht mehr wirklich gefährlich. Umso schmerzhafter der Last-Minute-Treffer des Sport-Clubs durch Johan Manzambi (19).
In dem wichtigen „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen die Badener leer auszugehen, tut weh: Denn als Tabellensechster und -siebter sind die beiden Klubs direkte Konkurrenten im Kampf um die internationalen Plätze. Vor dem Spieltag hatte noch Borussia die Nase vorn, liegt nun aber einen Zähler hinter den Freiburgern.
Ein Sieg hätte die Fohlen derweil auf Tabellenplatz fünf befördert. Zudem wären sie RB Leipzig auf Platz vier bis auf einen Punkt auf die Pelle gerückt. Doch was steckt hinter dem Problem der späten Gegentore?
Sportchef Roland Virkus (58) bringt es auf den Punkt: „Wir haben nie gejammert. Aber wenn auch noch ein Rocco Reitz ausfällt und Philipp Sander weg ist, fehlt uns im Mittelfeld das Profil, das du in solch einem Spiel brauchst: Balleroberungen, Bissigkeit, Aggressivität.“
Die vielen Ausfälle, mit denen Gladbach derzeit zu kämpfen hat, schwächen die Fohlen sehr. Dass nun auch noch neben dem ohnehin schon verletzten Philipp Sander Mittelfeld-Motor Rocco Reitz (22) kurzfristig ausfiel, brachte Plan C Florian Neuhaus auf den Plan. So bildete dieser gemeinsam mit Kapitän Julian Weigl (29) die Doppelsechs.
Auch wenn es in der ersten Hälfte noch besser aussah, lief es spätestens in der zweiten Halbzeit nicht mehr rund für das Duo, wie auch Weigl zugab: „In der ersten Halbzeit hat das Zusammenspiel gepasst, in der zweiten Halbzeit wurden wir generell hinten reingedrückt.“
Hinzu verstärken die Torwart-Probleme das Defensiv-Problem der Mannschaft vom Niederrhein. Zwar hat sich Ersatzmann Tiago Pereiera Cardoso (19), der seit drei Spielen die verletzten Keeper Moritz Nicolas (27) und Jonas Omlin (31) ersetzt, bislang gut geschlagen.
Jedoch offenbaren Patzer wie am Wochenende, wo sich der junge Schlussmann durch seinen Kollegen Ko Itakura (28) irritieren ließ, eben noch die Unerfahrenheit des Halb-Portugiesen.
Auch das Defensiv-Experiment mit Luca Netz (21), der seit langem mal wieder die Chance in der Startelf bekam, ging in die Hose. Schon nach einer Stunde musste er seinem direkten Konkurrenten Lukas Ullrich (21) weichen.
Am kommenden Sonntag (20. April, 17.30 Uhr) wartet mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund wiederholt kein Spaziergang auf die Fohlen. Um die internationalen Plätze und vielleicht auch die Champions League erneut anzugreifen, ist ein Sieg jedoch unabdingbar.
Denn wie Freiburg letzte Woche lauert mit dem BVB auch diese Woche wieder ein direkter Verfolger auf den Platz der Fohlen. Dortmund bekleidet hinter Gladbach Tabellenplatz acht und schielt in einer schwierigen Saison zumindest noch auf das internationale Geschäft. Ein erneutes spätes Gegentor sollte Gladbach im Borussia-Duell also tunlichst vermeiden.