„Kollektiv nicht auf dem Platz“ Werder-Coach geschockt von Debakel-Halbzeit in Gladbach
Großer Jubel am Niederrhein! Borussia Mönchengladbach hat am Sonntagabend (3. November 2024) zum Abschluss des neunten Bundesliga-Spieltages einen klaren 4:1-Heimsieg gegen Werder Bremen gefeiert.
Insbesondere in der ersten Halbzeit spielten die Fohlen den Gegner dabei nahezu an die Wand: Bremen bekam in den ersten 45 Minuten überhaupt kein Bein auf den Boden. Die Konsequenz war eine 3:0-Halbzeitführung für die Borussia.
Borussia Mönchengladbach: Die Stimmen zum Spiel gegen Bremen
Vor allem angesichts des dürftigen Auftritts seiner Truppe im ersten Durchgang fand Werder-Coach Ole Werner (36) im Anschluss klare Worte. Kein Wunder, hatten die Norddeutschen zuvor doch alle ihre vier Auswärtsspiele nicht verloren (drei Siege, ein Remis).
Hier gibt es die Stimmen und Reaktionen der Spieler und Verantwortlichen nach der Gladbacher Heim-Gala in der Bundesliga gegen Werder Bremen:
Gladbach-Stürmer Tim Kleindienst (29): „Es war sehr wichtig, dass wir eine solche Performance und ein anderes Gesicht zeigen. Nach der Kacke da am Mittwoch, auf gut Deutsch gesagt. Genau diese Leistung ist unser Anspruch, vor allem hier zu Hause, mit solch einer Überzeugung und Klarheit zu spielen. Wir haben sehr zielstrebig gespielt und kaum Fehler gemacht. Vieles hatte Hand und Fuß. Auch wenn wir uns in der zweiten Hälfte etwas ankreiden lassen müssen, dass wir stellenweise unsauberer geworden sind, sind wir dennoch extrem froh über diesen überzeugenden Sieg.“
Gladbach-Sportboss Roland Virkus (57): „Der Sieg war sehr wichtig. Die Mannschaft hat gezeigt, was wir von ihr erwarten. Sie war hoch konzentriert, mutig und aggressiv – so möchte ich die Jungs gerne immer sehen. Das Entscheidende ist, dass wir jetzt in den nächsten Spielen daran anknüpfen. Es war eine gute Leistung der Mannschaft, das Ergebnis ist aber auch kein Grund zur Euphorie. Es gilt, konzentriert weiterzuarbeiten und die Mannschaft gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Gladbach-Trainer Gerardo Seoane (46): „Kompliment an die Mannschaft für die heutige Leistung. Wir waren sehr aufmerksam und diszipliniert. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir vieles gut gemacht. Wir haben in der Defensive solidarisch und kompakt verteidigt und hatten viele gute Umschaltsituationen. Nach dem Seitenwechsel waren wir etwas zu passiv, in dieser Phase hat uns Moritz Nicolas lange Zeit die Null gehalten. Zu verbessern ist der Umgang mit den Umschaltsituationen in der zweiten Halbzeit, da hätten wir früher den Sack zumachen müssen.“
Werder-Trainer Ole Werner (36): „Glückwunsch an Gladbach zu einem hochverdienten Sieg, am Ende auch in der Höhe. Was natürlich auch mit der ersten Halbzeit zu tun hatte, in der wir kollektiv in allen Dingen, die ein Fußballspiel erfordert, nicht auf dem Platz waren. Es ist für uns keine neue Erkenntnis, dass wir als SV Werder Bremen keine Bundesliga-Spiele gewinnen werden, wenn wir uns einfach nur auf den Platz stellen. Das haben wir heute auf eine negative Art und Weise vorgeführt bekommen. Die Reaktion in der zweiten Halbzeit war okay, aber kam zu spät, um hier heute noch irgendetwas mitzunehmen.“
Werder-Kapitän Marco Friedl (26): „In der ersten Halbzeit haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir wussten, dass die Gladbacher mit dem Pokal-Aus in der englischen Woche in den ersten Minuten voll draufgehen. Darauf haben wir uns eingestellt, aber es nicht auf die Kette bekommen. Es ist unter dem Strich bitter, weil wir nach den letzten Wochen viel Selbstvertrauen hätten haben können. Da hat man nichts von gesehen. Wir können keinen einzigen Gegner in der Liga schlagen, wenn wir nicht bei hundert Prozent sind. Wir müssen als Team funktionieren und gewisse Tugenden an den Tag legen – in jedem Spiel. Sonst gewinnen wir nichts.“
Werder-Stürmer Marvin Ducksch (30): „Wir waren von vorne bis hinten einfach nicht gut. Die erste Halbzeit haben wir uns was anderes vorgenommen, es aber katastrophal gemacht. Wir wussten, wo unsere Räume entstehen können, waren aber viel zu langsam in unseren Aktionen und es war nicht das, was wir spielen wollten. Wir wollten in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen und hatten auch ein bis zwei gute Chancen. Es ist eine ärgerliche Niederlage.“
Für die Borussia geht es am kommenden Bundesliga-Wochenende mit einem echten Kracher weiter: Dann sind Seoane und seine Mannschaft im Top-Spiel des zehnten Spieltages am Samstagabend (9. November 2024, 18.30 Uhr) bei Spitzenteam RB Leipzig gefordert.