Kampf, Leidenschaft, Wille – ist das Borussias neues Gesicht?

Besonders in der vergangenen Saison wurden die Spieler von Borussia Mönchengladbach häufig für fehlende Leidenschaft und Kampfgeist kritisiert. Immer wieder wurde die Mentalitätsfrage von Seiten der Anhängerinnen und Anhänger gestellt. Doch in dieser Saison sieht das bei den Fohlen mittlerweile anders aus.

Gladbach: Virkus erwartet von den Spielern größtmögliche Identifikation mit dem Verein

Die vergangene Saison unter dem ehemaligen Trainer Daniel Farke (47) verlief aus verschiedenen Gründen nicht zufriedenstellend für Fans von Borussia Mönchengladbach. Zwar erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer im Borussia-Park einige spektakuläre Auftritte wie im Derby gegen den 1. FC Köln (5:2) oder gegen RB Leipzig (3:0).

Doch insbesondere gegen kampfbetonter agierende Teams ließen sich die Fohlen für den Geschmack der Fans zu leicht den Schneid abkaufen. So wurde häufig moniert, dass den Spielern die Identifikation mit dem Verein fehlen würde.

Im vergangenen Sommer legten die Verantwortlichen von Borussia daher auch auf diese Thematik ein besonderes Augenmerk. Bereits im Sommer wurde der Ton von den Gladbach-Bossen rauer und direkter. Von Spielern, die bereits da waren, wurde ein Bekenntnis gefordert. Neuverpflichtungen sollten zeigen, dass sie sich mit dem Projekt am Niederrhein identifizieren.

Und die hohen Standards, die die Gladbach-Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) aufgestellt haben, scheinen sich in dieser Saison auszuzahlen. Sinnbildlich dafür war auch der Auftritt der Fohlen gegen Werder Bremen am vergangenen Freitag (15. Dezember 2023).

Kampfbetonte Szenen beim Spiel gegen Werder Bremen am 15. Dezember 2023: Das ist Gladbachs neue Mentalität.

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Beim 2:2-Unentschieden kam die Fohlenelf zunächst schlecht in die Partie und geriet früh mit 0:1 in Rückstand. Doch mit einer Leistungssteigerung bissen sich die Gladbacher in diese lange Zeit umkämpfte Partie rein.

Als Rocco Reitz (21) kurz vor Pausenpfiff das zwischenzeitliche 1:1 erzielte, kam es in der Nachspielzeit zu Tumulten im Werderaner Strafraum. Das Gladbacher Eigengewächs hatte nach Zuspiel von Manu Kone (22) nochmal eine große Möglichkeit und ging mit großem Risiko in einen Zweikampf mit Bremen-Torwart Michael Zetterer (28).

Der Keeper bliebt unverletzt, doch es kam daraufhin zu einer Rudelbildung, aus der sich Gladbach-Profi Franck Honorat (27) eine Gelbe Karte abholte. Die Fans im Borussia-Park würdigten diese Szene und den verbundenen Einsatz jedoch mit Applaus.

Lange wurden solche Szenen im heimischen Stadion vermisst – seit dieser Saison sind sie jedoch keine Seltenheit mehr. Die Rudelbildung gegen Bremen ist nur ein Beispiel für den neuen Kampfgeist der Fohlen-Kicker. Roland Virkus und seinem Team ist es gelungen, den Fans eine Mannschaft zu präsentieren, mit der sie sich wieder voll und ganz identifizieren können. Und so wird auch eher mal verziehen, wenn die Ergebnisse nicht zu 100 Prozent stimmen.