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„Ein Riesenskandal“ Bitterer Gladbacher Länderspiel-Abend: Verteidiger fliegt – Ex-Fohlen verliert die Nerven

Nico Elvedi fällt im Zweikampf, Gesäß voraus, auf den noch sprintenden Kaspar Dolberg.

Der entscheidende Moment: Nico Elvedi (r.) fällt Kasper Dolberg (l.) am 5. September 2024 kurz vor dem Strafraum auf die Füße.

Das Parken in Kopenhagen am Abend, Flutlicht, tolle Stimmung, Auftakt in der Länderspielpause – und dann ist plötzlich alles vorbei.

Während die daheimgebliebenen Profis von Borussia Mönchengladbach sich über ein langes Wochenende freuen dürfen, ging für einige Fohlen in den vergangenen Tagen eine intensive Zeit bei ihren Nationalmannschaften los. 

Auftakt-Niederlage in der Nations League – schwere Aufgabe wartet

Den Auftakt machten Rocco Reitz (22) und Luca Netz (21) mit einem furiosen 5:1-Sieg in der EM-Quali gegen Israel, Ko Itakura jubelte gemeinsam mit Japan in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft gegen China sogar noch öfter (7:0). Die beiden Schweizer Borussen erlebten hingegen einen gebrauchten Abend.

Am ersten Spieltag der Nations League ging es für die Schweiz am Donnerstagabend (5. September 2024) gegen Dänemark in der Hauptstadt Kopenhagen los.

Die erste Halbzeit blieb noch relativ ereignislos, doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Vor einem gut gelaunten Parken-Stadion wurde ein Gladbacher zur tragischen Figur – ein ehemaliger Kollege folgte später seinem Schicksal.

Nico Elvedi (27), der Teil der von „Nati“-Trainer Murat Yakin (49) ins Rennen geschickten Startelf gegen Dänemark war, musste in der 48. Spielminute mit Stürmer Kasper Dolberg (26) ins Laufduell gehen. 

Der Borussia-Verteidiger versuchte seinen Tempo-Nachteil mit Körperlichkeit wettzumachen, kam knapp vor der Strafraumgrenze an den Ball, fiel dann aber unglücklich, mit dem Gesäß auf die Hinterbeine des durchstartenden Dolbergs und brachte diesen zu Fall.

Zuerst zeigte der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert (40) auf den Punkt und zückte die Gelbe Karte. Dann schaltete sich der Videobeweis ein – für Gladbach aktuell meist kein gutes Zeichen. Der Kontakt ereignete sich noch vor dem Sechzehner. Statt Elfmeter gab es Freistoß und statt Gelb dann Rot wegen Notbremse.

Elvedi musste dann von der Tribüne aus zusehen, wie seine Landsmänner erst durch den eingewechselten Patrick Dorgu (19/ 82.) der Unterzahl erlagen und später durch Kapitän Pierre-Emile Höjbjerg (29) in der zweiten Minute der Nachspielzeit den endgültigen Knockout einstecken mussten. Zu diesem Zeitpunkt war die Schweiz sogar nur noch zu neunt auf dem Feld.

Ex-Fohlen Granit Xhaka (31), der bereits verwarnt war, brannten in der 87. Minute die Sicherungen durch, vollkommen unnötig foulte er sein Kapitäns-Pendant Höjbjerg in der Feldmitte. Der Leverkusener flog vom Platz und verpasst somit, genau wie sein ehemaliger Kollege Elvedi (beide spielten in der Saison 2015/16 am Niederrhein), das kommende Spiel.

Und das hat es in sich: Am Sonntagabend (8. September) empfängt die Schweiz Europameister Spanien am zweiten Spieltag der Nations League. Elvedi und Xhaka dürfen bei dieser schweren Aufgabe nicht mitwirken.

Aus Fohlen-Sicht könnte die Partie noch durch einen möglichen Einsatz von Jonas Omlin (30) interessant werden, der gegen Dänemark 90 Minuten auf der Bank saß. Dass er gegen Spanien zwischen den Pfosten steht, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Nach der Partie in Dänemark blieb es noch hitzig. Xhaka war mit der Spielweise der Gegner nicht gerade zufrieden, sprach von fehlendem Respekt, da beispielsweise kurz vor dem 0:1 ein weiterer Ex-Gladbacher, Breel Embolo (27), am Boden lag, der Ball aber nicht ins Aus gespielt wurde. Die Schweizer haben genau dieses Fair-Play in der ersten Halbzeit selbst noch angewendet – entsprechend war der Frust groß, als dieser Akt der Fairness nicht zurückgezahlt wurde.

„Die rote Karte ist ein Riesenskandal“, gab sich Xhaka verärgert über Schiedsrichter Siebert. Den Mittelfeld-Lenker störte es, dass sich nicht genauer angesehen wurde, ob Dolberg in der Szene gegen Elvedi den Schweizer nicht zu Boden gezogen hatte und es daher einen Freistoßpfiff gegen Dänemark hätte geben müssen.

Siebert kam nach Abpfiff noch in die Schweizer Kabine, redete aber gegen eine Wand an. „Er hat direkt gesehen, dass wir von ihm überhaupt nichts hören möchten“, erklärt Xhaka die Situation. Eine Warnung an die Dänen gab es dann auch noch von Stürmer Embolo: „Wir nehmen die Emotionen sicher mit, wir warten auf die Dänen in der Schweiz.“ Im Rückspiel am 15. Oktober (20.45 Uhr) dürfte also ordentlich Pfeffer drin sein.